Bad Kissingen
Bad Kissinger Flüchtlingsklassen stellen sich vor
Die Flüchtlingsklassen der Berufsschule stellten sich bei der Interkulturellen Woche der Öffentlichkeit vor.
Im Juni hatten sich die etwa 140 jugendlichen Flüchtlinge, die sich derzeit in sieben Förderklassen der Staatlichen Berufsschule auf den Weg in die Arbeitswelt vorbereiten, bereits in einem internen Workshop ihren deutschen Mitschülern präsentiert. Am Montag stellten sie sich nun auf gleiche Weise als Programmpunkt der 7. Interkulturellen Woche, veranstaltet vom Bad Kissinger Intergrationsbeirat, erstmals der Öffentlichkeit vor.
Ein reges Treiben herrschte zwischen 10 und 16 Uhr im Foyer der Berufsschule. Jugendliche und Erwachsene standen grüppchenweise in lockerem Gespräch beisammen. Tabletts mit exotischen Leckereien wurden herumgereicht, die einige der Flüchtlinge in der hauseigenen Schulküche mit fachlicher Unterstützung ihrer Kochlehrer zubereitet hatten. Auf Stellwänden mit bemalten Postern und eng beschriftete Papptafeln gaben die Berufsschüler aus Syrien und Afghanistan, Eritrea und Äthiopien, Somalia und anderen von Krieg und Not erschütterten Ländern Auskunft über Herkunft, Ausbildung, Wünsche und Träume.
Um diesen jungen Asylbewerbern im Alter zwischen 16 und 21 Jahren eine Berufsausbildung in Deutschland zu ermöglichen, werden sie innerhalb von zwei "Berufsintegrationsjahren" in der Berufsschule zunächst in der deutschen Sprache und im Rechnen unterrichtet. "Etwa 15 Prozent unserer Flüchtlinge waren noch nie auf einer Schule und haben das Schreiben vielleicht nur vom Großvater gelernt", hat Fachbetreuerin Doris Peter erfahren müssen. Handwerklichen Unterricht gibt es im Kochen sowie in der Holz- und Metallbearbeitung. Im zweiten Jahr folgen dann Daten- und Textverarbeitung sowie Landes- und Sozialkunde. "Wir bereiten die Jugendlichen auf ein Leben in Deutschland vor."
Gerade bei Neuzugängen stehen die Fachlehrer manchmal vor Problemen. Vielen Flüchtlingen fehlt noch der Sinn für Pünktlichkeit und Ordnung. Auch die Sprachbarriere ist erheblich. Peter: "Wenn der Schüler kein Englisch kann, arbeiten wir mit Bildern, Händen und Füßen und mit einem Lächeln."
Ziel dieses Förderunterrichts an der Berufsschule ist der staatliche Mittelschulabschluss. Die intensive Arbeit mit den Jugendlichen lohnt sich. "Im vergangenen Schuljahr haben 18 von 20 Schülern pro Klasse ihren Abschluss geschafft."
Momentan sind Doris Peter und Berufsschulleiterin Karin Maywald für vier Klassen im ersten und drei Klassen im zweiten Schuljahr verantwortlich. Größere Auffälligkeiten oder gar Zwischenfälle gab es in der Schule bisher keine, versichert Maywald.
"Die jungen Flüchtlinge benehmen sich genau so wie ihre deutschen Alterskameraden."Zur leichteren Integration der Asylbewerber in die Gemeinschaft ihrer deutschen Mitschüler gibt es regelmäßige Begegnungsstunden. Doch ist die Zurückhaltung bei den deutschen Schülern oft größer als bei den Flüchtlingen, hat der Pakistani Muhammad Arslan festgestellt.
"Vielleicht haben sie Angst vor uns oder sie sind nur schüchtern." Der 17-Jährige kennt jedenfalls keine Scheu und erzählt von seiner deutschen Freundin: "Von ihr lerne ich Deutsch und vieles über Deutschland."
In der Berufsschule hat sich Arslan mit Mohammed Moheddin (18) aus Syrien und Mohammad Moradi aus Afghanistan angefreundet. "Es bringt doch nichts, wenn wir zurückschauen", spricht Arslan auch für seine Freunde. "Wenn wir hier etwas erreichen wollen, müssen wir nach vorn schauen." Arslan will Metalltechniker werden, Moheddin sieht sich schon als Arzt und Moradi träumt vom Schreiner-Beruf. Alle drei sind sehr zuversichtlich und glauben an eine Chance in Deutschland.
