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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Salinendirektor eint mit Straubing
Eine Delegation des Kissinger Stadtrats und der Verwaltung hat Straubing besichtigt, Geburtsstadt des Balneologen Mathias Ritter von Flurl. 2016 wurde die Partnerschaft angestoßen. Nach einer Visite der Straubinger 2017 folgte jetzt der Gegenbesuch.
Der Historiker und Stadtrat Werner Schäfer (im weißen t-Shirt in der Mitte) führte die Bad Kissinger Delegation durch Straubing. Sigismund von Dobschütz       -  Der Historiker und Stadtrat Werner Schäfer (im weißen t-Shirt in der Mitte) führte die Bad Kissinger Delegation durch Straubing. Sigismund von Dobschütz
| Der Historiker und Stadtrat Werner Schäfer (im weißen t-Shirt in der Mitte) führte die Bad Kissinger Delegation durch Straubing. Sigismund von Dobschütz
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 18.08.2022 03:20 Uhr

Vor zwei Jahren hatte eine Delegation aus Straubing Bad Kissingen besucht und auf dem Kapellenfriedhof eine Basaltsäule zum Gedenken an den in Straubing geborenen Mathias Ritter von Flurl (1756-1823) enthüllt. Flurl ist der Begründer der Mineralogie und Geologie in Bayern. Als Generaldirektor der bayerischen Salinen weilte er dienstlich auch in Bad Kissingen . Am 27. Juli 1823 starb er in Bad Kissingen an einem Schlaganfall und wurde noch am selben Tag auf dem Kapellenfriedhof in einem heute unbekannten Grab beigesetzt.

Am vergangenen Donnerstag folgte nun der Gegenbesuch durch eine rund 30-köpfige Bad Kissinger Delegation aus Stadträten und Mitarbeitern der Verwaltung mit Oberbürgermeister Kay Blankenburg ( SPD ). Der Aufenthalt in der niederbayerischen Stadt begann mit einem Empfang in der nach Mathias von Flurl benannten Berufsschule durch deren Leiter Werner Kiese und den Geologen Gerhard Lehrberger. Der ist als akademischer Direktor an der TU München und gebürtiger Straubinger zugleich wissenschaftlicher Beirat des Flurl-Kreises, eines Vereins von geologisch-mineralogisch Interessierten. Lehrberger hatte 2016 den Anstoß zur Partnerschaft beider Flurl-Städte gegeben hatte. Gemeinsam mit Straubings Kulturstadtrat und Historiker Werner Schäfer führte er die Kissinger Gäste auf den Spuren Flurls durch die Altstadt. Natürlich führte der Weg zunächst durch die Flurlgasse zu dessen Geburtshaus in der Rosengasse.

Historische Verbindungen

Zwei weitere unter Denkmalschutz stehende Gebäude sind Verbindungspunkte zwischen der Kurstadt und Straubing, war von den Stadtführern zu erfahren. Eines ist das 1927 nach Plänen des in Bad Kissingen bestens bekannten Architekten Max Littmann im Heimatschutzstil errichtete Geschäftshaus des Straubinger Tagblattes. Das andere ist das Geburtshaus des bayerischen Generalleutnants Oskar Freiherr von Zoller (1809-1866), der im Deutschen Krieg als Generalkommandant der 3. Infanterie-Division während der Schlacht bei Bad Kissingen am 10. Juli in Winkels durch Granatsplitter tödlich verletzt wurde. Noch heute erinnert in der Münnerstädter Straße der Zoller-Gedenkstein an dieses tragische Ereignis.

Weitere Station des Stadtrundgangs war unter anderem das im November 2016 im Inneren ausgebrannte historische Rathaus. Dessen Wiederaufbau belastet "die aktuellen Haushaltsplanungen schwer", wie Stadtrat Werner Schäfer ( SPD ) die Kissinger wissen ließ. Oberbürgermeister Markus Pannermayr ( CSU ) empfing anschließend im Innenhof des Gäuboden-Museums. Ein Besuch hier lohnt vor allem wegen seines Römerschatzes aus dem ersten bis dritten Jahrhundert. "Vergangenheit verbindet und macht die Einwohner stolz", zog Pannermayr Parallelen zwischen Straubing und Bad Kissingen . Er mahnte zugleich, man dürfe nicht die Chancen für die Zukunft versäumen. Blankenburg wiederum erinnerte an den Erstbesuch der Straubinger Delegation im Juli 2017 und an Mathias von Flurl als Bindeglied zwischen beiden Städten. Er hoffe, dass beide künftig diese "innerbayerische Beziehung pflegen und mit Leben erfüllen".

Weiter nach Regensburg

Höhepunkt des Straubing-Aufenthalts war der Besuch des Flurl-Denkmals im Gelände der Landesgartenschau 1989. Ein mannshoher Basaltstein mit dem Porträt des bayerischen Salinendirektors und dessen handschriftlicher Signatur bot eine letzte Gelegenheit für ein Gruppenfoto mit Partnerschaftsinitiator Gerhard Lehrberger. Er verteilte zum Abschied eine Grafik mit dem Profil des Geehrten und betonte, das Porträt am Kissinger Gedenkstein sei viel genauer als das Straubinger. Denn dem Kissinger Porträt diente eben diese Grafik als Basis, während das Bildnis auf dem Straubinger Denkmal nur eine Porzellanmalerei zur Grundlage hatte.

Nach einem herzlichen Abschied bestieg die Kissinger Delegation den Bus in Richtung Regensburg, wo am nächsten Tag Bad Kissingens Bewerbung um den Welterbe-Titel das Thema war. Ausführlicher Bericht folgt.

 
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