Die Stadtwerke haben aktuell mit einigen Problemen zu kämpfen. Sie standen öffentlich in der Kritik wegen hoher Strom- und Gaspreise und weil die gesetzlichen Preisbremsen nicht zügig an die Kunden weitergegeben wurden. Der Hallenbadneubau verzögert sich wegen Problemen bei der Finanzierung. Ebenso mussten die Stadtwerke ihre Glasfaserinitiative auf Eis legen, weil die Ziele bei der Kundengewinnung knapp verfehlt wurden und der Versorger den Ausbau aus eigener Kraft derzeit wirtschaftlich nicht stemmen kann.
Bilanzen für 2021 und 2022 fehlen
Dass die städtische Tochter von einem Normalbetrieb weit entfernt ist, zeigt sich aktuell auch intern: Wie die Stadt Bad Kissingen bestätigt, gibt es Probleme bei der Erstellung der Jahresabschlüsse . Für die Jahre 2021 und 2022 liegen bisher noch keine fertigen, geprüften Bilanzen vor. „Durch die herausfordernden Umstände während der Corona-Zeit und der Energiekrise waren sämtliche Kapazitäten der Stadtwerke auf das äußerste angespannt“, erklärt Thomas Hack , Pressesprecher des Rathauses. Dadurch seien einige administrative Tätigkeiten nicht in gewohntem Umfang erledigt worden.
Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat nun darauf reagiert und externe Fachleute eingeschaltet, um die Rückstände aufzuarbeiten und die Bilanzen fertig zu stellen. Ob für die Jahre mit roten Zahlen zu rechnen ist, dazu äußert sich Hack mit Hinweis auf das Betriebsgeheimnis nicht. Die Geschäftszahlen werden publik, wenn sie testiert sind.
Ohne Bilanz keine Investition
Warum ist das wichtig? Die Bilanzen sind Voraussetzung für anstehende Investitionen und strategische Veränderungen bei den Stadtwerken. Sobald die Jahresabschlüsse vorliegen, werden sie einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgelegt, die sie testiert. „Es ist kein Geheimnis, dass die Veränderungen am Energiemarkt die Stadtwerke Bad Kissingen , wie alle Stadtwerke in Deutschland, vor große Herausforderungen gestellt haben und weiterhin stellen“, sagt Hack. Er betont, dass die Stadtwerke in der Vergangenheit erfolgreich gewirtschaftet haben und den Bürgern damit Leistungen wie den Stadtbusverkehr und die Kisssalis-Therme vorhalten.
Neue Geschäftsfelder
Aber: Das klassische Geschäft der Energieversorgung, vor allem bei Strom und Gas, ändere sich rasant. Darauf müssen die Stadtwerke reagieren und sich strategisch anders aufstellen. „Daher werden in erheblichen Umfang Investitionen notwendig sein, um etwa im Bereich Erneuerbare Energien neue Geschäftsfelder zu erschließen“, erklärt er. Aus dem Grund ist es auch das Ziel der Stadtwerke, sich ein Standbein als Glasfaser- und Telekommunikationsanbieter aufzubauen.
Die Situation wirkt verfahren: Die Pandemie und die Energiekrise haben die Stadtwerke finanziell in Nöte gebracht. Um die Krise in den Griff zu bekommen, muss das Unternehmen allerdings Geld investieren und sich neu ausrichten. Das ist im Moment jedoch nicht möglich, weil für die vergangenen Geschäftsjahre noch keine geprüften Jahresabschlüsse vorliegen. Die Bilanzen aufzustellen, hat laut Hack deshalb aktuell oberste Priorität.
Gute Nachricht für Kunden
Grundsätzlich gehen die Verantwortlichen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage in diesem Jahr stabilisiert. Gute Nachrichten für Verbraucher: „Wir werden in Kürze eine Senkung der Preise vornehmen und mit neuen Produkten in den Bereichen Strom und Erdgas gute Angebote für unsere Kunden unterbreiten“, kündigt Hack an.
