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Bad Kissingen
Neues zum Skelettfund: Mann wurde zur Zeit des Zweiten Weltkriegs Opfer eines Verbrechens
Im Sommer wurden in einer Scheune menschliche Knochen ausgegraben. Seitdem ermittelt die Polizei. Nun sind neue Erkenntnisse zu dem Fall bekannt.
Der Tote, dessen Überreste im Sommer in einer Scheune gefunden wurden, wurde zur Zeit um den Zweiten Weltkrieg Opfer eines Gewaltverbrechens.       -  Der Mann, dessen Überreste im Sommer in einer Scheune gefunden wurden, wurde zur Zeit um den Zweiten Weltkrieg Opfer eines Gewaltverbrechens.
Foto: Borst/Archiv | Der Mann, dessen Überreste im Sommer in einer Scheune gefunden wurden, wurde zur Zeit um den Zweiten Weltkrieg Opfer eines Gewaltverbrechens.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:30 Uhr

Es war eine genauso grausige, wie auch mysteriöse und spektakuläre Entdeckung, die Bauarbeiter vergangenen Sommer auf einem privaten Anwesen in Bad Kissingen gemacht hatten: Bei ihrer Arbeit stießen sie auf ein menschliches Skelett, das seit Jahrzehnten im Boden einer Scheune begraben war. Eine eigens eingesetzte Ermittlungskommission der Kriminalpolizei Schweinfurt hat versucht zu ermitteln, um wen es sich bei den Toten handelt und wie er zu Tode kam. Um die Identität und die Fragen zu den Todesumständen zu klären, wurden die Knochen umgehend dem Institut für Rechtsmedizin in München übergeben.

Institut für Rechtsmedizin in München untersucht das Skelett

Lange konnten die Ermittler nur vage Erkenntnisse zu dem Fall vorweisen. Inzwischen ist das Bild jedoch etwas klarer geworden. Die Polizei Bad Kissingen hat nun die zentralen Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung veröffentlicht. „Die Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Leichnam um einen familiären Angehörigen eines ehemaligen Gebäudeeigentümers gehandelt hat“, teilt die Polizei Bad Kissingen aktuell dazu mit.

Bisher war bekannt, dass es sich bei dem Skelett um die Überreste eines circa 60 bis 80 Jahre alten Mannes handelt. Außerdem gingen die Ermittler bisher davon aus, dass der Tote bereits vor Jahrzehnten – der Zeitraum wurde auf 30 bis 40 Jahre geschätzt – in der Scheune begraben wurde.

Lange zurückliegendes Verbrechen

Die Ermittlungen liefen in alle Richtungen, wobei die Polizei bisher keine eindeutigen Hinweise auf einen Mord hatte. Unter anderem gingen die Ermittler der Frage nach, ob ein Zusammenhang zu einem ungeklärten Vermisstenfall aus der Region aus den 1990er Jahren bestehen könnte. Jetzt steht allerdings fest, dass es sich um ein lange zurückliegendes Verbrechen handelt. Laut Polizei wurde der Tote „mutmaßlich in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg Opfer eines Gewaltverbrechens und wurde anschließend in der Scheune vergraben“.

Die Fragen, wie der Mann genau zu Tode kam und wer der oder die Täter waren, lassen sich aus heutiger Sicht kaum beantworten. „Die Personen, welche als mutmaßliche Täter in Betracht kämen, sind bereits selbst verstorben. Die genauen Todesumstände konnten daher, auch auf Grund der weit zurückreichenden Tatzeit, nicht eindeutig rekonstruiert werden“, so die Polizei .

Polizeieinsätze wegen Waffenfunden

Das Anwesen auf dem die Scheune steht, war kurz vor dem Skelett-Fund verkauft worden. Der neue Eigentümer hatte schließlich damit begonnen, das zugehörige Wohnhaus und die Scheune zu sanieren. Das Skelett war dabei nicht der einzige spektakuläre Fund, was den Fall noch rätselhafter macht: Kurze Zeit bevor die Knochen freigelegt wurden, gab es auf dem Anwesen bereits mehrere Polizeinsätze, weil die Arbeiter wiederholt Hand- und Panzergranaten sowohl aus dem Ersten, vor allem aber aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden haben. Die Waffen lagerten unter Stroh versteckt ebenfalls in der Scheune. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, ging von ihnen jedoch keine Gefahr mehr aus. Sprengstoffexperten haben die Granaten schließlich entsorgt.

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  • M. S.
    Zitat: "„Die Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Leichnam um einen familiären Angehörigen eines ehemaligen Gebäudeeigentümers gehandelt hat“, teilt die Polizei Bad Kissingen aktuell dazu mit."

    Zitat: "Laut Polizei wurde der Tote „mutmaßlich in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg Opfer eines Gewaltverbrechens und wurde anschließend in der Scheune vergraben“.

    Die Fragen, wie der Mann genau zu Tode kam und wer der oder die Täter waren, lassen sich aus heutiger Sicht kaum beantworten."

    Mysteriös. Es muss doch noch ein paar wenige Einwohner geben die sich noch an die damalige Zeit erinnern können. Einfach so ist auch im 2. Weltkrieg niemand in seinem Heimatort verschwunden. Solche "Geschichten" überdauern doch auch einige Jahre bis Jahrzehnte und werden mehr oder weniger weitergegeben?
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  • P. K.
    Seltsam ist auch, dass der Tote vor 30 bis 40 Jahren im zweiten Weltkrieg vergraben wurde. Vor 40 Jahren war der zweite Weltkrieg schon 38 Jahre vorbei.
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  • M. Z.
    Einfach genau lesen.

    "Außerdem gingen die Ermittler bisher davon aus, dass der Tote bereits vor Jahrzehnten – der Zeitraum wurde auf 30 bis 40 Jahre geschätzt – in der Scheune begraben wurde."
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  • W. W.
    Ganz genau!
    Für den Toten muss ja irgendwann mal eine Sterbeurkunde/Totenschein erstellt worden sein oder ein Verfahren zur Todeserklärung? Anderenfalls "lebt" er ja heute noch und bekommt Rente...
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  • E. V.
    Noch mal für alle: Der Tote war ein 60-80 Jahre alter Mann, der NICHT wie anfangs geglaubt in den 1990er Jahren dort vergraben wurde, SONDERN schon um den Zweiten Weltkrieg herum...D.h. das Opfer wurde bereits um ca. 1870-90 geboren und wurde um ca. 1940/50 herum ermordet und verscharrt. Da wird es mit Zeitzeugen und Dokumenten schwierig.
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  • W. W.
    Auch bei 1940/1950 gibt es normal noch Zeitzeugen und Familienangehörige. Und auch bei Weltkriegsopfern gibt es Dokumente und Sterbeurkunden usw.
    Vielleicht liegt dies ja alles vor und die Infos wurden nur nicht berichtet oder der Presse vorenthalten...
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