
Es stehen verschiedene Möglichkeiten im Raum, wo Photovoltaikanlagen (PV) installiert werden könnten. "Auf der Kläranlage haben wir Gebäude, die Flachdächer haben", sagte Thomas Hornung, Leiter des städtischen Tiefbaus, im Bauausschuss. Die Installation dort ist relativ leicht umsetzbar, da diese Flächen keine Baugenehmigung erfordern.
Für weitere PV-Anlagen gibt es auf dem Gelände der Kläranlage zwar Flächen, die städtisches Eigentum sind, aber da diese im Überschwemmungsbereich liegen, müsste erst geprüft werden, ob es Sinn mache, dort Photovoltaikanlagen zu installieren.
Je nach Niederschlagsmenge schwanke die Energiebilanz der Kläranlage sehr. "Wenn wir ein nasses Jahr haben, müssen wir viel Wasser in der Kläranlage bearbeiten." Denn dann fließt über die Kanäle viel Wasser in die Anlage. Als Vergleich: In den letzten trockenen Jahren lag der Strom-Verbrauch der Kläranlage etwa bei einer Millionen Kilowattstunden . In nassen Jahren sind es eher 1,5 Millionen Kilowattstunden .
Energiebilanz
Mittlerweile hätte die Kläranlage eine Eigenbedarfsdeckung von 50 bis 70 Prozent, je nachdem, ob es trockene oder nasse Jahre seien. "Das ist schon relativ gut", findet Hornung. Vor Jahren habe man noch bei rund 40 Prozent gelegen.
260.000 Kubikmeter Faulgas würden erzeugt und 160.000 Kubikmeter Stadtgas zugekauft. Weiter erklärte Hornung: "Wir haben ein Blockheizkraftwerk, das Strom erzeugt. Die Abwärme dieses Blockheizkraftwerks macht automatisch Faulschlamm warm." Das Abwasser müsse auf 38 Grad erwärmt werden. "Dann haben wir die maximale Gas-Ausbeute."
Denn das Faulgas entstehe nur dann, wenn der Abwasser-Schlamm eine bestimmte Wärme habe. "Dieses Gas nutzen wir über das Blockheizkraftwerk, wo wir zu einem Drittel Strom erzeugen (Anm. d. Red., 600.000 Kilowattstunden )." Die anderen zwei Drittel des Faulgases seien Wärme (rund 1,5 Millionen Kilowattstunden ). Strom werde außerdem durch Stadtgas (500.000 Kilowattstunden ) erzeugt. Insgesamt speise die Kläranlage 130.000 Kilowattstunden ein.
Planung für die Zukunft
Für die Kläranlage wird an einem Konzept für die Zukunft gearbeitet. Langfristig sei damit zu rechnen, dass die Kläranlage eine vierte Reinigungsstufe benötige. Diese diene dazu, Medikamentenrückstände aus dem Abwasser zu entnehmen oder Klärschlamm zu trocknen.
Bis es soweit sei, dauere es aber noch. "Wir wissen ganz sicher, dass das nicht in den nächsten fünf oder zehn Jahren kommt." Die vierte Reinigungsstufe werde erst bei großen Anlagen getestet. Der Bauausschuss stimmte dem Ausbau der Photovoltaikanlagen zu und beauftragte die Verwaltung mit der Umsetzung.
Aus dem Bauausschuss kurz gemeldet
Mobilität Verkehr, Parkkonzepte, ÖPNV, Radwege, Mobilität für Touristen und Verleihsysteme von Fahrrädern: Um eine nachhaltige Verkehrspolitik umzusetzen, bildet die Stadt Bad Kissingen eine Mobilitätsarbeitsgruppe. Sie berät den Bauausschuss (Stadtrat) und die Verwaltung zu grundsätzlichen Mobilitätsfragen. Ende April/Anfang Mai soll sich die Arbeitsgruppe zum ersten Mal treffen.
Mobilfunk Die Telefónica Germany hat angekündigt, dass am Mobilfunkstandort Staffelberg / Ludwigsturm (Hohe Eiche 1) die Mobilfunkversorgung verbessert und auf 5G aufgerüstet werden soll.
wns