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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Der dritte OB-Kandidat kommt von der AfD
Aus dem Zweikampf um die Neuvergabe des Bad Kissinger OB-Sessels ist ein Dreikampf geworden: Die AfD schickt Peter Eggen ins Rennen.
Peter Eggen kandidiert für die AfD bei der Oberbürgermeisterwahl am 15. März in Bad Kissingen.
Foto: Siegfried Farkas | Peter Eggen kandidiert für die AfD bei der Oberbürgermeisterwahl am 15. März in Bad Kissingen.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 30.01.2020 02:10 Uhr

Lange Zeit sah es so aus, als müssten CSU und SPD den Wettbewerb um die Nachfolge von Oberbürgermeister Kay Blankenburg untereinander ausmachen. Ihre Kandidaten Gerhard Schneider und Dirk Vogel waren die einzigen Bewerber. Jetzt ist aus dem Zweikampf ein Dreikampf geworden. Die AfD schickt mit dem pensionierten Finanzbeamten Peter Eggen ebenfalls einen Kandidaten ins Rennen.

Eggen ist nach eigenen Angaben in Sulzbach am Main geboren, lebt aber bereit seit 1994 in Bad Kissingen. In die Kurstadt gekommen sei er durch den Beruf, berichtet er. Vergangenen Mai sei er, "nach insgesamt 45 Dienstjahren in Staatsdiensten" in Pension gegangen. Die letzten 27 Jahre seines Berufslebens sei er beim Finanzamt Betriebsprüfer gewesen.

Vor Ort ein unbeschriebenes Blatt

Vor Ort ist Peter Eggen politisch gesehen ein unbeschriebenes Blatt. Seine Frau Freia Lippold-Eggen trat unter anderem als Landtagskandidatin der AfD für den Stimmkreis Bad Kissingen in Erscheinung. Sie ist Beisitzerin im Kreisverband Unterfranken Nord und Vorsitzende sowie Schriftführerin des kürzlich gegründeten Ortsverbands Bad Kissingen.

Zur Partei kam er nach seiner eigenen Beschreibung letztlich im Zusammenhang mit der Landtagskandidatur seiner Frau. Er habe sie dabei unterstützt und weil er dadurch bereits für die Partei gearbeitet habe, habe sich eben ergeben, dass er dann ja auch gleich Mitglied werden könne.

Seit September Schatzmeister des Landesverbands

Eggen ist der AfD nach seinen eigenen Angaben im Oktober 2018 beigetreten. Vorher sei er politisch nicht tätig gewesen, berichtet er. Vor Ort bekleidet er keine Parteiämter. Er ist aber im vergangenen September beim Landesparteitag in Greding zum Schatzmeister des Landesverbands Bayern der Partei gewählt worden. "Zu dem Posten gekommen" sei er wegen seiner "beruflichen Tätigkeit".  

Innerhalb der umstrittenen Partei sortiert Eggen sich selbst als "ganz gemäßigten AfDler" ein. Natürlich gebe es Lager in der AfD. Er sage aber bei jeder Vorstellung in seiner Landesvorstandsfunktion: "Ich bin Schatzmeister, kein Politiker."

Er sei nicht rechtsextrem, sagt er weiter, "kein Rassist und schon gar kein Nazi, sondern ein ganz normal denkender Bürger der Stadt Bad Kissingen", der sich Sorgen mache, "was da passiert ist in seinem Land".

Listen für Stadtrat und Kreistag

Der 64-Jährige bestätigte übrigens auf Anfrage nicht nur die eigene Bewerbung. Er berichtete zudem, die AfD wolle darüberhinaus mit einer eigenen Liste zur Stadtratswahl antreten. Zehn Bewerber habe die Partei für diese Liste nominiert. Ihre Namen werden jeweils dreimal aufgeführt. Auch bei der Kreistagswahl werde die Partei antreten. Dafür habe sie eine Liste mit 17 Kandidaten, die ebenfalls jeweils dreimal aufgeführt werden. Einen eigenen Landratskandidaten will die AfD nach Eggens Worten nicht ins Rennen schicken.

Die Kandidaten auf der Stadtratsliste der AfD: Platz 1 Freia Lippold-Eggen, 2 Peter Eggen, 3 Ingeborg Hehn, 4 Manfred Peter Schäfer, 5 Otmar Niedoba, 6 Monika Urban, 7 Frank Ebhardt, 8 Otto Knorr, 9 Heidi Niedoba, 10 Hildegard Möhring.

 
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  • G. Z.
    Was in der beruflichen Vita fehlt: die erste Dekade seines beruflichen Lebens war er Soldat. Befehlsempfänger "..seiner Frau.... Er habe sie dabei unterstützt und weil er dadurch bereits für die Partei gearbeitet habe, habe sich eben ergeben, dass er dann ja auch gleich Mitglied werden könne." Was für eine politische Überzeugung und Berufung. Befehlsempfänger geblieben?
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