Bad Kissingen
Bad Kissingen: Neues Gesicht im Kurorchester
Der Förderverein stellt Violinistin Hsin-Yun Chiang vor. Als Mädchen hatte sich das Geigenspiel so in den Kopf gesetzt, dass sie ihren Vater überzeugte.
Auf großes Interesse stieß die Ankündigung, beim 24. Vereinsstammtisch über die neue Violinistin und ihre Heimat Taiwan zu berichten. Im nahezu voll besetzten Kurgarten-Café begrüßte Vorsitzender Kurt Rieder auch die Flötistin des Kurorchesters Liudmila Soltan, die zusammen mit Hsin-Yun Chiang die Ausführungen mit Musikstücken zeitgenössischer und historischer Komponisten umrahmte.
Zunächst skizzierte Rieder die besondere geografische Lage Taiwans vor dem chinesischen Festland, um dann kurz auf die Geschichte einzugehen. Die Insel Taiwan hat die Größe von Baden-Württemberg, wobei zwei Drittel der Fläche von Gebirge bedeckt sind. Heute leben dort 23,6 Millionen Menschen. Allein die Hauptstadt Taipeh im Norden zählt 2,7 Millionen - zusammen mit 29 Großstädten in ihrer näheren Umgebung sind es sogar 6,5 Millionen Einwohner.
Chiangs Großeltern gehörten zu den Millionen Festlands-Chinesen, die im Jahr 1949 der roten Übermacht von Mao-Tsedong wichen und unter General Chian-Kai-shek und seiner Armee auf die etwa 150 Kilometer vor dem Festland liegende Insel Taiwan flohen. Damals war noch Formosa der bei uns gebräuchliche Name. Taiwan wurde von Chian-Kai-shek bis 1972, danach von seinem Sohn bis 1987 diktatorisch regiert, hat seither aber eine offene und demokratische Gesellschaft.
Chiangs Weg zu ihrem Traumberuf wirkt beruhigend bodenständig. Eine ehrenamtlich tätige Koreanerin bot in einer evangelischen Kirchengemeinde Musikunterricht für Kinder an. Die siebenjährige Shin-Yun mochte unbedingt Geige spielen lernen. Obwohl der Vater meinte, eine Flöte täte es doch wohl auch, setzt sich die Tochter durch und lernt das Gei genspiel.
Nach der Schulzeit beginnt Chiang ein Musikstudium an der Soochow Universität in Taipeh und schließt 2009 mit dem Bachelor ab. Anschließend wechselte sie nach Leipzig, um Deutsch zu lernen. Gleichzeitig studierte sie Violine bei Prof. Klaus Hertel und belegte Meisterkurse bei Prof. Ulf Hoelscher und Midori Goto. 2014 schloss Hsin-Yun Chiang ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik in Nürnberg bei Prof. Valerie Rubin ab.
Berufliche Orchestererfahrung sammelte sie beim Purely Professional Orchester, Moment Musical Orchester und Yinqi Symphony Orchester in Taiwan sowie bei der Jungen Deutschen Philharmonie und bei den Augsburger Philharmonikern. Ein Bonbon hatte sich Rieder bis zum Ende aufgespart. Während das Valentinskonzert am kommenden Mittwoch mit Stan Meus noch von Janus Duda geleitet wird, darf man sich auf das diesjährige Osterkonzert des Kurorchesters im Max-Littmann-Saal unter Leitung des neuen Orchesterleiters Burghard Tölke freuen, für das Tenor René Kollo verpflichtet werden konnte.
Zunächst skizzierte Rieder die besondere geografische Lage Taiwans vor dem chinesischen Festland, um dann kurz auf die Geschichte einzugehen. Die Insel Taiwan hat die Größe von Baden-Württemberg, wobei zwei Drittel der Fläche von Gebirge bedeckt sind. Heute leben dort 23,6 Millionen Menschen. Allein die Hauptstadt Taipeh im Norden zählt 2,7 Millionen - zusammen mit 29 Großstädten in ihrer näheren Umgebung sind es sogar 6,5 Millionen Einwohner.
Erster Musikunterricht in einer Kirche
Chiangs Großeltern gehörten zu den Millionen Festlands-Chinesen, die im Jahr 1949 der roten Übermacht von Mao-Tsedong wichen und unter General Chian-Kai-shek und seiner Armee auf die etwa 150 Kilometer vor dem Festland liegende Insel Taiwan flohen. Damals war noch Formosa der bei uns gebräuchliche Name. Taiwan wurde von Chian-Kai-shek bis 1972, danach von seinem Sohn bis 1987 diktatorisch regiert, hat seither aber eine offene und demokratische Gesellschaft. Chiangs Weg zu ihrem Traumberuf wirkt beruhigend bodenständig. Eine ehrenamtlich tätige Koreanerin bot in einer evangelischen Kirchengemeinde Musikunterricht für Kinder an. Die siebenjährige Shin-Yun mochte unbedingt Geige spielen lernen. Obwohl der Vater meinte, eine Flöte täte es doch wohl auch, setzt sich die Tochter durch und lernt das Gei genspiel.
Tenor René Kollo singt zum Osterkonzert
Nach der Schulzeit beginnt Chiang ein Musikstudium an der Soochow Universität in Taipeh und schließt 2009 mit dem Bachelor ab. Anschließend wechselte sie nach Leipzig, um Deutsch zu lernen. Gleichzeitig studierte sie Violine bei Prof. Klaus Hertel und belegte Meisterkurse bei Prof. Ulf Hoelscher und Midori Goto. 2014 schloss Hsin-Yun Chiang ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik in Nürnberg bei Prof. Valerie Rubin ab. Berufliche Orchestererfahrung sammelte sie beim Purely Professional Orchester, Moment Musical Orchester und Yinqi Symphony Orchester in Taiwan sowie bei der Jungen Deutschen Philharmonie und bei den Augsburger Philharmonikern. Ein Bonbon hatte sich Rieder bis zum Ende aufgespart. Während das Valentinskonzert am kommenden Mittwoch mit Stan Meus noch von Janus Duda geleitet wird, darf man sich auf das diesjährige Osterkonzert des Kurorchesters im Max-Littmann-Saal unter Leitung des neuen Orchesterleiters Burghard Tölke freuen, für das Tenor René Kollo verpflichtet werden konnte.
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