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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Seuchenschutz am Saaleufer
Bad Kissingen ist um ein Wahrzeichen ärmer - einer der beiden Schwäne im Bereich der Nordbrücke ist gestorben. Zum Tierarzt muss das Wassergeflügel trotzdem noch einmal. Das hat einen Grund: Seuchenabwehr.
Tierarzt Dr. Helmut Fischer und der Leiter des Bad Kissinger Veterinäramts, Dr. Thomas Koy, (von links ) beproben den toten Schwan. Foto: Johannes Schlereth       -  Tierarzt Dr. Helmut Fischer und der Leiter des Bad Kissinger Veterinäramts, Dr. Thomas Koy, (von links ) beproben den toten Schwan. Foto: Johannes Schlereth
| Tierarzt Dr. Helmut Fischer und der Leiter des Bad Kissinger Veterinäramts, Dr. Thomas Koy, (von links ) beproben den toten Schwan. Foto: Johannes Schlereth
Johannes Schlereth
 |  aktualisiert: 17.08.2022 12:20 Uhr

Die beiden Schwäne, die im Bereich der Bad Kissinger Nordbrücke lebten, sind eine Attraktion Bad Kissingens. Spaziergänger und Flanierende erfreuten sich bei ihrer Laufrunde häufig an dem Anblick der beiden Tiere . Am Dienstagmorgen dann der Schock: Einer der Schwäne ist tot. Weil in Norddeutschland die Geflügelpest ausgebrochen ist, muss das tote Tier untersucht werden.

Toter Schwan in Bad Kissingen: Wassergeflügel besonders gefährdet bei der Geflügelpest

Schwäne oder etwa Enten sind besonders gefährdet. Die Folge: "Tot gefundenes Wassergeflügel wird untersucht", sagte Dr. Thomas Koy, der Leiter des Bad Kissinger Veterinäramts. Um also Gewissheit über eine mögliche Erkrankung zu haben, muss der Schwan beprobt werden. Das haben Dr. Koy und der Bad Kissinger Tierarzt Dr. Helmut Fischer am Dienstagvormittag übernommen. Mit Tupfern nahmen die beiden Proben vom Schwan.

Veterinäre nahmen Proben

"Die Proben gehen jetzt nach Erlangen", sagte Dr. Koy. Dort prüft das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) die Tests auf das Virus. Ein konkreter Verdacht auf Geflügelpest habe bei dem Schwan nicht bestanden. "Da geht es eher um das Monitoring. Das hilft beim frühzeitigen Ermitteln der Krankheit." In Bayern gebe es bislang erst einen bestätigten Fall von Geflügelpest. "Das Friedrich Loeffler Institut stuft die Verbreitungsgefahr jedoch als hoch ein", betonte Dr. Koy.

Geflügelpest: Ungefährlich für den Menschen

Der Geflügelpest Schwerpunkt liegt derzeit in Norddeutschland. Dort häufen sich seit Ende Oktober diesen Jahres die Fälle. Laut dem LGL waren bereits mehrere Nutzgeflügelbestände betroffen. Die Tiere erkranken schwer und können am Virus sterben. Bricht die Geflügelpest beispielsweise in einem Stall aus, ist es möglich, dass die Behörden den Bestand töten lassen. Dass sich Menschen mit den jetzigen Geflügelpest-Viren anstecken hält das Friedrich Loeffler Institut für unwahrscheinlich. Bislang gebe es darauf keine Hinweise.

Gefunden wurde der tote Schwan in der Nähe des Pumpwerks bei der oberen Saline. "Die Kurgärtnerei hat mich angerufen", sagte Dr. Fischer. Er begab sich daraufhin zügig an die Saale und barg den toten Schwan. Der Kadaver des Tiers wird nun abgeholt und in einer Tierkörperbeseitigungsanlage verbrannt.

Toter Vogel gefunden: Und jetzt?

Totfunde bei Wildvögeln - insbesondere beim Wassergeflügel - sollten laut LGL umgehend dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Auch wenn es bislang laut dem Friedrich Loeffler Institut keine Hinweise darauf gibt, dass die Krankheit auf den Menschen übertragbar ist, sollten beispielsweise Spaziergänger verendete Wildvögel nicht berühren.

 
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Kommentare
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  • J. N.
    Auch wenn es natürlich richtig ist, alle Risiken auszuschließen: Die beiden Schwäne sind halt doch schon reiferen Alters... Trotzdem traurig, besonders für den hinterbliebenen Partner.
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