"Ich habe nicht gezögert, Schuhe ausgezogen und bin ins Becken gesprungen", sagt Mark Bruhns, der zusammen mit Marcel John einen Mann im Terrassenschwimmbad das Leben gerettet hat.
"Ein herzliches Dankeschön von Seiten der Stadt Bad Kissingen ", sagte Oberbürgermeister Dirk Vogel an Mark Bruns und Marcel John, der an dem Termin mit dem OB nicht teilnehmen konnte, für die Rettung des Badegastes, wie es in der Pressemitteilung der Stadt heißt..
Für die beiden Männer war der 22. August ein normaler Samstag. Mark Bruns und Marcel John, beide Mitglieder der DLRG und Mitarbeiter im Terrassenschwimmbad, hatten mit weiteren Kollegen Aufsichtsdienst am Becken. "Der Kollege hat gesehen, dass ein Mann Tauchübungen macht. Das haben auch andere Badegäste bestätigt. Dann meldete sich ein Badegast, der sagte, er glaube, da stimme etwas nicht", schildert Mark Bruns bei seinem Besuch im Rathaus den Vorfall. Beide seien daraufhin zu dem Becken geeilt. "Ich entdeckte den Verunfallten am Beckenboden liegen. ... Dann habe ich den Mann aus fünf Metern Tiefe nach oben geholt. Währenddessen hat der Kollege die Rettungskette eingeleitet, ist zu der Beckenseite gelaufen, zu der ich den Verunfallten gebracht habe, hat den Patienten übernommen und aus dem Becken gezogen", berichtet Mark Bruns.
Erfolgreiche Reanimation
"Der Mann war bewusstlos, hatte keine Atmung, großaufgerissene Augen, blassgraues Gesicht, blaue Lippen. Da habe ich sofort mit der Reanimation begonnen", erinnert sich Mark Bruns noch immer merklich ergriffen. Im ersten Zyklus der Reanimation habe er bemerkt, "dass sich da etwas tut. Dann habe ich den Kopf überstreckt, noch mal beatmet. Da habe ich bemerkt, dass etwas kommt. Ich habe ihn am Brustkorb gedrückt, damit, wenn Wasser vorhanden ist, dieses auch raus kann. Da begann der Mann zu röcheln und hatte wieder einen Puls", erklärt er und ergänzt, "es war für mich die erste Wasserrettung . Wir haben zum Glück im Dezember noch eine Schulung gehabt mit Videomaterial. Hierbei wurden die Anzeichen für das sogenannte ‚Stille Ertrinken‘ durchgenommen".
Gerettet hat sich bedankt
"Die Anzeichen, die Mark Bruns geschildert hat sind typisch für das ‚Stille Ertrinken‘", bestätigt Markus Brandl, Ortsvorsitzender des DLRG-Ortsverbands Bad Kissingen , seit über 30 Jahren ist er Rettungsschwimmer. Die Leute überschätzten sich, dann verlasse sie die Kraft, berichtet er laut einer Pressemitteilung der Stadt .. "Aber die Menschen in einer solchen Notlage rufen nicht nach Hilfe. Die Bewegungen sehen nach Tauchen aus. Dann sinken sie langsam ab. Mark hat alles richtiggemacht. Der Verein ist stolz auf ihn", lobt auch er die Leistung von Mark Bruns und Marcel John.
"Wissen Sie denn, wie es dem Mann geht?", fragt Dirk Vogel. "Am Samstag war der Herr im Terrassenschwimmbad", weiß Bruns zu berichten, "er hat sich bei mir bedankt. Und jetzt am Wochenende feiert er seinen 80. Geburtstag". Und dann sagt Bruns: "Nachdem das rum war, hat es sich erstmal komisch angefühlt. Zwischendurch stellt man sich Fragen - was wäre gewesen, wenn... Richtig gut habe ich mich erst nach ein paar Tagen gefühlt."
Ab Montag geschlossen
Für den Oberbürgermeister ist die Rettung eine herausragende Leistung, "wenn man weiß, wie tief das Turmbecken werden kann, wenn man runtertaucht".
Das Terrassenschwimmbad ist am Sonntag, 6.September, für diese Saison letztmalig geöffnet.