Im Wildpark gibt es vier Esel, Filous ist einer von ihnen. Er wurde von Hand aufgezogen. Seine Mutter starb bei der Geburt. Das Schicksal des kleinen, nun etwa einjährigen Thüringer Waldesels war zunächst ungewiss.
Wer sollte sich nach dem Tod seiner Mama um ihn kümmern? Die Tierpfleger im Wildpark hätten sowieso schon viel zu tun, sagt Stadtförster Axel Maunz. Um fünf Uhr morgens einem Jungtier die Flasche geben, das sei personell nicht machbar gewesen.
Tierärztin zog Esel auf
Filous hatte Glück im Unglück: Eine Tierärztin aus Wartmannsroth kümmerte sich um ihn - und er bekam Pflege-Eselmama Sousette, die der Klaushof extra aus einem Wildpark in Hessen holte, zur Seite gestellt. "Es war uns wichtig, dass Filou abends nicht Fernsehen schaut", sagt Maunz und meint damit, dass der Esel sich bei seiner Entwicklung nicht zu stark an den Menschen anpassen sollte. Das sei gut gelungen. "Filous ist gut in die Herde integriert."
Uhu-Gehege
Auch bei anderen Tieren im Klaushof hat das Schicksal nochmal eine gute Wendung genommen: Im Januar rettete ein aufmerksamer Tierpfleger gerade noch rechtzeitig alle drei Uhus , bevor das Gehege unter der schweren Schneelast zusammenbrach.
Gerettet sind die Vögel zwar, aber ihr neues, zukünftiges Zuhause muss erst noch gebaut werden. Alles, was an das alte Uhu-Gehege erinnert, ist mittlerweile weggeräumt. Die Uhus sind derzeit in der für die Besucherinnen und Besucher nicht zugänglichen Auffangstation für Greifvögel. An der gleichen Stelle, wo das alte Uhu-Gehege stand, soll ein neues Gehege entstehen. Maunz rechnet mit der Fertigstellung frühestens Ende des Jahres. "Das ist sehr sportlich."
Gleichzeitig mit dem Uhu-Gehege soll ein im Gelände weiter unten gelegenes Steinkauz-Gehege und ein Streuobstwiesen-Lehrpfad entstehen. Das Steinkauz-Gehege sollen Besucher dann auch betreten können. Für das Uhu-Gehege ist das nicht geplant. Zu gefährlich. "Der Uhu ist im Gegensatz zum Steinkauz ein wehrhafter Vogel, kräftige Krallen, starker Schnabel", sagt Maunz.
Wildschweine
Spannend für die kleinen und großen Besucher ist, dass neben den Rhönschafen auch die Wildschweine Nachwuchs bekommen haben. Die sechs kleinen Schafe lassen sich von den Besuchern streicheln und füttern. Wer möchte, kann Patenschaften für die Tiere übernehmen und sich einen Namen für ein Tier ausdenken.
Beim Wildschwein-Gehege beobachten die Besucher von außen die Frischlinge, da das Muttertier eine Annäherung an ihre Schützlinge als Gefahr einschätzen und dann eventuell aggressiv werden könnte.
Bei den Luchsen müssen sich Besucher und das Klaushof-Team noch gedulden. Ob das Luchspaar dieses Jahr Nachwuchs bekommt, ist noch nicht klar. Wenn es geklappt haben sollte, wäre Ende Mai/Anfang Juni mit Babys zu rechnen. Freuen würden sie sich schon, sagt Maunz. Im Tierpark habe man vergangenes Jahr schon damit gerechnet, aber es hätte sich kein Nachwuchs eingestellt.