Bad Kissingen
Bad Kissingen: Alte Abfüllanlage außer Betrieb
Die alte Anlage zur Heilwasserabfüllung ist nach mehr als 30 Jahren defekt. Der Freistaat will sie schnell wieder reparieren - aus Sorge um alte Lizenzen.
Früher hat die Staatliche Bäderverwaltung im Krug-Magazin in der Kurhausstraße Heil- und Bitterwasser aus Bad Kissingen in Flaschen gefüllt und deutschlandweit verkauft. 2001 wurde der Vertrieb - dann schon unter der Staatsbad GmbH - wegen einer zu geringen Nachfrage eingestellt. Seitdem wirft die Staatsbad GmbH alle drei Jahre die Maschine an und füllt kleine Mengen ab, damit die arzneimittelrechtlichen Lizenzen erhalten bleiben. Jetzt macht die mehr als 30 Jahre alte Abfüllanlage allerdings nicht mehr mit. "Die Anlage ist defekt", teilt Horst Wolf, Pressesprecher im bayerischen Finanzministerium, auf Nachfrage dieser Redaktion mit.
Der Freistaat will die Anlage möglichst zeitnah wieder reparieren lassen. "Längerfristige Betriebsunterbrechungen bergen das Risiko in sich, die arzneimittelrechtliche Zulassung für die Heilwasserabfüllung zu verlieren", betont Wolf.
Auch Fachleute haben schon oft die Notwendigkeit betont, die alten Lizenzen zu erhalten. Neue seien nur "unter erheblich erschwerten Bedingungen und nur mit sehr großem Aufwand" zu beantragen, so beispielsweise die Einschätzung von Kurdirektor Frank Oette.
Vor kurzem hat deshalb das Zentrum für Staatsbäder, die zuständige Liegenschaftsverwaltung des Freistaats, die Arbeiten an Abfüll- und Enteisungsanlage, Flaschenabfüllung, Verschluss- und Etikettiermaschine öffentlich ausgeschrieben. Die Reparatur soll demnach Ende August beginnen und bis Oktober 2018 beendet sein.
Die Heilwasserabfüllung spielt für die künftige Nutzung des Kurhausbades eine wichtige Rolle. Derzeit lässt der Freistaat das Kurhausbad und den benachbarten Neumann-Flügel für 45 Millionen Euro zu einem Labor und Bürogebäude umbauen. Dort soll künftig die Außenstelle des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit 100 Arbeitsplätzen untergebracht sein. Im Kurhausbad soll nicht nur die LGL-Verwaltung arbeiten, sondern dort soll es auch eine touristisch inszenierte Showabfüllung für Heilwasser geben. Außerdem ist geplant, die geringen Produktionsmengen als Souvenirs beispielsweise über die Tourist-Information anzubieten.
Laut Kurdirektor Oette war bislang vorgesehen, dass der Freistaat eine Abfüllanlage samt Entarsenierungs- und Enteisungsanlage errichtet. Offenbar wird jetzt wegen der Reparatur umgeplant. Die alte Anlage soll das Krugmagazin verlassen und ins Kurhausbad umziehen.
Der Freistaat spricht sich gegen eine Neuanschaffung für die Showabfüllung aus. Die Beschränkung auf eine Anlage "ist für die Bedürfnisse des Staatsbades Bad Kissingen völlig ausreichend", begründet der Pressesprecher. Eine zweite, ungenutzte Anlage vorzuhalten wäre unwirtschaftlich. Mit der Verlagerung der Heilwasserabfüllanlage wird das Krugmagazin voraussichtlich ab 2021 nicht mehr von der Staatsbad GmbH genutzt. Was danach aus dem Gebäude wird, ist nach Auskunft des Ministeriums noch nicht entschieden.
Arznei Das Bitterwasser basiert auf einer Rezeptur des bekannten Chemikers Justus von Liebig (1803 - 1873). Das weltweit einzigartige Arzneimittel wird auf Basis des Rakoczywassers unter Zusatz von Magnesium und Calciumsulfat hergestellt. Es dient zur unterstützenden Behandlung von Verdauungsstörungen, insbesondere bei Darmträgheit und Verstopfung. Es eignet sich unter anderem auch für die Reinigung des Darms vor einer Spiegelung.
