
Der Luitpoldpark und der Innenhof des Luitpoldbades verwandeln sich im Sommer wieder zum großen Open-Air-Gelände: Vom 1. August bis 18. August bringen die beiden bayernweit bekannten Komödianten und Bad Kissingen-Botschafter Volker Heißmann und Martin Rassau gemeinsam mit dem Konzertveranstalter Depro die "Bad Kissingen Festspiele 2024" in den Innenhof des Luitpoldbades. Dieses Mal zeigen sie an 15 Spielterminen die prämierte Operette "Die lustige Witwe".
Von Donnerstag, 29. August, bis Sonntag, 1. September finden im Luitpold-Park schließlich vier große Open Airs statt: Ronan Keating (29.8.), Santiano (30.8.) und The BossHoss (1.9.) kommen für je ein Konzert in die Welterbestadt.

Die Festspiele und die Auftritte der drei Superstars waren bereits länger angekündigt. Am Freitag hat Depro-Geschäftsführer Christian Schmidt noch über ein weiteres Groß-Open-Air-informiert: Die Event-Reihe "90s Super Show" macht ebenfalls Station in Bad Kissingen, und zwar am 31. August. Das sind sieben Stunden Live-Musik mit Musik-Stars, die in den 1990er Jahren große Charterfolge feierten. Live im Luitpoldpark auftreten werden Oli P, 2 Unlimited, Caught in the Act, Captain Jack, Loona, Masterboy & Beatrix Delgado, Rednex, S.T.S.B., FKA Fun Factory und Aquagen. Den kultigen Retro-Konzertabend moderiert passend Mola Adebisi, in den 1990er ein Gesicht des deutschen Musikfernsehsenders VIVA.


Festspiele: Steigerung der Auslastung wichtig
Am Freitag haben Heißmann und Rassau und Depro-Geschäftsführer Schmidt gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) sowie Kurdirektorin Sylvie Thormann genauer zum Open-Air-Sommer informiert. Die "Lustige Witwe" ist im Original eine Operette von Franz Lehar, die die beiden Komödianten entstaubt, jazziger überarbeitet und nach Franken verlegt haben. "Wo passt eine Operette besser hin, als in den Innenhof eines Behördenzentrums?", scherzt Rassau. Die historische Kulisse von dem einst größten Badehaus Europas habe sich als Spielort bewährt. Weil die Operette bereits bekannt ist, wird es dieses Jahr keine Fernsehaufzeichnung geben.
Die beiden Komödianten betonen, dass die Besuchszahlen im vergangenen Jahr bei den ersten Bad Kissinger Festspielen (Das Weiße Rössl) wetterbedingt hinter den Erwartungen geblieben sind. Die Festspiele als Großveranstaltung seien privatwirtschaftlich herausfordernd. Aber: "Das Publikum war begeistert, auch wenn es kein wirtschaftlicher Erfolg war", sagt Heißmann. Der Vorverkauf laufe dieses Jahr allerdings bereits besser. Wenn die Operette rentabel ist, versprechen die Kissingen Botschafter, dass es die Festspiele auch 2025 geben wird.
Die Kapazitäten im Innenhof des Luitpoldbades reichen für 800 Zuschauer pro Aufführung. Ziel sei es, 9000 bis 12.000 Besucher zu den Festspielen zu bekommen. Das entspricht einer Auslastung von durchschnittlich 75 Prozent und mehr.
16.000 Gäste zu Open Airs erwartet
Konzertveranstalter Christian Schmidt erklärt, dass Depro versuche, das "Luitpoldpark Open-Air", also die Konzerte im Park, als Marke zu etablieren. "Wir versuchen, ein gewisses Niveau nach Bad Kissingen zu bringen", sagt er. Das sei 2022 mit Lea und Roland Kaiser gelungen und auch in diesem Jahr mit Ronan Keating, Santiano, The BossHoss sowie den 90er-Stars. Er rechnet mit rund 14.000 bis 16.000 Gästen bei allen vier Veranstaltungen, wobei die 90s Super Show und Santiano mehr Publikum anziehen werden (je 5.000 bis 6.000) und The BossHoss und Ronan Keating etwas weniger (je 3.000). Der Park biete aber genug Platz, um eine noch größere Menge unterzubekommen.

Prominente Pop- und Rockkünstler zu bekommen, sei eine Herausforderung, weil Bad Kissingen in diesem Zeitfenster als Standort mit Fulda konkurriere. Gleichzeitig brauche es die Stars, damit das Luitpoldpark Open-Air rentabel läuft. "Die Logistik im Luitpoldpark ist komplex", erklärt Schmidt. Das Konzertgelände könne nicht mit großen Lkws und Gabelstaplern angefahren werden. Das macht viel Umladen und das Ab- und Aufladen von Hand nötig. Das mache die Konzerte aufwendiger und teurer als anderswo. Dafür biete Bad Kissingen eine einzigartige Kulisse. "Deshalb müssen wir eine gewisse Größe von Künstlern herholen, um auf unsere Kosten zu kommen", sagt Schmidt.

90s Super Show für jüngeres Publikum
Die Konzerte sprechen eine breite Gästeschaft an. Mit der 90s Super Show sei es gelungen, gezielt auch ein Angebot für ein jüngeres Publikum zu machen. "Wir haben ein gutes Line-up und eine hochwertige Produktion. Wir freuen uns, dass es geklappt hat", betont Schmidt.

Neu ist bei den Open-Air-Konzerten in diesem Jahr, dass es eine Tribüne mit 1500 Sitzplätzen geben wird. Die Tickets für die Festspiele und die Open Airs sind bereits im Vorverkauf erhältlich. Für das Ronan Keating- und das Santiano-Konzert sind die Sitzplätze bereits nahezu ausverkauft. Stehplätze stehen weiter zur Verfügung. Die Bewirtung übernehmen die Forchheimer Gastronomen Zametzer und Krohn mit regionalen Partnern. Zametzer und Krohn sind regelmäßig in der Stadt vertreten, unter anderem als Veranstalter des Weinfestes und als Wirte auf dem Salinenfest.

Auftritte mitten im Welterbe
Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) betont, dass das Klassikfestival Kissinger Sommer allein als Kulturangebot nicht mehr ausreiche. Sowohl die Gesellschaft, als auch die Gästeschaft Bad Kissingens sei inzwischen sehr vielfältig. "Es ist nötig, verschiedene Angebote zu machen", sagt er. Strategisches Ziel von Stadt und Staatsbad GmbH sei es, eine große Bandbreite an Kulturveranstaltungen nach Bad Kissingen zu bringen.

Bad Kissingen biete als Welterbestadt eine einzigartige Mischung aus Landschaft, Gebäuden und gelebter (Kur-)Kultur. Es gehe mit den Veranstaltungen auch ein Stück weit darum, "unsere Welterbekulisse zu beleben und zu nutzen", sagt Vogel.
Lesen Sie auch: