Die Bionik - ein Kunstwort aus Biologie und Technik - war in diesem Jahr Motto beim "Wahlkurs Vivarium" am Bad Kissinger Jack-Steinberger-Gymnasium. Die Schule ist eine von drei Vivariumschulen in Bayern, in Deutschland gibt es um die 40. Geleitet wird der Kurs von Oberstudienrätin Agnes Brath, die außerdem Biologie und Chemie lehrt.
Der Vivariumstag fand in diesem Jahr bereits zum neunten Mal statt. 25 Schüler belegen den Wahlkurs und helfen abwechselnd montags, mittwochs und freitags mit, die rund 30 Tierarten zu versorgen. Darunter Gecko, Kornnatter, Schnecke, verschieden Arten von Schrecken und viele andere. Die Schüler sind dem Forschungszweig der Bionik , beziehungsweise der bionischen Entsprechung von Erfindungen ein Jahr lang nachgegangen und haben ihre Vivariumtiere auf bionische Phänomene hin untersucht. Sie wurden vielfach fündig und stellten ihre Tiere, Pflanzen, passende Modelle und Experimente in den Räumen der Biologie aus.
Beispiele sind der Knochenaufbau, Verbundmaterialien, Nanotechnologie , Sollbruchstellen sowie die Häutungen bei einigen Tierarten. "Die Physik diktiert alles und nur unter diesen Gesetzen ist die Natur handlungsfähig", erläuterte Agnes Brath. Mit das wichtigste für die Zukunft seien Kreisläufe statt Sackgassen, zu reparieren statt wegzuwerfen und zu kapieren statt zu kopieren. So sei der Salzstreuer als eine der ersten Erfindungen in der Bionik anzusehen. Auf der Suche, Düngemittel möglichst gleichmäßig auszubringen, stieß man dabei auf das Konzept der Mohnkapsel.
Jedes Jahr richtet ein Schulstandort einen Informationsaustausch zum Thema Vivarium aus, in diesem Jahr fand es in Hamburg statt. Neben Ideen würden dabei auch Tiere und Pflanzen ausgetauscht. Das Motto vergangener Jahren lautete Farben, Waffen der Tiere oder Insekten. Für 2020 hat man sich für "Arten weltweit" entschieden. Das Thema verspreche wieder aufschlussreich, vielfältig und interessant zu werden.