Öfter mal was Neues: Am Samstag, 19. September, werden die Jazzklänge nicht aus Bismarck's Basement, sondern aus dem altehrwürdigen Rossini-Saal nach draußen dringen. Denn in Zeiten von Corona ist auch in Bad Kissingen alles etwas anders. Der nötige Hygieneschutz kann im Gewölbekeller der Oberen Saline nicht eingehalten werden, im Rossini-Saal gibt's hingegen eine technisch hochkomplexe Lüftung, so dass sich dort eine bestimmte Anzahl von Menschen für eine gewisse Zeit aufhalten darf.
Marcia Bittencourt und Thomas Arlt werden diese Zeit zu nutzen wissen, um die Gäste mit brasilianischen Klängen in ihren Bann zu ziehen. Schließlich ist Marcia Bittencourt aus Rio de Janeiro eigentlich auf großen Bühnen unterwegs und der deutsche Gitarrist Michael Arlt ist in Fachkreisen auch schon als Weltbürger des Jazz bezeichnet worden. Dass die beiden, zusammen mit zwei weiteren Musikern (Kurt Holzkämper und und Sebastian Netta) im Arkadenbau für brasilianisches Flair sorgen, ist also eine Besonderheit.
Sich im Abstand im Rhythmus wiegen
Noch herrscht auch hierzulande heißes Sommerwetter. Da dürfte es den Gästen im Rossini-Saal nicht schwerfallen, sich am Samstagabend bei Bossa Nova und Samba an Rios berühmte Copacabana hinzuträumen. Abstand halten ist zwar im Rossini-Saal Pflicht, aber das kann man auch, wenn sich der Körper unweigerlich im lateinamerikanischen Rhythmus wiegen muss und die Füße einfach nicht still zu halten sind.
Im Repertoire haben die Musiker auch den Partido Alto, der sich in den 1930er Jahren aus dem Samba entwickelte und sich lediglich leicht in rhythmischen Elementen vom Samba unterscheidet. Nicht zu vergessen der Baião, die typische Musik des brasilianischen Nordwestens, die sich aus dem Volkstanz Baiano entwickelt hat. Im Allgemeinen brauchen Interpreten dieser brasilianischen Volksmusik hierzulande nicht lange, die Fans mit ihren Ohrwürmern zu infizieren. Das wird vermutlich auch am Samstagabend nicht anders sein.
Jenseits des Brazil-Klischees
Die Band plant, nach Angaben der Stadt Bad Kissingen, ein Programm mit vielen Schattierungen, das, jenseits einer klischeehaften Brazil-Kopie, hörenswerte Kompositionen von Roberto Menescal, Ivan Lins, Jorge Ben, Djavan, Ary Barroso und Tom Jobim in sprudelnder Leichtigkeit präsentiert.
Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Einlass der Gäste ist bereits ab 19.30 Uhr. Karten zur Veranstaltung gibt es ausschließlich im Vorverkauf in der Tourist-Information des Arkadenbaus unter Tel. (09 71) 80 48-4 44, täglich von 9 bis 18 Uhr, sowie unter www.kissingen-ticket@badkissingen.