Reichlich zu lachen gab es beim Auftritt von Urban Priol am Wochenende im Regentenbau. Doch manche Besucherinnen und Besucher fühlten sich nicht ganz wohl. "Die Lage war undurchsichtig", beschreibt ein Zuschauer die Situation im Littmann-Saal. Ohne Masken hätte das Publikum bisweilen zu dicht beieinander gesessen.
Und bereits beim Einlass habe es Verunsicherung gegeben. Platznummern von etlichen Karten seien handschriftlich geändert worden. Das habe zu Warteschlangen und einer viertelstündigen Verspätung beim Beginn des Auftrittes geführt.
Balkone blieben ungenutzt
Dabei hätte sich das gedrängte Publikum nach Einschätzung von Beobachtern relativ leicht entzerren lassen. Die Staatsbad GmbH hätte einfach nur die Balkone des Littmann-Saales öffnen müssen. Zum Parkett hätten sich die Gäste zusätzlich auf dem Balkon verteilen können.
Wegen ihrer Zweifel an der Organisation des Abends schalteten Gäste das Gesundheitsamt ein. Die Behörde erkannte sofort Klärungsbedarf mit der Staatsbad GmbH. Ein Fall von Freistaat gegen Freistaat sozusagen: An der Staatsbad GmbH ist der Freistaat Bayern zu 49 Prozent beteiligt, die Stadt Bad Kissingen mit 51 Prozent.
Gesundheitsamt: Sitzplätze auseinander ziehen
Unverzüglich habe das Landratsamt Kontakt mit dem Veranstalter aufgenommen und geraten, das Konzept zu überdenken, erklärt Nathalie Bachmann dieser Redaktion auf Nachfrage. "Denkbar wäre es beispielsweise, die Sitzplätze im Publikum weiter auseinander zu ziehen", so die Pressesprecherin am Landratsamt in ihrer Stellungnahme.
Grundsätzlich sei die Priol-Veranstaltung nach dem Hygienekonzept Kultur unter Einhaltung der 3G-Regel in der gewählten Form zulässig gewesen, so Bachmann. Dies auch, obwohl das Publikum wegen des geschlossenen Balkons relativ eng beieinander saß. Problem sei gewesen, dass, so die Pressesprecherin, dass einige Gäste am Platz ihre Maske abgenommen hätten.
Ordner schritten nicht ein
"Hier hätten Ordner einschreiten und die Zuschauer auf die Maskenpflicht hinweisen müssen. Das ist nicht geschehen", resümiert die Pressesprecherin. Für die Ausrichtung weiterer Veranstaltungen stehe das Gesundheitsamt mit der Staatsbad GmbH in Kontakt.
Schuldbewusst gibt sich die Staatsbad GmbH. Die Einhaltung der Maskenpflicht sei leider nicht konsequent genug während der gesamten Veranstaltung kontrolliert worden. "Dies wurde intern aufgearbeitet und wird bei allen weiteren Veranstaltungen verstärkt kontrolliert", so Pressesprecherin Ines Hartmann.
"Das Parkett reichte aus"
Sie verteidigt, dass nicht zusätzlich der Balkon geöffnet wurde. Dies werde je nach Vorverkauf entschieden. Bei 366 verkauften Plätzen für jenen Abend hätten unter Einhaltung der 3G-Regel sogar noch 200 weitere für das Parkett angeboten werden können. Auch sei nicht zu wenig Personal eingesetzt worden. Der Einsatz von je zwei Beschäftigten am Einlass und zwei Ordnern sei angemessen für die Besucherzahl gewesen.
Und warum mussten im Foyer vor der Veranstaltung Eintrittskarten umgeschrieben werden? Dies führt Hartmann auf eine Panne beim Veranstaltungspartner der Staatsbad GmbH zurück. Durch einen organisatorischen Fehler seien 22 Sitzplätze doppelt verkauft worden. Deswegen mussten Gäste umgesetzt werden, was auf den bereits gekauften Karten handschriftlich vermerkt wurde.
Eine Einschränkung der Corona-Vorsorge resultiere daraus nicht. "Die Informationen für eine eventuelle Kontaktnachverfolgung liegen unserem Veranstaltungspartner und uns vor", versichert sie. Eine mögliche Ursache für die Verzögerungen am Einlass sei auch das geballte Aufkommen von Besucherinnen und Besuchern 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Dies komme immer wieder vor.
