Die Art und Weise, wie Menschen bestattet werden, hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Vor allem die Zahl der Urnenbeisetzungen nimmt seit Jahren zu. Eine Hauptursache für diese Entwicklung ist, dass die Hinterbliebenen weniger Arbeit mit der Pflege der Gräber haben. Das Rathaus reagiert auf diese Veränderungen und will am Parkfriedhof in diesem Jahr eine neue Gemeinschaftsgrabanlage für Urnen schaffen: den „ Rosengarten “.
Die Pläne für die Anlage haben Thomas Hornung, Leiter des Tiefbaureferats, und Tanja Weimann, Leiterin des Zentralen Bürgerservices, vor kurzem im Stadtrat vorgestellt. „Wir wollen etwas Besonderes schaffen und uns von anderen Gemeinden abheben“, betonte Weimann. Schließlich gehe es auch darum, den Parkfriedhof wettbewerbsfähig aufzustellen.
Die Grabanlage „ Rosengarten “ ist im oberen Bereich des Friedhofs geplant, in der Nähe zum Eingang Richard-Wagner-Straße. Laut Hornung soll sie gärtnerisch aufwendig gestaltet werden. Die Pflege übernimmt die Stadt, Angehörige müssen sich nicht weiter um die Gräber kümmern.
Arbeiten starten im Sommer
Die Anlage soll ringförmig angelegt werden, mit einer Pergola, mit Sitzplätzen im Zentrum. Zum Zentrum hinführen strahlenförmige Gehwege. Ebenfalls ringförmig um das Zentrum werden die Urnenfelder angeordnet. In mit Rosen und Stauden bepflanzten Beetflächen werden 100 Urnenrohre mit einem Abdeckstein aus Muschelkalk gesetzt.
Baubeginn ist für den Sommer angedacht, für die Arbeiten rechnet die Stadt mit Kosen in Höhe von rund 150.000 Euro.
Von den Stadträten gab es Bedenken wegen des Namens Rosengarten und ob der Begriff nicht zu Verwechslungen mit dem Bad Kissinger Wahrzeichen gegenüber vom Regentenbau geben wird. Klaus Werner (Grüne) merkte an, dass Rosen pflegeintensive Blumen sind. Die Anlage solle jedoch nicht nur für die Hinterbliebenen pflegefrei sein, sondern auch die Mitarbeiter dürften nicht zu stark mit der Pflege beansprucht werden.
Tiefbauchef Hornung erklärte, dass die Rosen punktuell eingesetzt werden, pflegearme Stauden machen den Großteil der angedachten Bepflanzung aus.
Konkurrenz zu anderen Friedhöfen
Weimann ergänzte, dass es sich bei dem Begriff Rosengarten noch um einen Arbeitstitel handle, dieser könne noch überdacht werden. Der Begriff sei aber bewusst gewählt geworden, um zu verdeutlichen, dass der Parkfriedhof mit dem Urnengemeinschaftsgrab etwas Besonderes hat. Der Konkurrenzkampf im Friedhofswesen sei groß, ähnliche Projekte werden bereits in anderen Städten wie Münnerstadt, Hammelburg und Würzburg geplant. Die Pflege des Parkfriedhofs ist an die Lebenshilfe vergeben, für die neue Anlage müsse eine entsprechende Vereinbarung geschlossen werden.
Das Gremium ließ sich letztlich überzeugen, stimmte den Plänen einstimmig zu und beauftragte die Stadtverwaltung, die Urnengemeinschaftsgrabanlage zu errichten.
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