Seit drei Jahren sitzen die „Kissingen“ und die „Saline“ auf dem Trockenen. Vor allem die Corona-Pandemie , aber auch der Beginn des Ukrainekrieges hatten es seit 2020 verhindert, dass die beiden historischen Saale-Dampfer im Sommer zwischen Rosengarten und Unterer Saline verkehren konnten. Helmut Fischer , den Betreiber der Saaleschifffahrt GmbH , plagten zwischendurch große finanzielle und personelle Sorgen – er fürchtete, dass die beliebten Touristenboote vor dem endgültigen Aus standen.
Stapellauf an Ostern
In diesem Jahr gibt er Entwarnung: Die Dampferle sollen wieder schwimmen. „Geplant ist, den Fahrbetrieb nach drei Jahren Zwangspause an Ostern wieder auszunehmen“, sagt er. Die Erleichterung darüber ist ihm deutlich anzuhören. Aktuell befinden sich die Boote – die „Kissingen“ stammt aus dem Jahr 1924, die „Saline“ wurde 1964 angeschafft – noch im Trockendock.
Der erste Wassergang war 1876
Fischer und seine Mannschaft richten in den nächsten Wochen die Außenanlagen her, damit ein Schwerlastkran die Boote im März in die Saale hievt. „Das wird wieder spannend“, freut sich Fischer.
Die Saaleschifffahrt GmbH ist der einzige Schifffahrtsbetrieb auf der fränkischen Saale. Seine Geschichte reicht zurück bis ins Jahr 1876. Fischer führt das Unternehmen in der fünften Generation. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Tierarzt, die Boote sieht er mehr als aufwendiges Hobby. Die lange Zwangspause wurde für Reparaturarbeiten an Rumpf und Motor genutzt. „Es ist ständig etwas etwas zu machen an den historischen Booten “, sagt er.
Risiken für die Dampferle-Saison
Vor dem Dampferle-Neustart sind für Fischer noch einige Dinge unklar. Zum einen hat sich die Bootsmannschaft um einen Mitarbeiter auf zwei Personen verkleinert. Möglicherweise werde unter der Woche nur ein Boot fahren, am Wochenende dann beide. Auch die Fahrtpreise müsse er wahrscheinlich moderat anheben, um nicht defizitär zu wirtschaften. „Geld verdiene ich damit nicht, aber es soll auch kein Zuschussbetrieb sein“, meint Fischer.
Früher viele Russen als Gäste
Als Risikofaktoren für die Dampferle sieht er nach wie vor den Krieg in der Ukraine : Vor dem Krieg zählte er viele ukrainische und russische Staatsbürger zu seinen Passagieren. Ob das nun auch so sein wird, sei fraglich. „Auch die Pegelstände in der Saale werden bei einem trockenen Sommer ein Problem für die Schifffahrt darstellen“, sagt Fischer. Auch Biber, die mit Geäst die Fahrrinne blockieren, machen den Booten bisweilen Schwierigkeiten.
Stadt unterstützt Touristenboote
Dass der Schifffahrtverkehr in Bad Kissingen wieder startet, sei nur mit Hilfe möglich. „Mit Unterstützung der Stadt können wir den Betrieb dankenswerter weise wieder in Angriff nehmen“, freut sich Fischer.
OB: Die Dampfer sind „Kult“
Für Oberbürgermeister Dirk Vogel gehören die Boote ins Stadtbild. „Die beiden Dampferle auf der Saale sind nicht nur für die Gäste und auch für die Bürgerinnen und Bürger in Bad Kissingen Kult; sie gehören auch zum Gesamtbild des Unesco Weltkulturerbes“, sagt er. Durch die schwierigen Bedingungen in den vergangenen Jahren sei der wirtschaftliche Betrieb der Saaleschifffahrt in Probleme geraten, insbesondere durch den hohen Instandsetzungsaufwand an den Booten . Der Finanzausschuss der Stadt hat daher beschlossen, die Saaleschifffahrt GmbH mit einem einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 30.000 Euro zu unterstützen. Das Geld soll den Weiterbetriebs der beiden Boote sicherstellen.
Und zur großen Saale Rundfahrt
Wünsche viel Erfolg