
Schon seit vergangenem Winter steht eine mit roten Christbaumkugeln und batteriebetriebenen Lichtern weihnachtlich geschmückte kleine Eibe im Bad Kissinger Stadtwald nahe der Brücke über den Kaskadenbach. Zum vergangenen Weihnachtsfest kamen noch ein paar geschmückte Bäumchen hinzu, die noch jetzt im Januar für Feststimmung sorgen.
Diese im Stadtwald unerwartete Erscheinung mag manchen Spaziergänger an die Satire „Nicht nur zur Weihnachtszeit “ von Heinrich Böll erinnern, in der Tante Milla sich nicht von ihrem Christbaum trennen will und unausgesetzt schreit, als dieser abgeschmückt und entfernt werden soll. Doch Stadtförster Alexander Maunz meint dennoch: „Bei den Christbäumen im Stadtwald handelt es sich zwar nicht um Waldfrevel, aber auf Dauer kann dies trotzdem nicht so bleiben.“
Die Kugeln müssen runter
Maunz zeigt durchaus Verständnis für den ungewöhnliche Festschmuck: Vielleicht habe sich der unbekannte „Täter“ von der wunderschönen Romantik des Stadtwaldes inspirieren lassen und wollte mit seinem Handeln „noch eins draufsetzen“. In jedem Fall sei die Eibe „mit Liebe geschmückt“, musste der Förster zugestehen.
„Vielleicht hat der Verursacher beim Schmücken sogar ein Weihnachtslied gesummt“, kann sich Maunz vorstellen. Doch bei allem Verständnis für Romantik und Weihnachtsfreude gilt für den Stadtförster: „Weihnachten ist vorbei, jetzt haben wir Fasching.“
Den unbekannten Baumschmücker fordert der Stadtförster deshalb auf, schnellstmöglich die Bäume im Kaskadenwald wieder abzuschmücken. „Sonst müssen wir es tun.“
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