
„Kreatives Schaffen beginnt mit einer Explosion“ – so beschreibt der Künstler Stephan Mundi die Initialzündungen, aus denen seine abstrakt-intensiven Bilder entstehen. Unter dem Ausstellungstitel „Durch den Spiegel“ präsentiert das Museum Obere Saline 24 ausdrucksstarke Gemälde , die den Betrachter zum Dialog mit den Werken animieren sollen – so der Wunsch von Stephan Mundi bei der Ausstellungseröffnung im Rahmen der Museumsnacht .
Acryl auf Leinwand oder auf Papier
Acryl auf Leinwand oder Acryl auf Papier, mal großformatig, mal etwas kleiner – so präsentieren sich die 24 Gemälde von Stephan Mundi im Gewölbekeller des Museums Obere Saline und erweitern damit den musikalischen Fokus von Bismarck’s Basement um das visuelle Erlebnis einer Kunstgalerie. Die expressiven und farbintensiven Gemälde setzen an und vor den weiß gekalkten Natursteinmauern sehenswerte Kontrastpunkte und bilden im Gewölbe einen in sich geschlossenen Raum, der den Betrachter entschleunigt und zum Verweilen einlädt.
„Sex on the beach“ oder „Erinnerung“ oder „Improvisation“ oder „Wanderer zwischen den Welten“ sind einige Gemälde benannt und fordern den Betrachter zur Auseinandersetzung mit den Farben und Formen, mit den Elementen des Kubismus oder des Surrealismus heraus.
Dabei lassen die Gemälde den Betrachter nicht mit abstrakten Pinselstrichen allein, sondern die fließenden Formen und farblichen Übergänge führen nicht nur über die Oberfläche, sondern nehmen den Betrachter auch mit in die Tiefe des Dargestellten.
Was sich hinter den Titeln, aber vor allem hinter den Werken versteckt, ist in einem interessanten Katalog beschrieben – eine Hilfe für den aufmerksamen Betrachter, aber ohne den Anspruch auf Deutungshoheit für die emotionale Wirkung der Werke.
Ein Spiegel verstärkt das Gesehene
Für Mundi selbst, so in seiner kurzen Einleitung, sei kreatives Schaffen ein emotionaler Akt: „Ich höre den Werken zu. Ich lasse mich führen.“ So sei auch der Titel zur Ausstellung entstanden, denn ein Spiegel verstärke das Gesehene.
Die Werke sollen zur Auseinandersetzung, zum Dialog mit dem Gesehenen anregen und damit eigene Gedanken anstoßen und Empfindungen auslösen.
Die 24 Exponate seien in der Zeit von 2018 bis 2024 entstanden und zeigten das breite Spektrum von Mundis künstlerischem Schaffen, so Museumsleiterin Annette Späth in ihrer Begrüßung und Einführung.
Mundi bereichere seit 2021 die örtliche Kunstszene und sei Teil des Vereins ART97688 Bad Kissingen . Die Ausstellung „Durch den Spiegel“ sei die erste eigene Ausstellung des Künstlers, der bereits bei Gemeinschaftsausstellungen der Kissinger Künstlergemeinschaft mitwirkte und dessen Werke über Franken hinaus bekannt seien.
Programmatischer Vierklang
Annette Späth bedankte sich bei Ralf Meyer-Natus für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung und beim Team „Museum & Kulturreferat“ mit Peter Weidisch an der Spitze.
Dieser lobte den programmatischen Vierklang aus „ Museumsnacht , Museumsfest , Welterbetag und Kunstausstellung “, der die Obere Saline als „Principal Elements“ des Unesco-Welterbes erlebbar mache.

