Mit Melanie Müller hat der Verein Pro Jugend im Landkreis Bad Kissingen eine neue Geschäftsführerin . Sie tritt die Nachfolge von Daniel Korn an. Kommissarisch übernahm sie die Geschäftsführung bereits zum 1. Oktober vorigen Jahres. Mittlerweile wurde sie von der Mitgliederversammlung bestätigt. Damit liegt die Leitung sowohl des Vereins Pro Jugend als auch des Kreisjugendrings in einer Hand, da sie seit 2020 auch die Geschäftsführung des Kreisjugendrings innehat.
Im Kreisjugendring sind die Jugendverbände und Jugendorganisationen des Landkreises organisiert. Es werden Aus- und Weiterbildungen für Ehrenamtliche angeboten. Eine Menge an Materialien für Freizeiten und Veranstaltungen stehen zur Verfügung und können bei Bedarf ausgeliehen werden.
Keine Konkurrenz zu örtlichen Vereinen
Der Verein Pro Jugend ist ein Zusammenschluss von aktuell neun Kommunen und dem Landkreis, um hauptamtliche Jugendarbeit vor Ort zu ermöglichen. Gemeinden haben durch den Verein die Möglichkeit einen Gemeindejugendpfleger stundenweise zu buchen. Dieser hat die fachliche Anleitung und Unterstützung eines freien Trägers der Jugendhilfe im Hintergrund.
Dabei steht Pro Jugend nicht in Konkurrenz zu den vielfältigen Angeboten der örtlichen Vereine, Feuerwehren und kirchlichen Jugendarbeit, sondern ergänzt diese, beispielsweise bei der Betreuung von Jugendräumen. Zum Verein Pro Jugend gehören die Städte Bad Brückenau und Münnerstadt sowie die Gemeinden Burkardroth, Euerdorf, Maßbach, Nüdlingen, Oberthulba, Oerlenbach und Wildflecken.
Für die Gemeinden und die Mitarbeitenden im Verein Pro Jugend liegen die Vorteile auf der Hand: Der Verein ermöglicht einen engen Austausch unter den Mitarbeitenden, wodurch Projekte, themenbezogene Fragestellungen und auch Probleme unkompliziert über einen „Wissens-Pool“ ausgetauscht werden können. Dazu gehöre auch die Reflexion von Aktionen, um letztlich Synergien zu nutzen.
Jugendarbeit kontinuierlich aufbauen
Dass es zu Personalwechseln bei den Gemeindejugendpflegern komme, sei laut Melanie Müller normal. Die Gründe hierfür seien die Gleichen wie in jedem anderen Beruf. Als Beispiele könnten hier zu vertretende Elternzeiten, eine gewünschte Veränderung, ein Umzug oder eine angestrebte Weiterbildung genannt werden.
Gleichzeitig könne der Verein Pro Jugend eine gewisse Stabilität und Kontinuität der Jugendarbeit in den Gemeinden gewährleisten, sowohl im fachlichen als auch im organisatorischen Bereich.
Interessante Aufgaben
Melanie Müller ist als Geschäftsführerin Ansprechpartnerin für die Gemeindeverwaltungen, die Bürgermeister sowie die Stadt- und Gemeinderäte. Dass sie nun Geschäftsführerin von Pro Jugend und dem Kreisjugendring ist, bezeichnet sie als „beste Entscheidung.“ In der Jugendarbeit sei kein Tag wie der andere, es sei ein interessantes und breit gefächertes Arbeitsfeld.
„Ich bin froh, den Schritt in die Jugendarbeit getan zu haben“, betont sie. Nach dem Studium der sozialen Arbeit war sie zunächst im Sozialdienst im Reha-Bereich tätig. Müller stammt aus Bad Kissingen und ist froh, sich in ihrer Heimat für junge Menschen engagieren zu können.
Herausforderungen in der Jugendarbeit
Die Herausforderungen in der Jugendarbeit sieht sie auf zwei Ebenen. Zum einen die persönlichen Fragen, Sorgen und Anliegen der jungen Menschen, meist in den Bereichen Schule, Studium, Ausbildung, Beruf, aber auch bei privaten Themen wie Freundschaft und Beziehung. Darüber hinaus beschäftigen die jungen Menschen die großen Themen wie Klimawandel, weltweite Kriege und Krisen.
Der Verein Pro Jugend mit seinen Gemeindejugendpflegern versteht sich als parteipolitisch neutral. „Wir sind unparteiisch, stehen aber fest hinter demokratischen Werten und halten das Grundgesetz hoch.“
Dazu gehört es, den jungen Menschen Medien- und Diskussionskompetenz zu vermitteln, damit sie in der Lage sind, kritisch zu denken und fundierte Entscheidungen zu treffen. Besonders nach der Pandemie und angesichts der aktuellen Themen sei der Kontakt zu den Jugendlichen von großer Bedeutung. „Die Zukunftsängste der jungen Menschen ernst nehmen“, fasst Müller zusammen. Es ist wichtig, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie in einer Demokratie gehört werden und dass ihre Stimme bei Wahlen nicht egal ist.
Verständnis für demokratische Prozesse vermitteln
Die Unterstützung der jungen Menschen nicht nur bei alltäglichen Herausforderungen, sondern auch bei großen gesellschaftlichen Themen sei entscheidend. Der Verein möchte den Jugendlichen ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Verständnisses für demokratische Prozesse vermitteln. Durch verschiedene Programme und Aktivitäten sollen die Jugendlichen ermutigt werden, sich aktiv in ihrer Gemeinschaft zu engagieren und ihre Meinung zu äußern.
Das gehe Hand in Hand mit dem Engagement der Gemeinden. „Wo sich junge Menschen wohlfühlen, hat auch eine Gemeinde eine Zukunft“, beschreibt es Müller. Jede Ortsentwicklung sollte unter dem Blickwinkel einer attraktiven, jugendgerechten Gemeinde stattfinden.