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Bad Kissingen
Ron Williams in Bad Kissingen in Aktion: Soul-Revue ließ die Motown-Jahre lebendig werden
Moderator Ron Williams begeistert mit 20 Künstlern auf der „Motown Gold Tour 2024“ mit der „Sweet Soul Music Revue“ das Publikum im Max-Littmann-Saal. Es wird auch politisch.
Die vier Sänger coverten die Hits der legendären „Temptations“ im Outfit der 1960er- und 1970er-Jahre.       -  Die vier Sänger coverten die Hits der legendären „Temptations“ im Outfit der 1960er- und 1970er-Jahre.
Foto: Klaus Werner | Die vier Sänger coverten die Hits der legendären „Temptations“ im Outfit der 1960er- und 1970er-Jahre.
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 20.04.2024 02:41 Uhr

„That’s Soul! You feel it?“ – als Moderator Ron Williams in der zweiten Hälfte der „Sweet Soul Music Revue“ zwischen der Ballade „I’d rather go blind“ ( Etta James ) und dem rhythmischen „Superstition“ von Stevie Wonder den 1000 tanzenden Besuchern im Regentenbau diese Frage stellte, konnte er sich der Antwort gewiss sein. Ein vielstimmiges „Yeah“ reflektierte die Begeisterung, die die 20 Künstler auf der „Motown Gold Tour 2024“ mit den Hits von Aretha Franklin , Ray Charles , Tina Turner oder der Gruppe „The Temptations“ erzeugten.

Motown, Stax oder Atlantic Records – das waren die Plattenlabels, die den groovigen Soul-Sound der 1960er- und 1970er-Jahre kreierten und damit dem „schwarzen Rhythmus als Antwort gegen Rassismus und Hetze“ zu Weltruhm verhalfen, so Williams in seiner Anmoderation bei der ausverkauften Tribute-Show im Max-Littmann-Saal.

Bad Kissingen bildete den Ausgangspunkt für die Jubiläumstour, denn die „Sweet Soul Music Revue“ ist seit 15 Jahren unterwegs und glänzte mit dem unverwechselbaren Sound in vollen Hallen und auf Freilichtbühnen. Und Ron Williams ist nicht nur Moderator und Entertainer, sondern beweist sein musikalisches Können als „ Ray Charles “ mit „I’ve got a woman“ oder „Unchain my heart“ im Jocker-Cocker-Stil.

Kleine Anekdoten zu den Musiktiteln

Im roten Sakko und mit Baseball-Mütze ist der mittlerweile 82-Jährige natürlich Hauptfigur des Konzerts, denn er kündigte die Stücke nicht nur an, sondern erzählte kleine Anekdoten zu den Musiktiteln im Kontext einer Zeit, als „schwarze Radiosender nur schwarze Musik spielten und weiße Radiosender nur weiße Musik“. Er informierte im charmanten, deutsch-amerikanischen Kauderwelsch über die Künstlerinnen und Künstler sowie über deren Erfolge, schilderte die Entwicklung der Plattenlabels und ihren Einfluss auf „Black Culture“ oder formulierte dazwischen kleine politische Botschaften, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus oder Fremdenfeindlichkeit richteten.

Mit zehn exzellenten Musikern im Hintergrund, zwei ausgezeichneten Background-Sängerinnen sowie ausgeklügelten, eher schlichten Lichteffekten und einer Lautstärke am oberen Level präsentierte sich die „Sweet Soul Music Revue“, wobei die Glanzpunkte einerseits die Auswahl der Musikstücke und andererseits die Qualität der acht Sängerinnen und Sänger waren.

Die Zeit vor der Jahrtausendwende wurde repräsentiert von Aretha Franklin mit den Welthits „Respect“, „I Never Loved A Man“ oder „Think“, die dank der Bühnenpräsenz und der kraftvollen Stimme von Darnita Williams die Gäste aus der bequemen Sitzposition in den Tanzmodus katapultierten. Im gleichen Modus und der gleichen Epoche ging es mit dem Duo „Sam & Dave“ weiter, die von Derrick Alexander und Edward Wade mit den bekannten Titeln „Soul Man“, „Hold On, I’m Coming“ oder „I Take What I Want“ präsentiert wurden.

Weitere Glanzpunkte auf der „Seelen-Straße“ waren die groovigen Southern-Soul-Stücke „Midnight Hour“ und „Mustang Sally“ von Wilson Pickett (Edward Wade), die gefühlvolle Ballade „At Last“ von Etta James oder „Midnight Train To Georgia“ von „ Gladys Knight & the Pips“ – beides perfekt von Ty Le Blanc.

Als „erste Boygroup“ titulierte Ron Williams die Gruppe „The Temptations“, die sich 1960 gründeten und fast 20 Jahre Hit an Hit reihten und durch ihre Bühnenchoreographie begeisterten. Den Beweis für die tanzbaren und sehr melodiösen Rhythmen lieferten vier Sänger mit „My Girl“, „Get Ready“ oder der Zugabe „Papa Was A Rolling Stone“.

Unsterbliche Songs

„Sind das noch Soul-Songs oder eher Pop-Songs“ – diese Frage stellte sich mit der Ankündigung von Tess D. Smith als „ Tina Turner “. Den Besucherinnen und Besuchern war’s letztendlich egal, denn bei „River Deep, Mountain High“, „Nutbush City Limits“, „Private Dancer“ und „Simply The Best“ konnte die Stimmung im Regentenbau durch die Decke gehen – auch wenn mit acht von insgesamt 34 Stücken der Abend etwas „Tina-Turner-lastig“ war. Dem Fazit von Ron Williams stimmten die 1000 Gäste lauthals zu: „Sind das schöne Songs. Unsterblich!“

Legende Ron Williams moderierte.       -  Legende Ron Williams moderierte.
Foto: Klaus Werner | Legende Ron Williams moderierte.
Tess D. Smith verkörperte „Tina Turner“ und deren Hits.       -  Tess D. Smith verkörperte „Tina Turner“ und deren Hits.
Foto: Klaus Werner | Tess D. Smith verkörperte „Tina Turner“ und deren Hits.
 
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