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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Schüler leiten während der Ausbildung eine Krankenstation
Wie jedes Jahr übernahmen die Schüler des dritten Ausbildungsjahres der Gesundheits- und Krankenpflege im Helios St.-Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen für eine Woche die Leitung einer Station. Ziel ist es, das erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen.
Krankenpflegeschülerin Mona Wirsching läuft mit einem Patienten den Gang der St. Elisabeth-Krankenhauses entlang. Foto: Kamila Bachir       -  Krankenpflegeschülerin Mona Wirsching läuft mit einem Patienten den Gang der St. Elisabeth-Krankenhauses entlang. Foto: Kamila Bachir
| Krankenpflegeschülerin Mona Wirsching läuft mit einem Patienten den Gang der St. Elisabeth-Krankenhauses entlang. Foto: Kamila Bachir
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 17.08.2022 19:10 Uhr

Es sei kein Zuckerschlecken gewesen, sagt Jana Karl, Schülerin und Teilnehmerin des Projekts über die vergangene Woche. Das Ziel der Aktion sei es, die Organisation einer Station selbständig zu betreuen. Das geht von A wie Aufnahme eines Patienten bis Z wie zeitliche Organisation. Damit sollen Erfahrungen vertieft werden, führt Detlef Marhold, stellvertretender Schulleiter der Berufsfachschule für Krankenpflege , aus. Die Schüler bildeten im Vorfeld Arbeitsgruppen, die die einzelnen Aufgabenfelder bearbeitet haben. Anschließend besprachen und beschlossen sie die Ergebnisse in der Klasse. Eine erfahrene Praxisanleiterin stand den Schülern für Fragen und Hilfestellungen jederzeit zur Verfügung. Das Schulprojekt ist fester Teil des Unterrichts: "Die ganze Klasse hat daran teilgenommen und hat sich sehr darauf gefreut. Aber man war auch etwas verunsichert, weil man nicht wusste, was auf einen zukommt", erzählt Jana.

Neue Aufgaben übernehmen

Zusätzlich zu den Tätigkeiten, die in der Ausbildung zum Alltag gehören, gab es für die Schüler in dieser Woche noch mehr zu tun: "Solche Tätigkeiten waren zum Beispiel, den Arzt bei seiner Visite zu unterstützen, Medikamente für die Patienten zu stellen oder auch die Aufnahme und Entlassung eines Patienten zu organisieren. Außerdem haben wir unseren eigenen Dienstplan geschrieben, welchen sonst die Stationsleitung schreibt", erklärt die Schülerin Lea Schönherr. "Wir mussten sowohl darauf achten, die Ruhezeiten zwischen zwei Diensten einzuhalten, als auch, dass jeder Schüler seine freien Tage bekommt, welche ihm zustehen", sagt sie.

Eine weitere Teilnehmerin des Projekts, Mona Wirsing, meint: "Dinge die wir sonst nicht machen, müssen wir natürlich auch erledigen: Zum Beispiel die Schichtleitung übernehmen." Dafür ist sonst eine examinierte Pflegekraft verantwortlich. Sie muss das Stationstelefon betreuen und nimmt alle Anrufe von Ärzten, Angehörigen oder auch anderen Kliniken entgegen. "Außerdem ist sie quasi Chef der Schicht und gibt an, was zu tun ist." Weil nur 14 Schüler im Kurs sind, sei keine Nacht-, sondern nur Früh- und Spätschicht besetzt worden, meint Jana.

Aufbau einer Isolationsstation

Dass das Projekt in der Zeit lief, in der das Coronavirus sich im Landkreis verbreitete, lies die Pflegekräfte ihr Können beweisen: Als der erste Patient mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus auf ihre Station kam, packten alle mit an. Gemeinsam funktionierten die Schüler eine Stationshälfte zur "Isolationsstation" um. Dabei orientierten sie sich an den Vorgaben des Krisenstabs des Hauses. "Das war wirklich Teamarbeit. Ich war an dem Tag Schichtleitung und habe mich darum gekümmert, dass die dafür benötigten Materialien wie Schutzkittel, Mundschutz und weiteres aus dem Lager zur Station gebracht wurden. Innerhalb von zwei Stunden haben wir eine "neue Station" aufgebaut", erinnert sich Mona.

Teilnehmer gaben positive Rückmeldungen

Die Schüler haben also viel zu tun, wie Lea erklärt: "Natürlich ist die Woche eine Herausforderung und eventuell auch anstrengender als ein Tag, an dem wir nur als Schüler arbeiten." Dennoch gab es positive Rückmeldung zum Projekt. "Mir macht das Projekt tatsächlich mehr Spaß als erwartet. Es ist eine schöne Abwechslung nur mit Klassenkameraden zu arbeiten und wie ich finde auch ganz gut für das Klassenklima. Der Tagesablauf ist wesentlich geregelter als sonst, da jeder nur für seine Patienten zuständig ist und sich mehr auf das wesentliche konzentrieren kann," sagt Mona. Sie habe vor allem überrascht, dass das Projekt ohne größere Probleme gemeistert wurde. Es sei eine ganz neue Situation und habe viel Erfahrungswert gehabt, ergänzt Jana. Dass die Schüler ihre Arbeit gerne machen, bringt Mona zum Ausdruck: "Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn man Patienten helfen kann und sieht, wie sie von Tag zu Tag durch unsere Pflege fitter werden. Da langt schon ein kleines Danke vom Patienten und der Tag ist besser."

Bitte des Kurses: "Bleibt zuhause!"

Das Projekt, in dem die Schüler viel gelernt haben, sei aufgrund der aktuellen Lage gefährdet gewesen, sagt Mona. Auch in Bad Kissingen treibt das Virus das medizinische Personal um. "Deshalb möchten wir jeden bitten, im Moment Zuhause zu bleiben, soweit es geht, regelmäßig die Hände zu waschen, Abstand zu anderen halten und Kontakte beispielsweise über das Netz zu pflegen. Nur wenn alle zusammenarbeiten, können wir es schaffen, eine stetige medizinische Versorgung zu gewährleisten."

 
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