
Um in den kommenden Wintermonaten freie und sichere Straßen zu gewährleisten, sind Angestellte des Staatlichen Bauamtes, des Landkreises und der Kommunen im Einsatz. Die Straßenmeisterei Hammelburg des Staatlichen Bauamtes betreut im Landkreis rund 320 Kilometer – das sind Staats- und Bundesstraßen.
Angefangen haben die Planungen rund um den Winterdienst bereits im Spätsommer : „Im Konkreten heißt das für die zuständigen Straßenmeister: Salzvorräte beschaffen, einen Winterdienstplan erstellen, Mitarbeiter für den Winterdienst rekrutieren und einteilen sowie die Fahrzeuge samt Gerätschaften warten, prüfen und fit für die kalte Jahreszeit machen“, zählt Nina Marder von der Öffentlichkeitsarbeit des Staatlichen Bauamtes auf.
Die Vorbereitungen seien nun abgeschlossen und die Straßenmeistereien bereit für den ersten Einsatz.
Wetterstationen überwachen
Für die Einsatzplanung greife die Straßenmeisterei auf Meldesysteme wie den Deutschen Wetterdienst und deren Radarprognosen zurück. Außerdem seien im Landkreis sogenannte Straßenwetterstationen an neuralgischen Punkten aufgestellt, die den Straßenzustand in Echtzeit überwachen.
Sie geben den Straßenmeistereien Informationen über Straßentemperatur, Tiefentemperatur (in 15 und 30 Zentimetern Tiefe), Salzkonzentration, Windgeschwindigkeiten, Lufttemperatur sowie den Taupunkt.
Über eine Kamera kann man sich ein Bild von vor Ort verschaffen, ohne den Streckenabschnitt anzufahren. Auch der Kontakt zu Nachbarmeistereien sei ein wichtiges Instrument für die Einsatzplanung, betont Marder.
2500 Tonnen Salz eingelagert

Für die Wintersaison ist das Staatliche Bauamt gut aufgestellt. „Insgesamt stehen rund 2500 Tonnen Salz zur Verfügung. Davon lagern rund 900 Tonnen in der Salzhalle in Hammelburg, jeweils circa 700 Tonnen in Münnerstadt und Bad Brückenau sowie rund 200 Tonnen in einem Silo in Poppenroth“, heißt es aus der Behörde.
Die Straßenmeisterei setzt im Landkreis für den Winterdienst insgesamt 16 Mitarbeiter ein – aufgeteilt auf vier eigene Fahrzeuge und ein angemietetes. Dazu kommen vier extern beauftragte Unternehmer, um das Streckennetz bestmöglich und innerhalb kürzester Zeit abzudecken.
Tägliche Kontrolle der Kreisstraßen
Der Landkreis ist für 240 Kilometer Straße verantwortlich. Hier läuft die Überprüfung der Straßen etwas anders ab. Wie Anja Vorndran aus dem Landratsamt erklärt, kontrollieren zwei Mitarbeiter jeweils den nordwestlichen und den südöstlichen Landkreis.
Dies geschieht morgens zwischen drei und fünf Uhr, an arbeitsfreien Tagen zwischen vier und sechs Uhr, und abends zwischen 17 und 19 Uhr. Zusätzlich gibt es täglich um zwei und 14 Uhr eine Wettervorhersage von der Bayerischen Versicherungskammer.
Personal, Fahrzeuge und Streumittel sind ausreichend vorhanden
Auch auf Landkreisebene sind die Straßenmeistereien bereit für einen möglichen nahenden Einsatz: Die Schichteinteilung läuft seit 29. Oktober. „Personal, Fahrzeuge und Streumittel sind ausreichend vorhanden. Wegen Ausfall eines Winterdienstunternehmers und Verzögerung beim Ersatz wird diese Strecke vorübergehend von unserem Ersatzfahrzeug abgedeckt“, so Vorndran.
Auch hier sind externe Unternehmen miteinbezogen: „Es werden zusätzlich sechs Unternehmerfahrzeuge im Winterdienst eingesetzt, da mit eigenem Personal und Fahrzeugen nicht der ganze Landkreis abgedeckt werden kann“, sagt Vorndran.
Splitt versus Salz
In den vergangenen Jahren stand das Streumittel Salz vermehrt in der Kritik, weil es Wasser und Pflanzen belastet und dem Straßenbelag selbst schadet. Aus dem Staatlichen Bauamt heißt es dazu, dass dennoch Salz zur Verwendung kommt. Jedoch wird für ein besseres und vor allem länger anhaltendes Ergebnis sogenanntes Feuchtsalz genutzt.
Hierbei unterscheiden sich zwei Varianten:
- Bei der FS-100-Streuung wird eine reine Salzlösung auf die Straße verteilt. Diese Technik benötigt weniger Salz als Variante zwei, kann aber nur bei bis zu minus sechs Grad eingesetzt werden.
- Bei der FS-30-Streuung wird das Salz mit Sole angereichert. Die Salzkörner haften besser auf dem Asphalt und es kann genauer und großflächiger gestreut werden.
Alternative Splitt hat einige Nachteile
„Insgesamt hat sich in den letzten Jahren die Streutechnik deutlich weiterentwickelt. Das Streusalz kann heute deutlich gezielter eingesetzt werden“, sagt Marder. Im Vergleich zu abstumpfenden Streustoffen wie Splitt weise Salz eine bessere Umweltbilanz auf. Splitt müsse nach dem Winter aufgekehrt und durch die Verunreinigungen mit Reifenabrieb, Benzin und Öl aufwendig entsorgt werden.
Ähnliches berichtet der Landkreis: „Bei uns wird ausschließlich Salz als Streugut verwendet. Die einzige Alternative wäre Splitt. Schnee und Eis schmelzen dadurch natürlich nicht und wir müssten mindestens die vierfache Menge ausstreuen.“
Dadurch würde sich der Zeit- und Personalaufwand erhöhen, zudem besteht die Gefahr von Rollsplit. Weiterhin müsste der Splitt wieder eingesammelt und gereinigt werden – das verursache immense Kosten und so sei Splitt zudem noch unwirtschaftlich.
Das ist derzeit auf den Straßen im Landkreis Bad Kissingen los: