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Bad Kissingen
Bad Kissinger Gesundheitstage: Expertin sieht Gesundheitssystem jetzt am Scheidepunkt
Experten aus Politik, Medizin und Wissenschaft diskutieren auf der Gesundheitsmesse die aktuelle Corona-Lage. Die SPD-Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar fordert, private Kontakte stärker einzuschränken und Corona-Maßnahmen besser durchzusetzen
Kompetent und sachlich diskutierten (von links) Professor  Lars Dölken,  Sabine Dittmar (SPD), Versorgungsarzt Ralph Brath sowie der Ärztliche Direktor der Heiligenfeld-Kliniken Jörg Ziegler  auf den Gesundheitstagen. Foto: Sigismund von Dobschütz       -  Kompetent und sachlich diskutierten (von links) Professor  Lars Dölken,  Sabine Dittmar (SPD), Versorgungsarzt Ralph Brath sowie der Ärztliche Direktor der Heiligenfeld-Kliniken Jörg Ziegler  auf den Gesundheitstagen. Foto: Sigismund von Dobschütz
| Kompetent und sachlich diskutierten (von links) Professor Lars Dölken, Sabine Dittmar (SPD), Versorgungsarzt Ralph Brath sowie der Ärztliche Direktor der Heiligenfeld-Kliniken Jörg Ziegler auf den Gesundheitstagen.
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 17.08.2022 14:00 Uhr

Einer der Höhepunkte der Bad Kissinger Gesundheitstage dürfte am Sonntag die Corona Diskussionsrunde gewesen sein. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Sabine Dittmar , Professor Lars Dölken vom Institut für Virologie an der Universität Würzburg , der Versorgungsarzt des Landkreises Ralph Brath und Jörg Ziegler, Ärztlicher Direktor der Heiligenfeld-Kliniken diskutierten über die aktuelle Pandemie-Situation, über die politische und gesellschaftliche Uneinigkeit bei deren Bekämpfung sowie deren künftigen Einfluss auf Gesundheit, Wirtschaft und soziales Leben.

Sabine Dittmar warnte vor möglichen verheerenden Folgen für das deutsche Gesundheitssystem . "Wir sind jetzt am Scheidepunkt", mahnte die SPD-Politikerin. Private Kontakte müssten unbedingt eingeschränkt und Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht nur festgelegt, sondern auch durchgesetzt werden, um nicht in die Situation europäischer Nachbarländer zu kommen. Noch sei Deutschland im Vorteil, doch der könne schwinden, wenn es keine transparenten Regeln gibt, die bundesweit gelten. Dittmar hofft da auf das nächste Treffen der Ministerpräsidenten.

Es darf zu keinem zweiten Lockdown kommen, war sich Lars Dölken mit den anderen Experten einig. Umso mehr komme es auf die Einhaltung der bisher vergleichsweise kleinen Maßnahmen an, "die keinem weh tun". Er warnte vor einem exponentiellen Anstieg der Infektionszahlen. "Wir müssen Corona verlangsamen, bis ein Impfstoff kommt", betonte der Virologe . Doch wie sei es zu schaffen, die Bevölkerung insgesamt mitzunehmen, fragte Jörg Ziegler in die Runde. Er fürchtete die Instrumentalisierung der Pandemie im beginnenden Wahlkampf.

"Dürfen wir Menschenleben auf dem Altar der Wirtschaft opfern?", bezog sich Moderator Christian Schwarz auf Ausgangssperren, befristete Geschäftsschließungen und die Beeinträchtigung kultureller Veranstaltungen. Für die Bundestagsabgeordnete Dittmar ist die Antwort klar: "Für mich hat der Gesundheitsschutz immer erste Priorität." Sie hofft auf ein Einsehen der Bevölkerung, dass die Pandemie nur gemeinsam zu bekämpfen ist. Im Vergleich zu anderen Regionen herrschen im Landkreis Bad Kissingen noch "paradiesische Zustände", würdigte Ralph Brath als verantwortlicher Versorgungsarzt das Zusammenwirken aller Ärzte und vieler leistungsfähiger Labore. "Wir bekommen die Testergebnisse meistens nach einem halben Tag und können dadurch schneller reagieren", erklärte er.

 
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