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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Skylines machen Garitzer Kreisel optisch rund
Die Garitzer Kreuzung ist zentrales Tor zum Welterbe. Jetzt wird sie von Silhouetten von Bad Kissingen und Garitz geschmückt. Die Idee kommt von einem „Seebrunser“ und von einem „Kurpfuscher“.
Der Garitzer Kreuzung – ein wichtiger Knotenpunkt für Bad Kissingen – wurde letztes Jahr zum Kreisel umgebaut. Jetzt zieren Stadtsilhuetten den Hügel in der Mitte.       -  Der Garitzer Kreuzung – ein wichtiger Knotenpunkt für Bad Kissingen – wurde letztes Jahr zum Kreisel umgebaut. Jetzt zieren Stadtsilhuetten den Hügel in der Mitte.
Foto: Benedikt Borst | Der Garitzer Kreuzung – ein wichtiger Knotenpunkt für Bad Kissingen – wurde letztes Jahr zum Kreisel umgebaut. Jetzt zieren Stadtsilhuetten den Hügel in der Mitte.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 21.01.2025 16:21 Uhr

Zwischen Bad Kissingen und seinem größten Stadtteil Garitz ist eine gesunde lokale Rivalität fest in den Köpfen verankert. Das zeigt sich beispielsweise beim Garitzer Fasching, bei dem die Kernstadt regelmäßig ihr Fett wegkriegt, oder an spöttischen Bezeichnungen, die man sich gegenseitig gibt: So nennen alte Kissinger die Garitzer einfach „Seebrunser“ (Seepinkler, wegen des Seeplatzes im Altort), andersherum verlachen die Garitzer die Kissinger als „Rakoczybrunser“ (wegen der Heilquellen) oder wahlweise als „Kurpfuscher“.

Trotz aller Nickeligkeiten sind die Kernstadt und der Stadtteil aber längst zusammengewachsen und miteinander verbunden. Das wird ab sofort auch am Garitzer Kreisel deutlich. Dort haben Arbeiter jetzt am Hügel in der Mitte auf der einen Seite die Silhouette markanter Gebäude von Bad Kissingen und auf der gegenüberliegenden Seite die Silhouette von Garitz angebracht. Die Idee dazu hatten der Garitzer Axel Dürheimer und der Kissinger Künstler und Goldschmied Malte Meinck.

Idee von Bürgern

„Als der Kreiselbau letztes Jahr im Endstadium war, habe ich bei der Stadt angefragt, was dort mit dem Hügel passieren soll“, erzählt Dürheimer. Weil es noch keine konkreten Ideen gab, machte er den Vorschlag, die Bad Kissingen Skyline von Meinck sowie seine Garitz Skyline dort anzubringen. Mit dem Vorschlag rannte er offene Türen bei Oberbürgermeister Dirk Vogel ( SPD ) ein.

„Ich denke, das ist eine schöne Sache. Mir gefällt es, weil es als Idee aus der Mitte der Stadtgesellschaft kommt. Es ist eine moderne Ansprache an den Gast“, kommentiert Vogel das Projekt. Die Stadt übernahm die technische Umsetzung und die Kosten.

Axel Dürheimer (von links), Oberbürgermeister Dirk Vogel und Malte Meinck beim Selfie vor der Kissingen Silhouette.       -  Axel Dürheimer (von links), Oberbürgermeister Dirk Vogel und Malte Meinck beim Selfie vor der Kissingen Silhouette.
Foto: Axel Dürheimer | Axel Dürheimer (von links), Oberbürgermeister Dirk Vogel und Malte Meinck beim Selfie vor der Kissingen Silhouette.

Garitz-Skyline: Anfang als Faschings-Gag

Meinck hat die Bad Kissingen Silhouette vor Jahren für sein Schmuckatelier entworfen und vermarktet sie inzwischen in einer breiten Produktpalette, angefangen bei Ringen über Uhren und Brillen bis hin mit der Staatsbad GmbH zu Weingläsern und Kaffeetassen. „Es ist eine große Ehre für mich, dass die Stadt wegen des Kreisels auf mich zugekommen ist und ich die Silhouette dort so umsetzen darf“, sagt Meinck.

