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Bad Kissingen
Luxuswohnen am Bahnhof: Fragezeichen für Baustart
Am Bahnhof soll ein Quartier mit 163 Wohnungen entstehen. Der Investor erklärt, wie die nächsten Schritte aussehen und wo er Schwierigkeiten erwartet.
Die elf Neubauten des Prinzregentenparks sollen auf der Brachfläche links neben den Gleisen entstehen. Die Steinhaufen sind sichtbare Zeichen  der Bodensondierung.       -  Die elf Neubauten des Prinzregentenparks sollen auf der Brachfläche links neben den Gleisen entstehen. Die Steinhaufen sind sichtbare Zeichen  der Bodensondierung.
Foto: Benedikt Borst | Die elf Neubauten des Prinzregentenparks sollen auf der Brachfläche links neben den Gleisen entstehen. Die Steinhaufen sind sichtbare Zeichen der Bodensondierung.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 01.10.2024 15:35 Uhr

Eigentlich sollen im kommenden Frühjahr am Bahnhof die Bagger rollen. Eigentlich. Wenn Investor Niko Rotschedl über die nächsten Schritte für das Luxuswohnprojekt „Prinzregentenpark“ berichtet, macht er klar: Da sind aktuell einige Unwägbarkeiten vorhanden, die das Projekt ausbremsen könnten. „Der Wohnungsmarkt hat sich gewandelt. Wir wollen das Projekt realisieren und glauben auch, dass es funktioniert. Aber der Markt ist im Moment relativ schwer zu greifen“, sagt er.

Wohnungen, Büros, Geschäfte

Zwischen dem Bahnhof und dem Ostring soll ein umstrittenes, neues Wohngebiet entstehen: der Prinzregentenpark. Das Areal war lange Bahngelände, bis es vor wenigen Jahren eine Investorengruppe um Rotschedl und Bürgermeister Anton Schick erworben hat. Geplant sind elf bis zu 19 Meter hohe Neubauten, die Platz für 163 Wohnungen plus Büros bieten. Auch Geschäfte des täglichen Bedarfs zur Quartiersversorgung sollen unterkommen. Die Wohnungen zielen auf ein wohlhabendes Klientel.

„Wir haben eine große Anzahl Wohnungen . Das Projekt ist so konzipiert, dass man möglichst in einem Stück durch bauen muss“, erläutert Rotschedl. Er rechnet damit, dass die Baugenehmigung im günstigsten Fall zu Beginn nächsten Jahres vorliegt. Sobald das Projekt genehmigt ist, sei es wichtig, die dann fälligen Baukosten möglichst exakt zu ermitteln.

Das wiederum ist nötig, um die Preise für die Wohnungen kalkulieren und mit der Vorvermarktung anfangen zu können. Um das Projekt zu realisieren, sollen im Vorfeld viele Wohnungen verkauft sein. „Wir benötigen eine entsprechende Vorverkaufsquote“, sagt er. Ziel ist es, 60 bis 70 vorab an den Mann zu bringen. „Das könnte im Moment ein Problem sein“, führt er weiter aus.

Verzögerungen bei Bauprojekten

Sorgen bereiten die zuletzt gestiegenen Zinsen. Es sei zu beobachten, dass die Menschen zurückhaltender am Immobilienmarkt agieren. In Metropolen gebe es deshalb bereits Stopps oder Verzögerungen bei großen Wohnungsbauprojekten, weil der Verkauf schleppend läuft.

Allerdings ist bis dahin noch Zeit: „Ich gehe davon aus, dass es sich wieder normalisieren wird“, meint der Investor. Das Zinsniveau sei im Vergleich zu früheren Jahrzehnten immer noch gemäßigt, habe sich nur zuletzt relativ schnell gewandelt. Das verunsichere die Menschen. Er rechnet jedoch mit einem Gewöhnungseffekt.

Das Luxuswohnprojekt wird heute im Bad Kissinger Stadtrat behandelt (Beginn: 18 Uhr im Sitzungssaal im Rathaus). Bereits vergangenes Jahr hatte es eine frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung gegeben. Wie Rotschedl berichtet, wurden die Auflagen und Nachforderungen inzwischen in die Pläne eingearbeitet.

Projekt Thema im Stadtrat

Am Mittwochabend (26. Juli 2023) werden die Ergebnisse der regulären Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung vorgestellt und diskutiert. Um die Öffentlichkeitsbeteiligung abzuschließen, müssen die überarbeiteten Pläne noch ein zweites Mal ausgelegt werden. Dann erst kann der Stadtrat darüber abstimmen.

Parallel zur erneuten Auslegung wollen die Investoren bereits ihre Bauunterlagen beim Bauamt zur Vorprüfung einreichen, um das weitere Verfahren zu beschleunigen. Rotschedl rechnet damit, dass die Öffentlichkeitsbeteiligung im Herbst beendet ist und eine Baugenehmigung bis zum Frühjahr erteilt wird. „Sobald es frostfrei möglich ist, könnten wir mit den Tiefbauarbeiten beginnen“, sagt er.

Investor tritt Gerüchten entgegen

Ende letzten Jahres wurde das Gelände auf Munition und andere Kampfmittel aus dem Weltkrieg sowie auf Verunreinigungen sondiert. Nach Auskunft von Rotschedl wurde nichts Relevantes gefunden.

Der Investor tritt Gerüchten entgegen, die in der Stadt kursieren: Um das Wohnprojekt vor Lärm zu schützen, würden Züge künftig angeblich nicht mehr am Bahnhof halten, sondern weiter außerhalb. „Das ist Quatsch“, sagt er. Die Bahn sei am Verfahren beteiligt.

Es gibt ein Emissionsduldungsrecht – das heißt, die Bewohner können später nicht gegen die Bahn klagen, der Bahnverkehr darf nicht beeinträchtigt werden. „Vom Ostring aus ist die Lärmbelastung größer“, erklärt Rotschedl. Der Lärmschutz werde an den Gebäuden gelöst.

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