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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Neuer Chic in alter Weinstube
Seit mehr als 130 Jahren gibt es die Weinstube Hofmann. Zuletzt wurde sie kernsaniert und steht vor der Wiedereröffnung. Was Eigentümer Anton Schick damit vorhat und warum dort die Kuchen fürs Palais Erthal entstehen.
Anton Schick (rechts) hat die Weinstube Hofmann aus Familiennostalgie hergerichtet. Jochen Wehner kümmert sich um das Gastronomische.       -  Anton Schick (rechts) hat die Weinstube Hofmann aus Familiennostalgie hergerichtet. Jochen Wehner kümmert sich um das Gastronomische.
Foto: Benedikt Borst | Anton Schick (rechts) hat die Weinstube Hofmann aus Familiennostalgie hergerichtet. Jochen Wehner kümmert sich um das Gastronomische.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 19.11.2022 02:40 Uhr

Es ist die fünfte gastronomische Immobilie in der Hand von 2. Bürgermeister und Bauunternehmer Anton Schick : die Weinstube Hofmann in der Weingasse. 2019 hat er mit seinen Kindern das Anwesen erworben, außerdem das benachbarte Gebäude, in dem bis in die 1980er Jahre die zur Weinstube gehörende Metzgerei untergebracht war; zuletzt war in den Metzgereiräumen eine Textilreinigung ansässig. Nach viermonatiger Kernsanierung soll die Weinstube Ende November wieder mit klassisch deutscher und fränkischer Küche, fränkischen, österreichischen und tiroler Weinen öffnen. "Wir haben emotional einen Bezug zu der Weinstube Hofmann, weil es ein Stück Familiengeschichte ist", erklärt er Die Familie Schick und Hofmann sind miteinander verwandt. Er sei froh, den Familienbetrieb in die Zukunft führen zu können.

Schick ist Eigentümer von Schuberts Weinstube und dem Bratwurst Glöckle. Beide sind an die Familie Hippler zum Betrieb verpachtet. Zudem gehören ihm das Laudensacks Parkhotel, das Palais Erthal sowie die Weinstube Hofmann. Das Hotel, das Café und die Weinstube sind Teil der "LP Hotelbetriebs GmbH", deren Geschäftsführer Anton Schick ist.

Bei einem über130 Jahre altem Gebäude sind Überraschungen bei der Sanierung nicht auszuschließen, inzwischen befindet sich das Anwesen aber technisch auf dem neuesten Stand, betont Schick. "Der Charme der kleinen Weinstube bleibt uneingeschränkt erhalten", verspricht er. Das betrifft den historischen, rund 40 Quadratmeter großen Gastraum, in dem bis zu 35 Gäste Platz finden. Herzstück der Weinstube ist die 200 Quadratmeter große Küche samt Konditorei , Kühl- und Nebenräumen. Die drei im Obergeschoss befindlichen Mietwohnungen (ein Zimmer-, drei Zimmer- sowie vier Zimmer-Wohnungen) wurden ebenfalls von Grund auf erneuert.

Jochen Wehner leitet für Schick nicht nur das Palais Erthal, sondern wird auch in der Weinstube die gastronomische Verantwortung tragen. "Wir werden deutsche und fränkische Küche neu interpretieren, aber in einer Weinstube werde ich keine Experimente machen", sagt er. Sprich: Auf der Karte wird es klassisch zugehen. Wehners 15 köpfiges Mitarbeiter Team in Küche, Konditorei und Service setzt er ebenfalls in beiden Lokalitäten ein. 15 bis 20 Kuchen und Torten produziert Wehner aktuell am Tag in der Backstube der ehemaligen Bäckerei Murk in Garitz für das Palais Erthal. Die Räume wurden vorübergehend angemietet. Künftig wird die Produktion für das Palais in der Weinstube stattfinden. Dienstag und Mittwoch plant Wehner als Ruhetage, Donnerstag und Montag will er die Weinstube abends öffnen, von Freitag bis Sonntag will er zusätzlich auch einen Mittagstisch anbieten.

Noch nicht beendet sind die Umbauarbeiten im ehemaligen Verkaufsraum der Metzgerei/Textilreinigung im Nachbargebäude. Dafür existieren laut Schick Überlegungen für einen Eventraum mit Schauküche. Dort könnten beispielsweise Koch-, Konditor- und Patisseriekurse stattfinden. "Das können wir mit dem Hotel zusammen anbieten. Wir wollen etwas Leben in die Stadt bringen", erläutert Schick die Idee.

Chronik der Weinstube

Geschichte Justin Hofmann eröffnet 1889 in der Weingasse die Weinstube Hofmann. Bereits seit 1884 betreibt die Familie nebenan eine Metzgerei. Während des Ersten Weltkrieges wird der Betrieb komplett eingestellt, 1919 wieder aufgenommen. Ein Brand zerstört die Weinstube im Jahr 1938, ihr heutiges Aussehen hat sie seit der Renovierung 1939. Ab 1976 führt mit Eugen Hofmann junior die dritte Generation die Weinstube und zwar bis 1986. Rudolf Hagedorn übernimmt die Weinstube und führt sie erfolgreich bis 2010. Es folgt als Betreiber Peter Rößner der sie drei Jahre später an einen Mitarbeiter übergibt (Betrieb läuft bis 2020). 2019 erwirbt die Familie Schick die Weinstube , am 24. November 2022 steht die Wiedereröffnung mit Betriebsleiter Jochen Wehner an.

 
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    Kirchgasse? Die ehemalige Metzgerei, später Textilreinigung, daneben die Weinstube, darüber die Wohnung der Familie Hofmann, das alles liegt doch mitten in der Weingasse!
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