Die Garitz Silhouette von Dürheimer gibt es ebenfalls schon länger. Er hat sie – inspiriert von Meinck – als Gag für eine Faschingsveranstaltung des BTC Garitz gezeichnet. „Wir haben T-Shirts gedruckt für die Bar-Crew der Elferratssitzung, damit sie einheitlich unterwegs sind“, sagt Dürheimer. Diese „Garitzer-Original“-Shirts sind seitdem beliebt. Dürheimer vertreibt sie auf seiner Internethomepage garitz.com .

Aperitif fürs Welterbe

„Die Umsetzung der Silhouetten für den Kreisel war ein bisschen tricky“, sagt Meinck. Sie bestehen aus grau beschichtetem Stahl, die Fenster sind mit hellem Kunststoffplatten hinterlegt. Sie messen vier bis sechs Meter in der Breite und sind auf Stahlträgern montiert, die mit Fundamenten in dem Hügel verankert sind. Wegen der Schräge und der Krümmung war es etwas komplizierter, sie ohne Verzerrung hinzubekommen. Die Berechnungen dafür hat ein Ingenieurbüro übernommen. „Da war etwas Grips gefragt“, kommentiert Dürheimer lachend.

Wer vom Bad Kissinger Zentrum aus auf der Schönbornstraße zum Kreisverkehr kommt, der sieht die Kissingen Silhouette, wer aus Richtung des Altorts Garitz kommt, sieht die Garitzer Skyline. „Ein Kreisverkehr ist eine nüchterne, verkehrstechnische Geschichte. Ich finde es toll, dass er so aufgewertet wird“, sagt Meinck. Der Kreisel ist ein zentraler Knotenpunkt und für viele Gäste ein Eingangstor zur Stadt und zu den Welterbebauten. „Ich finde es gut, es entsprechend zu gestalten. Man sieht gleich die historischen Gebäude. Es ist ein Aperitif für das Welterbe“, findet der Künstler.

Symbolisches Ende für Dauerthema Kreisel

„Ich finde es schön, dass die Idee Anklang gefunden hat. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man so etwas für seinen Heimatort machen kann“, freut sich auch Dürheimer. Wenn der Kreisel im kommenden Jahr bepflanzt wird, kommen die Silhouetten noch besser zur Geltung, ist er sicher.

„Jetzt wird der Kreisel auch optisch eine runde Sache“, meint OB Dirk Vogel. Mit den Silhouetten finde auch die jahrelange Diskussion um die Garitzer Kreuzung – Kreisel oder Ampel – einen symbolischen Abschluss. „Garitz ist ein großer, starker Stadtteil , der es verdient hat, so gewürdigt zu werden“, meint er. Aus Sicht der Stadt sei es wichtig, dass die Welterbebauten in Richtung Bad Kissingen zu sehen sind. Er sieht es weniger als Aperitif, eher als Ade an die Gäste.

Das zeigen die Silhouetten

Die Kissingen Skyline wartet auf Fahrer aus der Schönbornstraße.       -  Die Kissingen Skyline wartet auf Fahrer aus der Schönbornstraße.
Foto: Benedikt Borst | Die Kissingen Skyline wartet auf Fahrer aus der Schönbornstraße.

Bad Kissingen: Die Welterbe-Silhouette von Malte Meinck zeigt von links nach rechts die Burgruine Botenlauben, das Feuertürmle, die evangelische Erlöserkirche, das alte Rathaus, den Regentenbau mit Heilquellen, den Arkadenbau, die Herz-Jesu Stadtpfarrkirche, das Luitpold-Casino, das Kurtheater und den Gradierbau.

Wer von der anderen Seite  kommt, sieht das Garitzer Gegenstück.       -  Wer von der anderen Seite  kommt, sieht das Garitzer Gegenstück.
Foto: Benedikt Borst | Wer von der anderen Seite kommt, sieht das Garitzer Gegenstück.

Garitz: Die Garitz Silhouette von Axel Dürheimer zeigt von links nach rechts die Nepomuk Kirche, das Museumsbrauhaus, die ehemalige Gastwirtschaft Krone, die Weiden und das Häuschen am Seeplatz, die alte Schule sowie die Elisabeth Kirche. 

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