
Aus dem ganzen Bundesgebiet und den Nachbarländern kamen knapp 130 Starterinnen und Starter zur Franken Classic 2024. Doch die Resonanz des Rennens vor der eigenen Haustüre ist bei Oldtimerfreaks eher gering. Drei Starter mit besonderem Bezug zur Region machten sich auf die Strecke. Sie haben die Teilnahme nicht bereut, zumal sie alle ins Ziel kamen.
"Das Abschneiden ist uns gar nicht so wichtig", sagt der Sulzthaler Johannes Schmidt, der mit seiner Frau Janene in den vergangenen Jahren ziemlich regelmäßig am Start war. Ihm sei es wichtig, seine vier betagteren Kompaktlimousinen vom Typ Golf I und II mit unterschiedlichen Motorvarianten auf die Straße zu zu bringen.
"Umso schöner ist es, wenn es dabei ein bisschen sportlich zugeht", beschreibt der gelernte Kfz.-Techniker die herausfordernde Orientierung per Streckenbuch und die Wertungsprüfung. Auch bei anderen Rennen, unter anderem Bergrennen und Bergslamos, pflegt das Ehepaar anzutreten, wobei die Frau ebenfalls gern am Steuer sitzt.
Dieses Mal waren die Schmidts mit einem vor 16 Jahren selbst restaurierten GTI von 1982 unterwegs. "Ein Auto mit Geschichte, in dem enormer Aufwand steckt", sagt Schmidt. Die Markentreue kommt nicht von ungefähr, schon von seinem Vater hat der 40-jährige Ersatzteile übernommen. Den Platz 52 in der Gesamtwertung findet er "angesichts der von uns eingesetzten Mittel" schon bemerkenswert.

Schön findet er den Zusammenhalt unter den Motorsportlern, "ganz unabhängig davon, was man für ein Auto auf die Straße bringt". Dass das Ehepaar, auch sich selbst gestellt und ohne Sponsoring, 2250 Euro als Startgebühr aufgebracht hat, findet er in Ordnung. Dabei verweist auf er auf den großen organisatorischen Aufwand an der Strecke mit rund 400 Helfern
Für Schmidt ist klar. Sobald dieser Tage die Anmeldung zur Franken Classic 2025 freigeschaltet wird, möchte er sich wieder registrieren, um sicher bei der 25. Auflage der Veranstaltung dabei zu sein.
Sichtlich glücklich im Ziel wirkte auch Zweiter Bürgermeister Anton Schick. Er brachte, zusammen mit seinem Sohn, in einem Ferrari 275 GTB, nach regelmäßigen Starts in den Vorjahren, wieder ein ausgesprochenes Garagengold aus seiner Sammlung an den Start. Dabei fasziniert ihn vor allem der Stand der Technik, den der silberne Sportwagen mit seiner Zwölfzylindermaschine im Produktionsjahr 1967 verkörperte.

Allerdings bereitete das Auto Vater und Sohn auf der Strecke vorübergehend Kopfzerbrechen. In Karlstadt wollte der Wagen nicht mehr . "Thermische Probleme", beschreibt Schick die Ursache für den Aussetzer.

Doch auch für ihn bewährte sich der Zusammenhalt zwischen den Sportfreunden im Teilnehmerfeld. Mit vereinten Kräften habe man den Wagen wieder zum Laufen gebracht.

Von der reizvollen Strecke schwärmte auch Schicks Geschäftspartner Niko Rotschedl, den neben dem Projekt Prinzregentenpark die Liebe zu Oldtimern verbindet. Doch manchmal verlangte auch die Technik des De Tomaso Pantera von 1971 erhöhte Aufmerksamkeit. Zum einen sei der Sportwagen mit seinem Mittelmotor anspruchsvoll zu fahren, zum anderen hatte sich der Luftfilter hinter den Fahrersitzen lose vibriert, verrät er. Selbst legte Rotschedl beim Warten vor der Zwischenprüfung unübersehbar Hand an, womit auch seinem vielbeklatschten Zieleinlauf in Bad Kissingen nichts im Wege stand.