Diese Hoffnung im Rahmen der Interkulturellen Woche zu unterstützen, war die Idee von Ana Maria Benevides Werner, Vorsitzende des Bad Kissinger Integrationsbeirats. "Begegnung und Kommunikation erleichtern das Miteinander."
Ein reges Treiben herrschte zwischen 10 und 16 Uhr im Foyer der Berufsschule. Jugendliche und Erwachsene standen grüppchenweise in lockerem Gespräch beisammen. Tabletts mit exotischen Leckereien wurden herumgereicht, die einige der Flüchtlinge in der hauseigenen Schulküche mit fachlicher Unterstützung ihrer Kochlehrer zubereitet hatten. Auf Stellwänden mit bemalten Postern und eng beschriftete Papptafeln gaben die Berufsschüler aus Syrien und Afghanistan, Eritrea und Äthiopien, Somalia und anderen von Krieg und Not erschütterten Ländern Auskunft über Herkunft, Ausbildung, Wünsche und Träume.
Zwei "Berufsintegrationsjahre
Um diesen jungen Asylbewerbern im Alter zwischen 16 und 21 Jahren eine Berufsausbildung in Deutschland zu ermöglichen, werden sie innerhalb von zwei "Berufsintegrationsjahren" in der Berufsschule zunächst in der deutschen Sprache und im Rechnen unterrichtet. "Etwa 15 Prozent unserer Flüchtlinge waren noch nie auf einer Schule und haben das Schreiben vielleicht nur vom Großvater gelernt", hat Fachbetreuerin Doris Peter erfahren müssen. Handwerklichen Unterricht gibt es im Kochen sowie in der Holz- und Metallbearbeitung. Im zweiten Jahr folgen dann Daten- und Textverarbeitung sowie Landes- und Sozialkunde. "Wir bereiten die Jugendlichen auf ein Leben in Deutschland vor."Gerade bei Neuzugängen stehen die Fachlehrer manchmal vor Problemen. Vielen Flüchtlingen fehlt noch der Sinn für Pünktlichkeit und Ordnung. Auch die Sprachbarriere ist erheblich. Peter: "Wenn der Schüler kein Englisch kann, arbeiten wir mit Bildern, Händen und Füßen und mit einem Lächeln."
Ziel dieses Förderunterrichts an der Berufsschule ist der staatliche Mittelschulabschluss. Die intensive Arbeit mit den Jugendlichen lohnt sich. "Im vergangenen Schuljahr haben 18 von 20 Schülern pro Klasse ihren Abschluss geschafft."
Momentan sind Doris Peter und Berufsschulleiterin Karin Maywald für vier Klassen im ersten und drei Klassen im zweiten Schuljahr verantwortlich. Größere Auffälligkeiten oder gar Zwischenfälle gab es in der Schule bisher keine, versichert Maywald.
Begegnungsstunden
"Die jungen Flüchtlinge benehmen sich genau so wie ihre deutschen Alterskameraden."Zur leichteren Integration der Asylbewerber in die Gemeinschaft ihrer deutschen Mitschüler gibt es regelmäßige Begegnungsstunden. Doch ist die Zurückhaltung bei den deutschen Schülern oft größer als bei den Flüchtlingen, hat der Pakistani Muhammad Arslan festgestellt.
Schüchtern?
"Vielleicht haben sie Angst vor uns oder sie sind nur schüchtern." Der 17-Jährige kennt jedenfalls keine Scheu und erzählt von seiner deutschen Freundin: "Von ihr lerne ich Deutsch und vieles über Deutschland." In der Berufsschule hat sich Arslan mit Mohammed Moheddin (18) aus Syrien und Mohammad Moradi aus Afghanistan angefreundet. "Es bringt doch nichts, wenn wir zurückschauen", spricht Arslan auch für seine Freunde. "Wenn wir hier etwas erreichen wollen, müssen wir nach vorn schauen." Arslan will Metalltechniker werden, Moheddin sieht sich schon als Arzt und Moradi träumt vom Schreiner-Beruf. Alle drei sind sehr zuversichtlich und glauben an eine Chance in Deutschland.
Diese Hoffnung im Rahmen der Interkulturellen Woche zu unterstützen, war die Idee von Ana Maria Benevides Werner, Vorsitzende des Bad Kissinger Integrationsbeirats. "Begegnung und Kommunikation erleichtern das Miteinander."
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