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Albertshausen bei Bad Kissingen
Schick-Verkauf: So hat das Kartellamt entschieden
Der Verkauf der Schick-Gruppe an einen österreichischen Baukonzern beschäftigt das Bundeskartellamt. Auf was Deutschlands oberste Wettbewerbshüter achten und zu welchem Ergebnis sie gekommen sind.
Auf dem Firmengelände der Schick-Gruppe in Albertshausen herrscht nach Weihnachten Betriebsruhe, der große Fuhrpark steht auf dem Gelände.       -  Auf dem Firmengelände der Schick-Gruppe in Albertshausen herrscht nach Weihnachten Betriebsruhe, der große Fuhrpark steht auf dem Gelände.
Foto: Benedikt Borst | Auf dem Firmengelände der Schick-Gruppe in Albertshausen herrscht nach Weihnachten Betriebsruhe, der große Fuhrpark steht auf dem Gelände.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 07.11.2023 16:14 Uhr

Die Überraschung über den Verkauf der Schick-Gruppe war enorm. Geht es doch um einer der größten Arbeitgeber in der Region. Nach Weihnachten ist auf dem Firmengelände des Bauunternehmens in Albertshausen Ruhe eingekehrt, es ist Betriebsruhe. Das Gelände ist vollgeparkt mit Baufahrzeugen: Betonmischer reiht sich an Betonmischer, daneben und dahinter stehen Baulaster und Lkws mit Teleskopkränen, Baucontainer, Bagger. Auf allen prangt das Firmenlogo von Schick-Bau.

500 Mitarbeiter betroffen

Wenn die Fahrzeuge im neuen Jahr zur Arbeit ausrücken, wird nicht mehr Bauunternehmer und 2. Bürgermeister Anton Schick der Eigentümer des Familienunternehmens sein, sondern es wird dann zu der deutlich größeren Habau-Gruppe gehören, einem Baukonzern aus Österreich.

Anton Schick hatte Mitte Dezember angekündigt, sein Bauimperium mit den Marken Schick-Bau, Burger-Bau und Schick-Industrie-Bau zu verkaufen und als Geschäftsführer auszuscheiden. 500 Mitarbeiter sind betroffen am Sitz in Bad Kissingen sowie den Standorten Meiningen, Hanau und München.

Es geht alles wie gewohnt weiter

Laut Schick werden die Mitarbeiter übernommen, und die Arbeitsplätze, die Standorte und die Beschäftigungsfelder bleiben erhalten, sprich: Für die Mitarbeiter und Kunden ändere sich nichts. Auch im Bereich Sponsorings hat er angekündigt, dass sowohl die Schick-Gruppe sowie er als Privatperson ihr Engagement weiter aufrecht erhalten.

Darum prüft das Kartellamt den Verkauf

Der Verkauf gilt zum 1. Januar 2023, vorausgesetzt das Bundeskartellamt stimmt zu. Die Habau-Gruppe hat den Erwerb sämtlicher Anteile an der Schick-Gruppe am 1. Dezember zur Prüfung angemeldet.

Warum ist der Verkauf der Schick-Gruppe kartellrechtlich relevant? Ganz grundsätzlich: Laut Bundeskartellamt sind Zusammenschlüsse von Unternehmen erlaubt und in der freien Marktwirtschaft auch erwünscht: Und zwar dann, wenn der Wettbewerb dadurch belebt wird. Sie unterliegen unter gewissen Voraussetzungen aber der Fusionskontrolle . Sie können verboten werden, wenn Nachteile für den Wettbewerb zu erwarten sind; etwa wenn die Unternehmen nach der Fusion den Markt beherrschen und die Preise diktieren können.

Kontrollpflicht

Wie der Pressesprecher des Bundeskartellamtes , Kay Weidner, erläutert, besteht eine Kontrollpflicht erst ab einer bestimmten wirtschaftlichen Größe der Unternehmen. Konkret müssen sie zusammen weltweit 500 Millionen Euro Umsatz erzielen. Innerhalb Deutschlands muss ein Unternehmen mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz vorweisen, das andere mehr als 17,5 Millionen Euro.

In 21 Ländern aktiv

Das trifft bei dem Verkauf der Schick-Gruppe zu. Die Habau-Gruppe ist nach Angaben auf der Firmenhomepage in 21 Ländern aktiv und unterhält in Deutschland – ohne die Schick-Gruppe – bislang sieben Tochtergesellschaften an vier Standorten. 2021 erwirtschaftete der Konzern einen Nettoumsatz von 1,54 Milliarden Euro (Quelle: Statista). Die im Vergleich deutlich kleinere Schick-Gruppe hat nach eigenen Angaben einen jährlichen Nettoumsatz von zuletzt 150 Millionen Euro.

Entscheidung ist gefallen

Das Bundeskartellamt hat laut Weidner einen Monat Zeit, um zu prüfen, ob ein Zusammenschluss aus Wettbewerbssicht problematisch ist. Ist das der Fall, startet ein fünfmonatiges Hauptverfahren. Im Fall der Schick-Gruppe ist kein Hauptverfahren nötig. Die obersten Wettbewerbshüter in Deutschland haben vor kurzem die Freigabe für den Verkauf erteilt: Das 1904 gegründete Bad Kissinger Traditionsunternehmen wurde damit zum Jahreswechsel offizieller Teil der Habau-Gruppe.

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Foto: Benedikt Borst | Auf dem Firmengelände der Schick-Gruppe in Albertshausen herrscht nach Weihnachten Betriebsruhe, der große Fuhrpark steht auf dem Gelände.
Auf dem Firmengelände der Schick-Gruppe in Albertshausen herrscht nach Weihnachten Betriebsruhe, der große Fuhrpark steht auf dem Gelände.       -  Auf dem Firmengelände der Schick-Gruppe in Albertshausen herrscht nach Weihnachten Betriebsruhe, der große Fuhrpark steht auf dem Gelände.
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