
Die Verantwortlichen des Vereins der Freunde und Förderer des Rakoczy-Festes holten bei ihrem 14. Sonderkonzert mit der Band "Look Back" die Hits der 50er bis 80er Jahre in den Tattersall und erfreuten damit 250 Gäste.
Wieder einmal war der Tattersall für eine musikalische Zeitreise vom harten Kern des Rakoczy-Vereins vorbereitet worden: Die historischen Persönlichkeiten standen in Zivil für die Versorgung der Gäste bereit, die Kuchentheke war gut bestückt, die Getränke waren kühl gestellt und die 270 Stühle warteten auf die Gäste. Die fünfköpfige Oldie-Formation "Look Back" hatte Boxen, Mikrophone, Lichtanlage und Instrumente aufgebaut. Das Publikum suchte moderne, elektronische Hilfsmittel vergebens, denn das Merkmal der Fuldaer Band ist handgemachte Musik. Den Musikern rund um Sänger Dieter Rhein gelang es mit Akustik-Gitarre, Bass-Gitarre, Schlagzeug, Keyboard, Saxophone und Querflöte in die Geschichte der Rock- und Popmusik einzutauchen. Mit über 30 Musiktiteln unternahmen sie eine Reise in eine Zeit, in der es noch kein Smartphone und kein Facebook gab, "aber in der Bad Kissingen drei Kinos hatte und die Autos noch über den Marktplatz fuhren", so Anna Krug in der Moderation.
Es war eine bunte Mischung, in der Rock'n'Roll mit Bill Haley und seinem "See you later, aligator" ebenso vorkam wie Balladen wie "Nights in white satin" von den Moody Blues, der Ohrwurm "Pretty Women" von Roy Orbison oder die Country-Anleihen von John Denver mit "Country roads, take me home" oder "Bad moon rising" von Credence Clearwater Revival. Mit jedem Musikstück zog "Look Back" die Gäste mehr und mehr in den Bann der Oldies. Während die Zuhörer bei "A whiter shade of pale" von Procal Harum noch vom Schofen auf der Tanzfläche schwärmten, wagten einige bei "Rock around the clock" die ersten Tanzschritte auf den freien Flächen. Im flotten Wechsel führte die Band durch die Hitparaden der vier Jahrzehnte und deshalb durften "Let it be" von den Beatles, "Mendocino" von Michael Holm, "Yellow River" von Christie, "It´s raining again" von Supertramp oder das umjubelte "Rockin´ all over the world" von Status Quo nicht fehlen. Gerade in der zweiten Hälfte des Abends hielt es immer weniger Gäste auf ihren Stühlen und bei "I can´t get no satisfaction" von den Rolling Stones beziehungsweise bei "Smoke on the water" von Deep Purple sang und tanzte der ganze Saal.
Für den Rakoczy-Verein ist das Sonderkonzert nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle, sondern auch der Einstieg in das "Rakoczy-Fest 2019". So nutze Vorsitzender Peter Krug als Prinzregent Luitpold die Gelegenheit, auf die Ausgaben des Vereins in Höhe von 120.000 Euro für die Ausstattung des Rakoczy-Festes hinzuweisen. Er dankte den Sponsoren, die den Abend ermöglicht haben, und auch den fleißigen Helfern wie den Wagen-Schraubern oder den guten Geistern hinter den Kulissen, die zum Beispiel aus alten Rakoczy-Fahnen Neues wie Bettlaken oder Rock entstehen lassen.
Bürgermeister Thomas Leiner lobte das Engagement des Vereins, der einen ideellen und materiellen Beitrag zum größten Kissinger Heimatfest beisteuert. Im Rahmen des Sonderkonzerts wurde die Quellenkönigin 2018, Carina Wehner, verabschiedet. Die neue Quellenkönigin Alexandra Kaiser erhielt ihre Schärpe als Zeichen ihres Amtes. "Es war ein besonderes, ein aufregendes Jahr mit vielen tollen Erlebnissen", blickte Carina Wehner auf ihre Regierungszeit an der Seite des Fürsten Rakoczy zurück. "Ich habe mittlerweile 15 bis 20 Kleider anprobiert," antwortete Alexandra Kaiser auf die Frage nach dem neuen Kleid, "aber es wird eines werden, das nach meinen Vorstellungen angefertigt wird." Ansonsten freue sie sich auf die Aufgabe, die Stadt und das Fest zu repräsentieren und bedankte sich bei den Historischen für die gute Aufnahme im Kreis der Rakoczy-Akteure.