
Vielen Menschen in Bad Brückenau wird Pfarrer Dr. Fidelis Kwazu noch ein Begriff sein. Sieben Jahre lang wirkte er in der Pfarreiengemeinschaft St. Georg-Maria Ehrenberg, bevor er im Herbst vergangenen Jahres aus der Rhön wegzog und nun als Seelsorger im Bistum Münster tätig ist. Seine engen Kontakte nach Bad Brückenau , insbesondere in Bezug auf sein Herzensprojekt, das Waisenhaus in seiner Heimat Nigeria, bestehen jedoch weiterhin.

Am 25. August feierte Pfarrer Fidelis Kwazu sein 25-jähriges Priesterjubiläum in Bad Brückenau mit einem Dankgottesdienst in der Stadtpfarrkirche. Zu diesem Anlass stellte er sein Projekt vor, mit der Bitte um Spenden, damit die begonnenen Bauarbeiten abgeschlossen und weitere Vorhaben wie eine Schule und ein Kindergarten realisiert werden können. Im Oktober plane er in seine Heimat zu fahren und sich ein Bild vom Baufortschritt zu machen.

Förderverein wurde gegründet
In Bad Brückenau gibt es inzwischen auch einen Förderverein namens „Freundeskreis Helfende Hände – Onitsha, Nigeria“. Die Idee zur Vereinsgründung entstand während einer Pilgerreise nach Medjugorje mit Fidelis Kwazu. „Beim abendlichen Gedankenaustausch wurde klar, dass wir einen Verein brauchen“, erinnert sich Doris Schneider , die heutige Vorsitzende des Fördervereins.
Als bekannt wurde, dass Pfarrer Fidelis Kwazu Bad Brückenau verlassen würde, war für Schneider klar, dass schnell gehandelt werden musste. Noch vor Weihnachten vorigen Jahres war der Verein offiziell im Vereinsregister eingetragen und die Gemeinnützigkeit anerkannt.
Freunde und Bekannte waren sich einig, dass dies der beste Weg sei, um das Waisenhaus auch künftig zu unterstützen und Spendenquittungen ausstellen zu können. Durch die Vereinsgründung steht das Spendenprojekt rechtlich auf sicheren Füßen. Spender können sicher sein, dass ihr Geld ohne Abzug von Verwaltungskosten direkt in Nigeria eingesetzt wird, da im Verein ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet werde.
Engagement seit seiner Jugend
Fidelis engagiert sich schon seit seiner Jugend für Waisenkinder und behinderte Kinder in seiner Heimat, stets mit dem Ziel, ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen, Lebensfreude und Menschlichkeit zu schenken sowie ein Dach über dem Kopf zu bieten. Schon als 15-Jähriger besuchte er Waisenkinder in einer Stadt und gab ihnen regelmäßig sein Taschengeld.
Nach seiner Priesterweihe besuchte er Aussätzige, Bettler und Menschen mit Tuberkulose, sammelte für sie Spenden und Geschenke. Der Gedanke, ein Waisenhaus zu bauen, ließ ihn jedoch nie los.
Ein Waisenhaus wurde notwendig
Dank eines Gönners, der ihm ein Haus überließ und dank weiterer finanzieller Unterstützung konnte das Gebäude in ein Heim für Kinder um- und ausgebaut werden. Fidelis schildert eindrücklich die Situation vor Ort: „Einige Kinder sind in Mülltonnen in verschiedenen Ortschaften gefunden und zum Waisenhaus gebracht worden. Einige wurden vor den Türen unterschiedlicher Kirchen liegen gelassen, einige sind von Frauen gebracht worden, die vergewaltigt wurden. Diese Frauen oder Mädchen wollten ihre Babys nicht abtreiben. Einige Kinder sind von getrennten Eltern gebracht worden, die sich aus finanziellen Gründen um ihre Babys nicht kümmern können.“

Ordensschwestern betreuen die Kinder
Die Kinder werden von Ordensschwestern der Kongregation „Die Schwestern des eucharistischen Herzens Jesu “ und freiwilligen Frauen aus der Region betreut. Die Ordensschwestern erhalten für ihren Dienst keine Bezahlung. „Sie kümmern sich liebevoll und zeigen ihnen, dass es Menschen gibt, die für sie da sind, denen sie wichtig sind und von denen sie angenommen und geliebt werden“, sagte Fidelis Kwazu.
Es wird mehr Platz benötigt
Fidelis reist regelmäßig nach Nigeria, um sich persönlich um sein Herzensprojekt zu kümmern. Bei einem seiner letzten Besuche wurde klar, dass der Platz im Waisenhaus nicht mehr ausreicht. Deshalb wurde im Juli 2022 der Bau eines neuen Heims begonnen, um mehr Plätze für die Kinder zu schaffen.

15 Kinder im Alter von drei bis neun Jahren sollen im neuen Waisenhaus unterkommen, ebenso wie drei Ordensschwestern, die dort mit den Kindern leben werden. Aufgrund steigender Baupreise konnte das Waisenhaus bisher jedoch nicht fertiggestellt werden.
Große Zukunftspläne
Neben dem Bau des Waisenhauses baut er gleichzeitig auch seit November 2023 ein Kindergarten für 20 Kinder, eine Grundschule für 30 Kinder und eine Realschule für 80 Kinder. Diese Einrichtungen sollen nicht nur Waisenkindern, sondern auch Kindern aus der Umgebung offenstehen.

Die Grundstücke für diese Projekte hat Fidelis bereits mit eigenen Mitteln erworben. In Nigeria arbeitet er mit einem Architekten und Baufachmann aus seinem Dorf zusammen, der bereits viele Gebäude für die Diözese errichtet hat. Zuschüsse von der Diözese oder dem Staat gibt es für das Waisenhaus , den Kindergarten und die Schule nicht.
Kontakt:
Freundeskreis Helfende Hände
Vorsitzende ist Doris Schneider
Telefon 09741 – 938 663
Mobil 0157 789 261 58
Pfarrer Fidelis Kwazu
Telefon 02306 – 996 90 66
Mobil 0179 447 5381
E-Mail (auch für PayPal ): FHHONITSHA@web.de
Bankverbindung:
Freundeskreis Helfende Hände
IBAN DE 43 7935 1010 0031 5095 65
BIC BYLADEM1KIS
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