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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Zulassungsstelle zieht in die Stadt
15 Millionen Euro hat der Kreis seit 2016 in das Landratsamt investiert, drei Großprojekte stehen noch an. Die Behörde ist zuletzt stetig gewachsen. Auch intern gibt es Neues.
Bad Kissingen: Zulassungsstelle zieht in die Stadt
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 13.02.2024 11:41 Uhr

Die Situation in dem ehemaligen Kloster in Hausen ist nicht unbedingt ideal: Die Räumlichkeiten sind in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Außerdem ist es dort eng geworden, die Außenstelle des Landratsamtes stößt allmählich an seine Kapazitätsgrenze. Die Kommunale Jugendarbeit , das Schul- und Straßenverkehrsamt sowie das Veterinäramt sind dort untergebracht. "In der Perspektive werden wir auch in Hausen investieren müssen", sagt Landrat Thomas Bold ( CSU ).

Bis es dazu kommt, wird es aber noch einige Zeit dauern. Vorher bringt der Landkreis erst noch seine Immobilien in der Kissinger Innenstadt in Schuss. Rund 15 Millionen Euro hat er in den vergangenen Jahren investiert: Der Sitzungssaal und das Haupthaus sind saniert, außerdem steht seit vorigem Jahr der Neubau zur Mühlgasse hin fertig. Demnächst sollen dann die Arbeiten in der Münchner Straße im ehemaligen Telekom-Gebäude starten, rund 11,6 Millionen Euro sind vorgesehen, um das Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen.

Das Telekom-Gebäude soll nach der Sanierung dann auch als neues Domizil für die die Zulassungsstelle dienen. Wer also nach Ende 2022 sein Auto an- oder abmelden oder seinen Führerschein beantragen will, wird dies dann in der Innenstadt erledigen. "Wir haben keine idealen Räume für die Zulassungsstelle in Hausen", sagt der Landrat . Das Telekomgebäude sei hingegen zentral gelegen. Außerdem biete sich das Erdgeschoß gut für die benötigten Kundenschalter an. "Wir können dort die Zulassungsstelle gut ansiedeln, als modernen Dienstleistungsbereich", sagt erklärt er.

Gesundheitsamt braucht Platz

Wie das Telekom-Gebäude nach der Sanierung belegt wird, ist noch nicht vollständig entschieden. Sicher ist, dass das Zentrum für Telemedizin (ZTM) auf den oberen beiden Stockwerken unterkommt. Auf dem Dach soll das Muster-Apatment für altersgerechtes Wohnen für das ZTM-Projekt "Dein Haus 4.0" entstehen. Dazu passend sind die Wohnraumberatung des Landkreises und ein Pflegestützpunkt in der Münchner Straße vorgesehen. "Dort können wir gut alle Angebote für diesen Personenkreis unterbringen", sagt Bold.

Welche Abteilungen die übrigen freien Geschosse nutzen, steht noch nicht fest. Genauso ist noch unklar, ob weitere Außenstellen in die Innenstadt ziehen werden, etwa das Gesundheitsamt in der Salinenstraße oder die Ämter in Hausen. Bold: "Das Gebäude ist sehr funktional für Büro und Verwaltung gebaut. Es könnte so von beinahe jeder Abteilung genutzt werden."

Eigentlich sollte der alte Erweiterungsbau des Landratsamtes aktuell ebenfalls schon eine Baustelle sein. Der Gebäudeteil zum Eisenstädter Platz war bereits für die Sanierung leergeräumt, die Corona-Krise hat allerdings dafür gesorgt, dass die Büros dort wieder voll sind. Der alte Anbau ist also erst an der Reihe, wenn das Telekom-Gebäude erneuert ist. Die Bauzeit ist für die Jahre 2023/2024 vorgesehen. "Das Gesundheitsamt hat sich seit Corona personell fast verdoppelt", berichtet der für die Organisation zuständige Jürgen Bischoff (Hauptverwaltung). Das Landratsamt ist von 279 auf 300 Mitarbeiter gewachsen. "Wenn wir mit dem Anbau fertig sind, müssen wir überlegen, wie wir mit der Außenstelle Hausen verfahren", sagt Bold.

Die Sanierungsprojekte gehen dem Landkreis vorerst nicht aus. Die Notwendigkeit begründet der Landrat mit einem steigenden Personalbedarf. "In den letzten fünf bis zehn Jahren ist das Personal kontinuierlich gewachsen", sagt er. Neu dazugekommen sind beispielsweise Stellen für einen Datenschutzbeauftragten sowie einen Mobilfunk- und Digitalbeauftragten.

Erhöhter Personalbedarf

Drei zusätzliche Mitarbeiter wurden notwendig, weil der Landkreis die Aufgaben im der Tierkörperverwertung wieder selbst übernimmt. Während der Fluchtbewegungen um 2015 baute der Kreis rund 20 neue Stellen auf, aktuell sorgt Corona für erhöhten Personalbedarf. "Etwa zweidrittel bis dreiviertel der Stellen aus der Flüchtlingskrise sind wieder weg", berichtet Bold. Die meisten arbeiten aber weiterhin am Landratsamt, nur in anderen Abteilungen. Sie wurden gebraucht, um personelle Fluktuationen auszugleichen - etwa wenn ein Mitarbeiter in Rente gegangen ist.

Nicht nur baulich verändert sich das Landratsamt, auch intern wurde zuletzt Vieles neu geordnet. Laut Bold handelt es sich die größte Reform der Behörde seit 2004, die er damals als neuer Landrat verantwortet hat.

Wechsel-Dich in der Behörde

Die Abteilung für Bauen und Umwelt wurde verkleinert. Sie umfasst jetzt den Bereich Baurecht und Umweltschutz. Abteilungsleiter Thomas Schönwald ist zudem weiterhin für die Carl-von-Heßsche Sozialstiftung und den Regionalen Planungsverband Main-Rhön zuständig. Zusätzlich wurde die neue Fachstelle für Energie, Klima, Naturpark und Umweltverfahren an der Abteilung angegliedert. "Themen wie Stromtrassen und Klimaschutz werden immer wichtiger. Da haben wir einen Schwerpunkt gesetzt", sagt Bold.

Der Bereich Bautechnik sowie die Schul- und Liegenschaftsverwaltung wurden aus der Bauabteilung herausgelöst. Sie bilden eine eigene Abteilung zusammen mit der ebenfalls neuen Fachstelle für Zivilrecht. "Das ist eine Sache, die uns zunehmend beschäftigt.", erklärt der CSU-Politiker Von Vertragsangelegenheiten bei Grundstücken bis zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit Baufirmen . "Das brauch eine qualifizierte Begleitung", sagt er.

Im sozialen Bereich gibt es auch eine Änderung: Der langjährige Leiter des Jugendamtes Siegbert Goll ist aus dem Dienst ausgeschieden, Nachfolger Manfred Kutz übernimmt ein verkleinertes Jugendamt . Die Kommunale Jugendarbeit bildet jetzt mit dem Bereich Integration ein eigenes Sachgebiet unter der Leitung des Integrationsbeauftragten Stefan Seufert .

 
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