So klar von einem Thema dominiert wie in diesem Jahr waren die Bad Kissinger Gesundheitstage in den gut zwei Jahrzehnten ihres Bestehens noch nie. Dabei hat sich die Traditionsveranstaltung dieses Thema gar nicht ausgesucht. Doch die Corona-Pandemie nimmt keine Rücksicht. Sie hält auch Macher und Besucher der Gesundheitstage in Atem. Inhaltlich zum Beispiel bei einer Podiumsdiskussion am Sonntag. Und organisatorisch vom Anfang bis zum Ende.
Elisabeth Müller: Pandemie heißt nicht nichts machen, sondern anders machen
Elisabeth Müller, die mit ihrem persönlichen Engagement und dem ihres Unternehmens Laboklin überhaupt erst dafür gesorgt hat, dass es die Gesundheitstage noch gibt, obwohl der frühere Träger Förderverein Gesundheitszentrum ins Straucheln geriet, und Elisabeth Dichtl, die Projektverantwortliche, brauchten nach Müllers Worten viel "Frustrationstoleranz". Die Bemühungen, den Gesundheitstagen nach dem Aus des Fördervereins eine Brücke zu bauen, hätten sich zunächst gut angelassen, berichtete Elisabeth Müller am Freitag bei der Eröffnung. Doch dann kam das Corona-Virus und mit ihm eine Hürde nach der anderen.
Immerhin ließen sich Elisabeth Müller und Elisabeth Dichtl durch die Absage im Frühjahr und all die Herausforderungen rund um den neuen Anlauf jetzt im Oktober nicht aus dem Konzept bringen. "Pandemie", sagte Elisabeth Müller dazu, heiße ja nicht nichts machen, "sondern anders machen." So gilt für die 23. Bad Kissinger Gesundheitstage bis Sonntagabend ein Hygiene- und Sicherheitskonzept, das in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden entstand.
Umfassendes Sicherheitskonzept
Wesentliche Elemente dieses Konzepts sind Mund-Nasen-Schutz-Pflicht für Aussteller und Besucher sowie verpflichtende Registrierung sowohl für den Besuch der Messe in der Wandelhalle als auch für die Teilnahme an Vorträgen.
Aktiv. Gesund. Vital - das ist der eigentliche Leitgedanke der Bad Kissinger Gesundheitstage 2020. Umsetzen wollen die Macherinnen das nicht nur mit der Messe in Wandel- und Brunnenhalle, bei der sich rund 60 Aussteller präsentieren. Zum Programm gehören auch über 60 Vorträge zu diversen Themen aus dem weiten Feld von Gesundheit und Wohlbefinden. Als Höhepunkte stellen die Gesundheitstage selbst neben der Corona-Podiumsdiskussion die samstägliche Vortragsreihe über selbstbestimmtes Leben im Alter, einige Workshops, ein Aus- und Weiterbildungsforum mit Jobbörse und ein Expertengespräch über Herzinfarkt heraus. Sogar das Kurkonzert, berichtete Elisabeth Müller, widme sich dem Thema Gesundheit.
Berechtigte Veranstaltung auch in Zeiten von Corona
Regierungspräsident Eugen Ehmann antwortete auf die von ihm selbst gestellte Frage, ob man so eine Veranstaltung in den Tagen von Corona überhaupt verantworten könne, mit einem, wie er sagte, klaren: "Ja, aber." Mit einem strengen Sicherheitskonzept sei so ein Ereignis möglich. Die Besucher trügen aber auch große Verantwortung. Sie müssten die getroffenen Vorkehrungen annehmen und befolgen.
Die Corona-Pandemie werde die Menschen sicher noch lange im Griff haben, erklärte auch stellvertretender Landrat Emil Müller. Das öffentliche Leben dürfe deshalb aber nicht völlig zum Erliegen kommen. Müller würdigte die Gesundheitstage als "wichtiges Zeichen" des Gesundheitsstandorts Bad Kissingen. Imagefördernd sei diese Wirkung nicht nur für die Stadt, sondern den ganzen Bäderlandkreis mit seinen insgesamt 26 Rehakliniken.
Ganzheitlicher Ansatz
Mit ihrem Thema, so Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel, seien die Gesundheitstage genau am richtigen Ort. Gesundheit sei mehr als die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechlichkeit. Diesem ganzheitlichen Ansatz habe sich Bad Kissingen seit jeher verschrieben. Und diesen Ansatz spiegle auch das Programm der 23. Gesundheitstage wider.
Detaillierte Informationen zu Programm und Registrierung unter www.gesundheitstage-badkissingen.de