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LKR Bad Kissingen
Bad Kissingen: Die Schule beginnt bald - Es soll genügend Lehrkräfte geben
Die Besetzung mit ausreichend Pädagogen ist jedes Jahr eine Herausforderung für Schulen. Dennoch sind Projekte wie Inklusion und Sprachförderklassen möglich. Ein Überblick.
Am Dienstag beginnt die Schulzeit für 906 Erstklässlerinnen und Erstklässer im Landkreis Bad Kissingen.       -  Am Dienstag beginnt die Schulzeit für 906 Erstklässlerinnen und Erstklässer im Landkreis Bad Kissingen.
Foto: Blacky/adobestock | Am Dienstag beginnt die Schulzeit für 906 Erstklässlerinnen und Erstklässer im Landkreis Bad Kissingen.
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 05.11.2024 17:11 Uhr

Am Dienstag, 12. September, beginnt die Schule wieder. Wie es diesbezüglich mit der Versorgung von Lehrkräften aussieht, kann für die Grund- und Mittelschulen das Staatliche Schulamt Bad Kissingen bewerten.

Dieses steht seit 1. September unter neuer Führung. Schulamtsdirektorin Birgit Herré löst die Fachliche Leitung, Schulamtsdirektorin Cornelia Krodel, ab.

Personalbesetzung an Grund- und Mittelschulen

Zur Personalbesetzung sagt Herré: „Nach anfänglichen Schwierigkeiten wegen Personalmangels konnten im Laufe des Monats August bis in den September hinein alle Schulklassen mit Lehrern versorgt werden, sodass ein geordneter Unterricht am Dienstag beginnen kann. Wir haben ausreichend Personal.

Personalprobleme habe es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben, diese konnten jedoch meist bis zum Ende der Sommerferien gelöst werden.

Einsatz von nicht als Lehrkraft ausgebildetem Personal?

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, sagte der dpa gegenüber zuletzt jedoch, dass die Unterrichtsversorgung in diesem Schuljahr zwar vergleichsweise gut sei – dies beruhe aber auf dem massiven Einsatz von Personal, das nicht grundständig als Lehrkraft ausgebildet sei.

Nachgefragt beim Schulamt, berichtet die neue Schulamtsdirektorin : „Alle Regierungsbezirke bekommen ein zusätzliches Kontingent an Stunden.“ Heißt, das Schulamt konnte somit weitere Lehrkräfte einstellen. Dem Team sei es dabei gelungen, für den Regelunterricht ausgebildete Lehrkräfte zu finden.

„Zusätzlich haben wir Lehrkräfte gefunden, die eine pädagogische Vorbildung haben, die Unterricht, vor allem in Deutsch für ukrainische Schülerinnen und Schüler halten, Brücken bauen für Schülerinnen und Schüler mit Defiziten aus der Coronazeit und sonstige Betreuungsaufgaben übernehmen.“

Umstellung zu G9 an Gymnasien zeigt sich

Der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Unterfranken kann für einzelne Schulen keine Angaben machen. Aber er sagt: „Wir haben den Eindruck, dass die Versorgung momentan gut aussieht. Der Unterricht ist gewährleistet.“ Besonders im Schuljahr 2023/24 sei, dass sich die Umstellung auf G9 bei den 11. Klassen zeigt. 

Es wird eine Jahrgangsstufe 11 geben, die noch nicht in die Qualifikationsstufe zählt. Das werden die Klassen 12 und 13 für sie sein. Heißt in der 11. Klasse etwa: Noten statt Punkte, Klassenverband statt gemischten Kursen. 

Versorgung in Realschulen gesichert

Für die Realschulen gibt der zuständige Ministerialbeauftragte in Unterfranken, Marcus Ramsteiner, Auskunft. Die Unterrichtsversorgung sei prinzipiell gut, der Unterrichtsbedarf könne im Rahmen des Stundenbudgets abgedeckt werden. Jedoch hätten einige Schulen nicht die gewünschten Lehrkräfte mit bestimmten Fächerkombinationen zugewiesen bekommen, sondern welche mit anderen Fächerkombinationen.

Eine hohe Stundenzahl bei der „Integrierten Lehrerreserve“, also wenn über das nötige Maß hinaus Unterrichtsstunden für die Schule bereitstehen, helfe, Unterrichtsausfall durch Vertretungen zu vermeiden.

Schülerzahlen steigend

Die Anzahl der Realschülerinnen und -schüler im Landkreis sei innerhalb einer normalen Schwankung in diesem Schuljahr leicht steigend.

Ähnlich ist es an den Grundschulen. Die Zahl der Einschulungen stieg: Von 849 Erstklässlerinnen und Erstklässlern im Schuljahr 21/22, stieg die Zahl auf 861 im Jahr 22/23 und beträgt im Schuljahr 23/24 nun 906 Erstklässlerinnen und Erstklässler.

„Flexible Grundschule“ an vier Schulen

Weiter berichtet das Schulamt für die Grund- und Mittelschulen: Wie schon in vergangenen Jahren bieten die Grundschulen Bad Bocklet, Burkardroth, Motten und Wartmannsroth die Form der „Flexiblen Grundschule“ an, in der die Schülerinnen und Schüler eine zweijährige Eingangsstufe besuchen, bevor sie die dritte Jahrgangsstufe vorrücken.

„Die Besonderheit dabei ist, dass sie je nach Leistung auch in einem oder in drei Jahren diese Eingangsstufe durchlaufen können“, heißt es vom Schulamt.

Jami-Mittelschule geht ins zweite Jahr

Auch bewährt habe sich der Schulversuch „Jami-Mittelschule“, der ins zweite Schuljahr geht. Dabei gibt es eine jahrgangsgemischte Klasse, die die 5. und 6. Stufe an der Mittelschule in Bad Bocklet kombiniert.

Ukrainische Kinder und Deutschklassen

Weiterhin ein Thema an den Schulen ist der Umgang mit ukrainischen Kindern. Von der ersten bis vierten Klasse werden diese weiterhin in der Regelklasse beschult und bekommen zusätzliche Unterstützung.

„In den weiterführenden Schulen ist die Aufteilung wie folgt: Schülerinnen und Schüler mit guten Deutschkenntnissen kommen in die Jahrgangsstufe, die ihrem Alter entspricht. Bei weniger guten Deutschkenntnissen gibt es Brückenklassen, die schulart-unabhängig sind“, so das Schulamt.

Zudem gebe es Deutschklassen für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund.

Inklusion weiter Thema

Auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist weiter Thema. So gibt es im Landkreis drei Schulen mit „Schulprofil Inklusion“: Die Grundschule Thulbatal in Oberthulba, die Anton-Kliegl-Mittelschule Bad Kissingen und die Grundschule Sinntalschule Wildflecken.

Auch andere Schulen hätten sich auf den Weg gemacht und nehmen sich Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an.

Digitalisierung und Schulabsentismus

Auch die Digitalisierung hat das Schulamt in den Fokus genommen und will das Thema in diesem Schuljahr intensiv weiterentwickeln.

Auch das Thema „Schulabsentismus“  wird ein Schwerpunkt im kommenden Schuljahr sein. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen hat das Schulamt einen Leitfaden erstellt, um Schülerinnen und Schülern mit auffällig häufigem Fehlen aus diversen Gründen die Rückkehr ins schulische System zu ermöglichen.

 

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