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Bad Kissingen
Abenteuer und Allrad: Messegelände vor Verkauf?
Der Veranstalter der Offroadmesse will das Messeareal in Bad Kissingen kaufen. Der Verkauf städtischer Liegenschaften war zuletzt oft Streitthema.
Umgeben von einem Naturschutzgebiet befindet sich das Gelände der „Abenteuer und Allrad“-Offroadmesse. Veranstalter Pro-log will das Areal kaufen.       -  Umgeben von einem Naturschutzgebiet befindet sich das Gelände der „Abenteuer und Allrad“-Offroadmesse. Veranstalter Pro-log will das Areal kaufen.
Foto: Max Colin Heydenreich | Umgeben von einem Naturschutzgebiet befindet sich das Gelände der „Abenteuer und Allrad“-Offroadmesse. Veranstalter Pro-log will das Areal kaufen.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 07.11.2023 16:14 Uhr

Einst eine Raketenstellung der US-Armee , heute ein Messe- und Eventgelände: Drei Kilometer außerhalb der Stadt, im Naturschutzgebiet Reiterswiesener Höhe-Häuserlohwäldchen, befindet sich ein 110 Hektar großes Areal, auf dem die „ Abenteuer und Allrad “-Offroadmesse mit rund 350 Ausstellern stattfindet. Tausende Besucher pilgern seit 25 Jahren zu der Messe nach Bad Kissingen , um sich dort über Neuheiten im Offroad-, Caravaning- und Abenteuerreisebereich zu informieren und mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Aktuell gehört das Areal der Stadt. Die Pro-log GmbH, der Veranstalter der „ Abenteuer und Allrad “, hat nun Interesse, es zu kaufen. Das bestätigt Pro-log Pressesprecher Thomas Schmitt gegenüber unserer Zeitung. „Wir wollen langfristig am Standort Bad Kissingen festhalten und haben deshalb Interesse an dem Gelände“, sagt er.

Pro-log nutzt Gelände ganzjährig

Schmitt betont, dass Pro-log das Gelände nicht nur während der Offroadmesse nutzt, sondern es ganzjährig in Betrieb hat. Kunden aus der Automobilindustrie nutzen das Gelände, um neue Fahrzeuge vorzustellen. Auf den Offroadstrecken können Fahrtrainings gebucht und Fahrzeuge getestet werden.

Ferner bietet Pro-log sogenannte Incentives an, also Veranstaltungen, die Firmen für ihre Kunden und Mitarbeiter buchen können; entweder zur betrieblichen Weiterbildung, für ein gutes Arbeitsklima oder um die Kundenbindung zu stärken – immer in Kombination mit Offroad-Fahren. Außerdem befindet sich der gesamt Pro-log Fuhrpark auf dem Gelände mit eigener Autowerkstatt .

„Wir haben da oben in den letzten Jahren viel Geld investiert und wollen deshalb das Gelände erwerben“, sagt Schmitt. Die ehemaligen Militärgebäude wurden im Lauf der Jahre umgebaut zu Veranstaltungshallen, es gibt Cateringbereiche, Übernachtungsmöglichkeiten, Büros und entsprechend moderne Sanitäranlagen.

Messe-Gelände mit autarker Infrastruktur

„Wir sind autark dort oben und haben eine eigene Strom-, Wasser und Wlan-Versorgung“, erklärt er. Möglich machen das unter anderem ein Funksendemast, den die Firma installiert hat, eine Photovoltaik-Anlage, Windturbinen sowie ein Batteriespeicher. „Wir machen viel im Bereich Erneuerbare Energien“, betont Schmitt.

So befinden sich im Offroad-Fuhrpark inzwischen einige Fahrzeuge mit E-Antrieb, die mit Strom aus der Solaranlage geladen werden. Pro-log wolle auch künftig in das Gelände investieren. „Die Messe wird mit Bad Kissingen in Verbindung gebracht. Alle Investitionen machen wir, um uns langfristig zu binden“, betont der Pro-log Sprecher.

Thomas Schmitt am Generatorenhaus mit Solaranlage, dahinter der Sendemast auf dem Messegelände       -  Thomas Schmitt am Generatorenhaus mit Solaranlage, dahinter der Sendemast auf dem Messegelände
Foto: Benedikt Borst | Thomas Schmitt am Generatorenhaus mit Solaranlage, dahinter der Sendemast auf dem Messegelände

Stadtrat entscheidet über den Verkauf

Der Verkauf städtischer Liegenschaften war zuletzt sensibel und umstritten: Die Stadt hatte 2017 die Eishalle an ukrainische Investoren verkauft , seit 2019 ist sie geschlossen und die Stadt bemüht sich aktuell, sie zurück zu klagen. Im Zusammenhang mit dem Streit um den Wald für die Seele zwischen dem Rathaus und dem Gründer der Heiligenfeld Kliniken Joachim Galuska , lehnten Stadt und Stadtrat letztlich den Verkauf des betroffenen Waldareals ab.

Rathaussprecher Thomas Hack bestätigt, dass Pro-log eine Kaufanfrage vorgelegt hat. Ob verkauft wird, entscheidet der Stadtrat. „Im Moment ist die Stadtverwaltung dabei, alle Fragen in diesem Zusammenhang zu klären, um dem Stadtrat eine Beschlussvorlage vorlegen zu können. Damit ist im ersten Halbjahr 2023 zu rechnen“, berichtet Hack. Er sagt weiter: „Selbstverständlich stehen wir im engen Kontakt mit unserem Messebetreiber, mit dem wir seit vielen Jahr sehr erfolgreich zusammenarbeiten.“

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