Seien es Hunde, Fische, Lamas oder Rinder – für etliche Tierarten bietet Laboklin in Bad Kissingen Laboruntersuchungen an: Als eines der führenden Labore in der veterinärmedizinischen Diagnostik steht es seit bald 35 Jahren Tierärzten und Tierkliniken in mittlerweile über 40 Ländern weltweit zur Seite.

Anhand der Ergebnisse aus ihren Untersuchungen können diese eine Diagnose stellen und die Behandlung ihrer tierischen Patienten gewährleisten.

Zwar hat Laboklin Labore in vielen europäischen Ländern, liefert auch nach Amerika, Australien oder China Ergebnisse, aber Bad Kissingen sei „das Herzstück“, wie Geschäftsführerin Elisabeth Müller beschreibt.

Welche Bereiche das Labor abdeckt

• Zu den Dienstleistungen zählen Untersuchungen der Mikrobiologie: Stimmt mit dem geliebten Haus- oder Nutztier etwas nicht und der Tierarzt entnimmt einen Abstrich, macht Laboklin eine Keimanzucht, mit der es Krankheitserreger bestimmen und das passende Antibiotikum wählen kann.
• Auch kann es sein, dass der Tierarzt ein Blutbild, Nierenwerte oder den Hormonstatus des Tieres benötigt, um eine Diagnose zu stellen. Das deckt das Labor im Bereich der klinischen Labordiagnostik ab.
• Wie Menschen können Tiere Allergien haben, die das Labor ebenfalls in der Allergiediagnostik bestimmen kann. Stellen Tierhalter einen Knoten am Vierbeiner fest, entnimmt der Tierarzt eine Gewebeprobe und sendet diese an das Labor. Die Abteilung der Pathologie untersucht dann, ob es sich dabei um Krebs handelt.
• Vor allem in der Züchtung sind Erbkrankheiten ein Thema: Diese herauszufinden, deckt Laboklin im Bereich der Genetik ab. „Wir können mehrere 100 Erbkrankheiten nachweisen“, so Müller. Auch Vater- oder Mutterschaftstests fallen in das Gebiet.
• Der Bereich Hygiene zielt auf die Hygienebedingungen in der Praxis: Funktioniert der Autoklav – ein Gerät zur Sterilisierung von Utensilien in der Praxis – oder funktioniert die Desinfektion von Oberflächen?

Tests als Standard in der Diagnostik

Neben den genannten Laboruntersuchungen entwickelt das Labor Tests, die laut dem Unternehmen „in vielen Ländern als Standard in der veterinärmedizinischen Diagnostik gelten.“ Mit diesen können sie Erkrankungen nachweisen, was vorher nicht möglich war.

Elisabeth Müller nennt ein Beispiel: „Wir hatten mit einem Wurf von Hundewelpen zu tun, bei dem zwei von sieben schwer stillbare Blutungen hatten. Später sind sie gestorben. Beides waren Männchen.“

Mutation für Bluterkrankheit gefunden

Mit dem Verdacht auf die Bluterkrankheit , die auch beim Menschen meist nur Männer trifft, entwickelten sie einen Gentest, der tatsächlich eine Mutation zum Vorschein brachte. „Also untersuchten wir auch einen zweiten Wurf der Hündin, bei dem sich herausstellte, dass zwei Weibchen die Mutation unbemerkt in sich trugen und hätten vererben können“, berichtet Müller.

Sie seien eigentlich zum Züchten vorgesehen gewesen. „So haben wir verhindert, dass es weitere Nachkommen mit der Krankheit gibt.“

Apps aus dem Hause Laboklin

Auch Apps gibt es aus dem Hause Laboklin: Etwa „4Paws“, die Haustierbesitzer daran erinnert, welche Tierarzttermine anstehen und deren medizinische Befunde dokumentiert .

„LaboRef“ zeigt Referenzwerte verschiedener Tiere für Laboruntersuchungen an.

Erstes Auslandslabor in Österreich

Im Jahr 1989 gründeten Elisabeth Müller , die noch jetzt Geschäftsführerin ist, zusammen mit Rüdiger Leimbeck und Bernd Sonnenschein das Unternehmen als Nachfolger des Instituts für Darmdiagnostik Dr. Flaßhoff.

Keine zehn Jahre später, im Jahr 1997, hatte das Labor bereits seine erste Filiale im Ausland: „Wir hatten viele österreichische Kunden, die sich beschwert haben, dass sie auf ein Auslandskonto zahlen müssen.“

Damals habe Müller sich mit einer Kollegin unterhalten, die das Labor, aber auch Österreich spannend fand. „,Da kommen wir zusammen‘, meinte ich zu ihr. Wir eröffnen ein Labor in Österreich.“

Sonderstellung als privates Labor

Müller bemerkte, dass Satellitenlabore im Ausland gut funktionieren. Mittlerweile gibt es in fast allen europäischen Ländern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In manchen Ländern, etwa Österreich, Polen oder Spanien, hat Laboklin Labore, in andern Ländern wie Schweden, Rumänien oder Griechenland gibt es lokale Vertreter.

Mittlerweile arbeiten mehr als 600 Menschen allein für den Bad Kissinger Standort.

Erfolg durch Sonderstellung und Passgenauigkeit

Woher der Erfolg im Aus- wie Inland kam? „In der Zeit, als wir gestartet sind, gab es nicht so viele tiermedizinische Labore.“ Und: Das Labor genießt eine Sonderstellung als privates Labor, das ausschließlich Veterinärmedizin macht.

„Wir richten unser Angebot immer an die Kollegen in der Praxis aus. Und wir haben uns einen Ruf erarbeitet: Wir versuchen, passgenau zu sein und sind innovativ.“

Auch aus der Serie "Made in Bad Kissingen":