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Bad Kissingen
Bad Kissinger Kurgarten und das Disko-Fieber
Es waren zwar die "Tree Gees", aber den Sound der "Bee Gees" hatten sie trotzdem ganz toll drauf. Das meinten jedenfalls die Besucher.
Die Konzertmuschel im Kurpark mal mit anderer Besetzung. Foto: Werner Vogel       -  Die Konzertmuschel im Kurpark mal mit anderer Besetzung. Foto: Werner Vogel
| Die Konzertmuschel im Kurpark mal mit anderer Besetzung. Foto: Werner Vogel
Werner Vogel
 |  aktualisiert: 19.08.2022 22:00 Uhr
Mit einem nostalgisch-musikalischen Abend erlebte das dreitägige Open Air Festival Summer Time im Kurgarten am Samstag eine gelungene Fortsetzung. Die italienische Tribute-Band "Tree Gees" verwandelt mit einer gekonnten Reminiszenz an die legendären Bee Gees den Kurgarten in eine heiße 80er Jahre Disco.
Alle, die Ende der 70er Jahre mit den Hits aus dem Kultfilm "Saturday Night Fever" im Ohr die Discos in Rannungen, Ebenhausen, Zahlbach, Premich und anderswo stürmten, fühlten sich am Samstag wieder jung. Sie schwelgten in Erinnerungen. Der Film mit John Travolta, der die Lebensstimmung der Jugendlichen so trefflich widerspiegelte, hatte seinerzeit ein wahres Disco-Fieber ausgelöst. Am Samstag waren sie alle wieder da, die Hits von damals.


Glänzende Augen

Die Teenager von damals hörten "Stayin" alive", "Night Fever" und "How deep is your love" als stünden Robin, Andy und Maurice Gibb wieder auf der Bühne. Viele hatten glänzende Augen, erhoben wiegten sich die Arme im Takt, die Lieblingshits wurden natürlich mitgesungen. Disco-Fieber unter freiem Himmel: Summer Time im Kurgarten macht's möglich.


Welthits der Bee Gees

Aber nicht nur die "Generation graue Schläfen" war glänzend aufgelegt, auch die Jüngeren kennen die Welthits wie "You win again" und machten den Platz vor der Konzertmuschel im Kurgarten zur Tanzfläche. Wenn dann noch, als "... and the lights all went down in Massachusetts" durch den dunkel werdenden Kurgarten wehte und vor dem geistigen Auge die Lichter ausgingen, dann schauten sich manche verliebt in die Augen, egal ob 20 oder 60.


Die Band

Sie machten das aber auch verdammt gut, die Jungs der italienischen Coverband "Tree Gees". Gekleidet wie ihre Vorbilder und mit einem Frontmann Alex Sammarini, der mit Gestalt, Frisur und Stimme tatsächlich ein Double von Robin Gibb sein könnte. "Den Sound haben sie voll gut drauf", meinte Stefanie Hein aus Tauberbischofsheim anerkennend zu ihrem Tanzpartner Claus.


Thank you Robin!

Da interpretierte Paolo Amati mit satt voluminöser Stimme die Songs, mit denen einst Maurice Gibb einen unverwechselbares Sound auf die Plattenteller zauberte. Nahezu perfekt klang der Sound, als dann noch Franz Bancalari als Andy mit einstimmte und mit Sammarini zusammen das urtypisch dreistimmige Bee Gees Falsett-Repertoire wie "Now, i found, that the world is round" anstimmte. Da sind sie ganz tief in die Welt der Brüder Gibb eingestiegen, kamen ihnen ziemlich nahe.
In italienischer Sprache führte Sammarini als Moderator die Fans durch alle Schaffensperioden und unterschiedlichen Stilrichtungen der turbulenten, aber immer wieder zu neuen Höhepunkten fähigen Karriere der Engländer von der Isle of Man. Aber Sprache war an diesem Abend Nebensache. Musik ist international und wenn der smarte Römer nach einer gelungenen Version von "How can you mend a broken Heart" zum Himmel schaute und "Tank you Robin" sagte, dann tobte das Publikum.


Zuhören und genießen

Wer nicht an Tischen saß, oder tanzte, hatte auch auf den Bänken - fast alle sind belegt - ein Bier oder Glas Wein in der Hand und genoss den lauen Abend, das einzigartige Ambiente und die Ohrwürmer der 70-er, 80-er und 90-er Jahre. "Es passt hier einfach alles", meinten Maria und Fritz Lang aus Bad Kissingenund wagten - mit Strohhut natürlich - ein Tänzchen.
Sie hörten seitlich, mit ein wenig Abstand zur Bühne besser als ganz vorne, die Bässe waren doch etwas überdimensioniert eingestellt. Dass bei wenigen Liedern die Stimme von Sammarini einen Robin Gibb nicht ganz erreichte, sind Kleinigkeiten, die in der durchgängig überzeugenden Hommage an eine der größten Gruppen der letzten 50 Jahre nicht ins Gewicht fiel.


Geheimtipp Summer Time

Die Staatsbad GmbH hat mit der "Summer Time" ein einzigartiges Format geschaffen. Die Jugendstil Konzertbühne, ein ringsum traumhaftes Ambiente zwischen Blumen und Bäumen, eingerahmt von bemerkenswerter Architektur, wer kann das schon bieten, zumal wenn dahinter König Ludwig I. allein durch seine Präsenz die Szenerie königlich aufwertet. "Die Kissinger haben das vielleicht noch nicht so ganz als Geheimtipp ausgemacht, aber es wird sich herumsprechen", meinte Ludwig Büchner, als die Nacht hereingebrochen und das Discofieber wieder ein wenig erkaltet war. Die Besucher gingen mit "You win again" im Ohr beglückt nach Hause.
 
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