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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Wie viele sind wir im Landkreis eigentlich?
Im Rahmen des Zensus werden ab 15. Mai insgesamt 6449 Haushalte im Kreis von Interviewerinnen und Interviewern besucht. Warum 24 000 Menschen Rede und Antwort stehen müssen.
Gibt es im Landkreis Bad Kissingen genügend Wohnungen? Braucht man hier künftig mehr Seniorenheime? Alles Fragen, die im Rahmen des Zensus 2022 beantwortet werden sollen.
Foto: Archiv Siegfried Farkas | Gibt es im Landkreis Bad Kissingen genügend Wohnungen? Braucht man hier künftig mehr Seniorenheime? Alles Fragen, die im Rahmen des Zensus 2022 beantwortet werden sollen.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:43 Uhr

Der neue Zensus war schon für das Jahr 2021 geplant, wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. Mitte Mai 2022 soll nun der Startschuss für die bundesweite Erhebung fallen. Dazu richtete allein der Freistaat Bayern in seinen Landkreisen und kreisfreien Städten inzwischen 94 sogenannte Erhebungsstellen ein. Bei der Befragung von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort baut man auf 20 000 "Erhebungsbeauftragte" - oder schlicht Interviewerinnen und Interviewer.

Schon seit Juli 2021 gibt es solch eine Erhebungsstelle beispielsweise auch im Landratsamt Bad Kissingen. Drei Personen – das sind Atessa Kriegebaum, Eva Kirchner und Manfred Blank - sind dort mit den Vorarbeiten zur Haushaltsbefragung und zu den Erhebungen in Heimen des Landkreises beschäftigt. Zwei weitere Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter sollen das Team demnächst verstärken.

Denn es gibt offensichtlich ganz schön viel zu tun. Seit November 2021 sucht man zum Beispiel geeigneten Personen, welche die Bürgerinnen und Bürger ab Mai besuchen und wichtige Daten abfragen sollen. "Für diese Aufgabe brauchen wir im Landkreis 165 Leute", sagt Atessa Kriegebaum, Leiterin der Erhebungsstelle, im Gespräch mit dieser Redaktion. Alle Erhebungsbeauftragten sollen jeweils 150 Personen befragen. Sie sind ehrenamtlich tätig und bekommen eine Aufwandsentschädigung.

Fragen an 16 Prozent der Bevölkerung 

Inzwischen könne man schon auf ein Kontingent von 90 Männern und Frauen zurückgreifen, die solche Interviews führen wollen. "Aber wir suchen weitere Leute", sagt Kriegebaum. Freilich kämen täglich neue Bewerbungen hinzu, aber diese müssten dann auch ausgewertet werden. Im Frühjahr sollen alle Bewerberinnen und Bewerber erst mal in einer Schulung für ihren Interview-Job fit gemacht werden.

Natürlich werden nicht alle Bürgerinnen und Bürger befragt, sondern nur 16 Prozent der deutschen Bevölkerung, sagt Kriegebaum. Die statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben bei der Vorbereitung und Durchführung des Zensus zunächst auf Daten aus den amtlichen Melderegisternzurückgegriffen, die jedoch mehrfach überprüft werden müssen.

Haushaltsstichprobe wurde im Oktober gezogen

Nachdem dieser sogenannten Referenzdatenbestand ermittelt war, zogen die statistischen Ämter schon im Oktober 2021 die sogenannte Haushaltsstichprobe. Das heißt, auf Grundlage der Daten aus den Melderegistern wurden mittels eines mathematischen Zufallsverfahrens die Anschriften herausgefiltert, an denen die dort lebenden Personen ab dem 15. Mai 2022 interviewt werden.

Im Rahmen des aktuellen Zensus bekommen demnächst mehr als 6000 Haushalte im Landkreis Post von der Erhebungsstelle der statistischen Landes- und Bundesämter im Bad Kissinger Landratsamt.
Foto: dpa/Arno Burgi | Im Rahmen des aktuellen Zensus bekommen demnächst mehr als 6000 Haushalte im Landkreis Post von der Erhebungsstelle der statistischen Landes- und Bundesämter im Bad Kissinger Landratsamt.

Im Landkreis Bad Kissingen müssen demnach nun rund 24 000 Menschen befragt werden, die in 6449 Haushalten leben, schlüsselt Kriegebaum auf. Konkret bedeutet dies für das Team der Erhebungsstelle jetzt erst einmal, dass all diese Adressen gesichtet werden müssen, sagt die Leiterin der Erhebungsstelle. Kommen Rechtschreibfehler vor? Gibt es vielleicht irgendeine Straße gar nicht mehr oder kommen manche doppelt vor? Das klingt nach akribischer Beschäftigung im Vorfeld der Befragung, die ab 15. Mai stattfinden soll.

Die ausgewählten Haushalte werden angeschrieben

Hinzukommt für das Team die Erhebung der sogenannten Sonderbereiche, wie beispielsweise Seniorenheime, Gemeinschaftsunterkünfte und anderer Wohnheime. Zunächst müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erhebungsstelle sich diese Wohnbereiche anschauen und wichtige Parameter abgleichen, sagt Kriegebaum. In einem zweiten Schritt werden ab Mitte Mai die Daten neu aufgenommen.

Bis zum 15. Mai müssen all diese Adressen dann auch angeschrieben worden sein. In dem jeweiligen Brief wird ein Termin genannt, an dem die Interviewerin oder der Interviewer vorbeikommt.

Daten gleich ins Tablet einpflegen

Geplant ist, laut Kriegebaum, dass alle Erhebungsbeauftragten Tablets dabei haben, damit sie beim Haustermin vor Ort die Daten gleich eintragen können. Die Erhebungsbeauftragten sind, nach Kriegebaums Angaben, voraussichtlich zwölf Wochen im Einsatz.

Die Ergebnisse werden anschließend anonym ausgewertet. Sie sollen ab Ende 2023 vorliegen und dann auf der Website der statistischen Ämter von Bund und Ländern präsentiert werden.

Der Landkreis sucht noch engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Interviews im Rahmen des Zensus 2022 durchführen möchten. Interessierte können sich melden unter www.kg.de/zensus2022.

 
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