Eisen-Entzug Wenn Rakoczy- und Bitterwasser abgefüllt werden, wird über eine spezielle Anlage das Eisen entzogen: Erstens, weil sich sonst in der Flasche ein unappetitlich aussehender Bodensatz bilden würde, zweitens wird mit dem Eisen auch das in geringen Mengen gelöste Arsen entfernt.
Arbeiten sind ausgeschrieben
Der Freistaat will die Anlage möglichst zeitnah wieder reparieren lassen. "Längerfristige Betriebsunterbrechungen bergen das Risiko in sich, die arzneimittelrechtliche Zulassung für die Heilwasserabfüllung zu verlieren", betont Wolf.Auch Fachleute haben schon oft die Notwendigkeit betont, die alten Lizenzen zu erhalten. Neue seien nur "unter erheblich erschwerten Bedingungen und nur mit sehr großem Aufwand" zu beantragen, so beispielsweise die Einschätzung von Kurdirektor Frank Oette.
Vor kurzem hat deshalb das Zentrum für Staatsbäder, die zuständige Liegenschaftsverwaltung des Freistaats, die Arbeiten an Abfüll- und Enteisungsanlage, Flaschenabfüllung, Verschluss- und Etikettiermaschine öffentlich ausgeschrieben. Die Reparatur soll demnach Ende August beginnen und bis Oktober 2018 beendet sein.
Vorführungen im Kurhausbad
Die Heilwasserabfüllung spielt für die künftige Nutzung des Kurhausbades eine wichtige Rolle. Derzeit lässt der Freistaat das Kurhausbad und den benachbarten Neumann-Flügel für 45 Millionen Euro zu einem Labor und Bürogebäude umbauen. Dort soll künftig die Außenstelle des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit 100 Arbeitsplätzen untergebracht sein. Im Kurhausbad soll nicht nur die LGL-Verwaltung arbeiten, sondern dort soll es auch eine touristisch inszenierte Showabfüllung für Heilwasser geben. Außerdem ist geplant, die geringen Produktionsmengen als Souvenirs beispielsweise über die Tourist-Information anzubieten.
Alte Anlage soll umziehen
Laut Kurdirektor Oette war bislang vorgesehen, dass der Freistaat eine Abfüllanlage samt Entarsenierungs- und Enteisungsanlage errichtet. Offenbar wird jetzt wegen der Reparatur umgeplant. Die alte Anlage soll das Krugmagazin verlassen und ins Kurhausbad umziehen. Der Freistaat spricht sich gegen eine Neuanschaffung für die Showabfüllung aus. Die Beschränkung auf eine Anlage "ist für die Bedürfnisse des Staatsbades Bad Kissingen völlig ausreichend", begründet der Pressesprecher. Eine zweite, ungenutzte Anlage vorzuhalten wäre unwirtschaftlich. Mit der Verlagerung der Heilwasserabfüllanlage wird das Krugmagazin voraussichtlich ab 2021 nicht mehr von der Staatsbad GmbH genutzt. Was danach aus dem Gebäude wird, ist nach Auskunft des Ministeriums noch nicht entschieden.
Rund um die Abfüllung von Heil- und Bitterwasser
Arznei Das Bitterwasser basiert auf einer Rezeptur des bekannten Chemikers Justus von Liebig (1803 - 1873). Das weltweit einzigartige Arzneimittel wird auf Basis des Rakoczywassers unter Zusatz von Magnesium und Calciumsulfat hergestellt. Es dient zur unterstützenden Behandlung von Verdauungsstörungen, insbesondere bei Darmträgheit und Verstopfung. Es eignet sich unter anderem auch für die Reinigung des Darms vor einer Spiegelung. Eisen-Entzug Wenn Rakoczy- und Bitterwasser abgefüllt werden, wird über eine spezielle Anlage das Eisen entzogen: Erstens, weil sich sonst in der Flasche ein unappetitlich aussehender Bodensatz bilden würde, zweitens wird mit dem Eisen auch das in geringen Mengen gelöste Arsen entfernt.
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