Wechsel in Geschäftsführung steht bevor
Macht die Notlage bei den Stadtwerken personelle Konsequenzen notwendig? Hack verneint das. Dennoch stehen in der Geschäftsführung „aufgrund der vorhandenen Altersstruktur personelle Veränderungen an“, teilt er mit. Die Äußerung bezieht sich auf Geschäftsführer Manfred Zimmer, der das Unternehmen seit mehr als 20 Jahren leitet. Als Nachfolger für Zimmer wird gut unterrichteten Quellen zufolge Ralf Merkl gehandelt, der den Bereich Unternehmensentwicklung verantwortet und seit Sommer 2022 mit Prokura ausgestattet ist.
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Auch auf meine Nachfrage, wann der Strompreis sinkt, konnte man nichts sagen. Gerüchten nach wird der Preis erst im Sept. /Okt. 23 sinken. Da bleibt dann immer noch ein ganz großer Gewinn übrig und der Bürger muss, trotz Sondertarif gewaltig draufzahlen. Man muss endlich etwas unternehmen, bevor der Kissinger das wohl große Loch stopfen muss. Zu KissConnect: Seit kurzem schreibt. die Telekom, dass man ab 2.1.2024 fragen kann, wann es im Stadtgebiet Glasfaser gibt. Damit ist Kiss Connect dann wohl Vergangenheit.
Dass die Bilanz 2021 noch nicht erstellt ist, zeugt von schlechter Geschäftsführung. Ebenfalls bedenklich ist, dass der Stadtrat, insbesondere der Finanz- und Rechnungsprüfungsausschuss dies anscheinend tolerieren.
Ich möchte mal wissen wollen, wer dafür verantwortlich zeichnet.
Morgen steht dann in der Zeitung, dass der werte Hr Zimmer abschlagsfrei in den Ruhestand geht.
Hier sollte die Kripo ermitteln, denn da besteht Verdunklungsgefahr.
Wenn der StB nur schreibt, er hätte soviel Corona abzuwickeln und Grundsteuererklärungen, passiert da in der Regel noch nicht mal die Verfolgung einer Ordnungswidrigkeit.
Die Buchhaltung und Bilanz wird in der Regel von größeren Firmen selbst erstellt. Ein Steuerberater wäre vermutlich dazu personell wirklich nicht in der Lage. Oftmals übernehmen sie die Abgrenzungsbuchungen, überprüfen die Buchhaltung und Wirtschaftsprüfer testieren die Bilanz. So, wie vermutlich auch bei den Stadtwerken.
Dass man sich zum Aufarbeiten externe Hilfe von außen geholt hat, zeigt dass offensichtlich schon über einen längeren Zeitraum keine ordentliche und umfängliche Finanzbuchhaltung stattgefunden hat.
Im allgemeinen ist es durchaus üblich strategische Ausrichtungen und Entscheidungen mit Hilfe von Monats- und Quartalsabschlüssen zu bestimmen. Ebenso wichtig sind Zukunftsprognosen. Eine Bank würde z.B. niemals einen Kredit aufgrund von veralteten Bilanzen gewähren und eine Fristverlängerung des Steuerberaters greift ebenfalls nicht für längst überfällige und wichtige strategische und unternehmerische Entscheidungen.
Und das ist einfach nicht richtig.
Dass da offensichtlich einiges nicht läuft steht auf einem anderen Papier.
Über einen derart langen Zeitraum hat das Aufsichtsgremium versagt und somit kann man Gefahr im Verzug sehen, gerade wenn Insolvenzgefährdung droht.
Ich habe das drastisch formuliert, gebe ich zu.
Dennoch wird bei einigen anders vorgegangen als bei anderen. Der Gleichbehandlungsgrundsatz gilt hier auch für die Stadt und deren hundertprozentige Tochter Stadtwerke GmbH. Gerade wenn das GmbH Gesetz anzuwenden ist, läuft der Hase etwas anderes als bei eingetragenen Kaufleuten.
Aber egal. Der OB wirds schon hinbiegen....