Es gibt kaum einen Menschen, dessen Name mehr mit dem Motorflug in Bad Kissingen in Verbindung gebracht werden kann, wie der von Robert Hartmann. Der bei den Kissingern auch mit seinem jahrzehntelang in der Erhardstraße betriebenen Elektrogeschäft bekannt gewordene Hartmann gehörte dem Verein der Kissinger Motorflieger rund 50 Jahre an. Vergangene Woche ist er, einen Tag nach seinem Geburtstag, im Alter von 85 Jahren gestorben.
Dem Bad Kissinger Motorflugverein ist das Gedenken an das langjährige Mitglied so wichtig, dass er sich jetzt mit einer Würdigung des Lebens und Wirkens der Kissinger Fliegerlegende an die örtlichen Medien gewandt hat. Geschildert wird Hartmann darin als ein Mann, der es verstanden habe, seine Leidenschaft für die Fliegerei und den Luftsport auf seine Mitmenschen zu übertragen. Bleibende Verdienste habe er sich nicht nur als Fluglehrer und Ausbilder erworben. Auch das Fluggelände in der Au trage bis in viele Details seine Handschrift. Mehrere Jahrzehnte war er im Vorstand des Motorflugvereins tätig.
1974 Privatpilotenlizenz erworben
Hartmann habe 1974 seine Privatpilotenlizenz erworben, seither habe ihn die Fliegerei nicht mehr losgelassen. Bereits 1984, so berichtet der Bad Kissinger Motorflugverein, habe ihm die Federation Aeronautic Internationale ihre höchste Auszeichnung, das Internationale Motorflugabzeichen in Gold verliehen. Die Vorstufen dazu in Blau, Rot, Bronze und Silber hatte er davor ebenfalls bereits erhalten. 2018 habe ihn der Luftsportverband Bayern mit der Goldenen Fluglehrer-Ehrennadel für viele Jahre Tätigkeit in der Flugausbildung gewürdigt.
Hartmann erwarb nach Angaben des Vereins im Lauf der Jahre Berechtigungen für Segel- und Motorflugzeuge, für Nachtflug, Bannerschlepp, Einweisungen und Instrumentenflug. Über Jahre habe er die Funktion des stellvertretenden Stützpunktleiters der Luftrettungsstaffel Bayern inne gehabt und sei aktiver Einsatzpilot gewesen. Als Wettbewerbsflieger habe er viele Preise mit nach Bad Kissingen gebracht.
Im Premich geboren
Zur Welt gekommen war Robert Hartmann am 3. August 1935 in Premich. Die Ausbildung zum Elektriker habe er in Steinach absolviert, berichtet der Verein. Selbstständig gemacht hat Hartmann sich dann mit seinem Elektrofachgeschäft in der Bad Kissinger Erhardstraße. Kissinger erinnern sich, dass er noch im hohen Alter Elektrogroßgeräte selbst ausgeliefert und angeschlossen hat. Hartmann hinterlässt eine Tochter, Enkel und Urenkel, berichtet der Verein. Seine Frau Irmtraud ist bereits 2012 gestorben.