Konsequente Kontrollen
Mit dem Gesundheitsamt sei die Situation aufgearbeitet worden. Als Folge würden neben den konsequenteren Kontrollen der Ordner Schilder zur Einhaltung der Hygienevorschriften präsenter platziert. Auch im Außenbereich soll deutlicher auf die Vorschriften hingewiesen werden. So besteht Maskenpflicht, wenn ein Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. "Unsere Bitte an die Gäste ist, sich an diese allgemeingültigen Vorschriften zu halten", sagt Ines Hartmann.
Von einer möglichen Öffnung des Balkons ist angesichts nahender Veranstaltungen keine Rede. Für das Programm von Sissi Perlinger am Samstag, 23. Oktober, im Rahmen des Kabarettherbstes seien bisher 160 Karten verkauft, so die Pressesprecherin. Die Plätze im Parkett würden unter Anwendung der 3G-Regelung und ohne Abstände vergeben. Es gebe keinen Grund, sich unsicher zu fühlen, versichert Hartmann.
Die Ordner können doch auch während der Veranstaltung nicht ständig kontrollieren.
Ich habe letztens im Kurtheater Menschen neben mir, die keine Maske trugen, angesprochen und diese haben die Maske sofort aufgesetzt und bis zum Ende der Vorstellung getragen. Man kann also auch selber reagieren!
Pikantes am Rande: Im Foyer stand ein großes Warnschild: Bitte halten sie 1,5 Meter Abstand zu ihrem Nachbarn! Also: warum hat man nicht die Empore geöffnet, um die Sitzordnung etwas auseinander zu bekommen ? Und noch was: am Ende der Veranstaltung saß der Künstler mit einer Mitarbeiterin im Foyer an einem Tisch und gab Autogramme . - Er hatte keine Maske auf ! Soviel zum Thema "Hygiene" bei einer Pandemie, die wieder auszubrechen droht.
"Es war wirklich eklig / unangenehm! ( Wir waren selbst in der Veranstaltung als Gäste dabei ) Und dann nahmen auch noch einige Gäste die Masken ab um lauthals zu Lachen...."
....eklig ??? Das ist jetzt wohl eine Übertreibung oder erging es Ihnen vor Corona auch so? Dann sollten SIe in der Tat zuhause bleiben.
Bringt doch keinen um, wenn er sich da mit Maske reinsetzt. Man isst nicht, man trinkt nicht, man redet nicht. Die persönlichen Einschränkungen sind also minimal …
Und wenn ein paar Hundert Leute ohne Sicherheitsabstand in einem Raum zusammensitzen, dann macht eine Maskenpflicht auf jeden Fall Sinn …
Mir scheint, Sie regen sich wohl eher aus Prinzip auf, als dass es nachvollziehbare Gründe gäbe …
Ideologische Grabenkämpfe helfen aber niemandem!
Ihnen kann im Wald ständig ein Ast auf den Kopf fallen...tragen Sie deshalb prophylaktisch einen Helm?
Aber für mich geht es doch gar nicht darum, ob ICH der Impfung vertraue.
Für mich mag eine Corona-Infektion als doppelt Geimpfter wahrscheinlich harmlos verlaufen.
Aber ich bin doch nicht allein auf dieser Welt. Ich habe Kontakt zu Kindern, die ungeimpft sind. Ich habe Angehörige, die zwar geimpft, aber einer Risikogruppe angehören. Die ein wesentlich höheres Risiko als ich für einen Impfdurchbruch mit schwerem Verlauf haben. Diese Menschen schütze ich primär, wenn ich als doppelt Geimpfter eine Maske trage.
Wenn Sie das alles nicht haben – oder es Ihnen einfach nur herzlich egal ist – dann ist das Ihre Sache.
Aber hören Sie bitte auf, mir und dem Rest der Welt vorschreiben zu wollen, dass ich mich und mein Umfeld NICHT mit einer Maske schützen sollte! DANKE!
Warum werden Sie jetzt beinahe beleidigend? Sie können doch gerne weiter Ihre Maske nutzen, wenn Sie das möchten? Darum gehet es mir doch gar nicht!
Aber verteufeln Sie bitte nicht die, die "die Nase" voll haben und bei 3G auf den Maulkorb verzichten!
Bitte bleiben Sie doch zukünftig zuhause und ärgern nicht Veranstalter, Gäste und Gesundheitsamt.
So einfach könnte es in Deutschland sein!
Selbstsüchtige, ignorante Egomanen braucht wirklich niemand...