Bad Brückenau
Bad Brückenauer gründen Start Up "Criticity"
Drei Brückenauer und eine Freiburgerin entwickelten ein Bewertungsportal. Dabei ranken Bürger ihre Stadt und geben Insider-Tipps, wo man am besten lebt.
Sie haben über ihre Heimat nachgedacht, lange. Und sie haben sich erinnert, wie Cecilia Birkenbeul einmal gesagt hatte: "Man müsste irgendwo nachschauen können, wie eine Stadt wirklich tickt." Das ist schon länger her, als die Frage nach dem richtigen Studienort noch zur Debatte stand. Inzwischen ist die junge Frau mit dem Sohn des ehemaligen Bad Brückenauer Schmuckgeschäftsinhabers Birkenbeul verheiratet. Das Ehepaar - er ist Software-Entwickler, sie Pädagogin - lebt in München.
Die Landeshauptstadt wird auf dem Bewertungsportal mit 7,92 von zehn Sternen bewertet. Bad Brückenau liegt bei 6,09 Sternen. Immerhin, in zwei Kriterien - Lebenshaltungskosten und Wohnen - ist die kleine Stadt in der Rhön der Metropole überlegen. "Das Ziel ist es, Einwohnern und Besuchern einer Stadt eine Stimme zu geben", erklärt Daniel Schöberl. Aktuell ist der 33-Jährige auf Sri Lanka anzutreffen. Als Blogger und Berater im digitalen Sportmarketing ist er nicht an einen Schreibtisch im Großraumbüro gebunden.
Der vierte im Team ist Dominik Wojnowski. Er ist vielen Bad Brückenauern noch als Vorstand des Jugendzentrums in Erinnerung. "Eigentlich kennen wir uns alle ziemlich lange", sagt Schöberl. Wojnowski lebt mittlerweile in Berlin und arbeitet im Bereich Risikomanagement. Finanzierung, Datenaufbereitung und Recht sind seine Steckenpferde, die er bei Criticity eingebracht hat.
Sicherheit, Gastronomie und Nachtleben sowie Bildung sind einige von insgesamt zehn Bewertungskriterien. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in eigenen Worten die Vorzüge des Ortes zu beschreiben - oder auch einen kritischen Hinweis zu geben. "Nettes Städtchen, aber vielleicht wird es erst in den Renten-Jahren richtig interessant", schreibt zum Beispiel ein Nutzer über Bad Kissingen.
Eine wichtige Intention für das Projekt sei die zunehmende Landflucht, schildert Schöberl. Deshalb denken er und seine Mitstreiter auch weiter. "Bewohner können ihrem Heimatort ein direktes Feedback geben und somit zur Stadtentwicklung beitragen", sagt er. Die Bestnote von zehn Sternen hat übrigens noch keine Stadt erreicht. Hamburg, Reutlingen und Hörstel im Teutoburger Wald führen das Ranking aktuell an.
Criticity ist ein Experiment. Etabliert sich die Plattform, sollen weltweit Orte gerankt werden können, blickt Schöberl voraus. Eine Vision ist, dass die Städte und Gemeinden auf den Profilen ebenfalls aktiv werden. Im Fall von Bad Brückenau hieße das: Die Bürgermeisterin oder die Tourist-Info könnten auf kritische Kommentare antworten oder Aktionen wie etwa den Pinklauf bewerben.
64 Tage steht das Bewertungsportal schon online. Mittlerweile wird die Seite mehr als 1000 Mal pro Woche aufgerufen.
50.000 Orte in ganz Deutschland sind auf dem Portal aufrufbar. Sie können in zehn unterschiedlichen Kategorien bewertet werden.
Die Landeshauptstadt wird auf dem Bewertungsportal mit 7,92 von zehn Sternen bewertet. Bad Brückenau liegt bei 6,09 Sternen. Immerhin, in zwei Kriterien - Lebenshaltungskosten und Wohnen - ist die kleine Stadt in der Rhön der Metropole überlegen. "Das Ziel ist es, Einwohnern und Besuchern einer Stadt eine Stimme zu geben", erklärt Daniel Schöberl. Aktuell ist der 33-Jährige auf Sri Lanka anzutreffen. Als Blogger und Berater im digitalen Sportmarketing ist er nicht an einen Schreibtisch im Großraumbüro gebunden.
Der vierte im Team ist Dominik Wojnowski. Er ist vielen Bad Brückenauern noch als Vorstand des Jugendzentrums in Erinnerung. "Eigentlich kennen wir uns alle ziemlich lange", sagt Schöberl. Wojnowski lebt mittlerweile in Berlin und arbeitet im Bereich Risikomanagement. Finanzierung, Datenaufbereitung und Recht sind seine Steckenpferde, die er bei Criticity eingebracht hat.
Feedback über die eigene Stadt
Sicherheit, Gastronomie und Nachtleben sowie Bildung sind einige von insgesamt zehn Bewertungskriterien. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in eigenen Worten die Vorzüge des Ortes zu beschreiben - oder auch einen kritischen Hinweis zu geben. "Nettes Städtchen, aber vielleicht wird es erst in den Renten-Jahren richtig interessant", schreibt zum Beispiel ein Nutzer über Bad Kissingen.
Eine wichtige Intention für das Projekt sei die zunehmende Landflucht, schildert Schöberl. Deshalb denken er und seine Mitstreiter auch weiter. "Bewohner können ihrem Heimatort ein direktes Feedback geben und somit zur Stadtentwicklung beitragen", sagt er. Die Bestnote von zehn Sternen hat übrigens noch keine Stadt erreicht. Hamburg, Reutlingen und Hörstel im Teutoburger Wald führen das Ranking aktuell an.
Criticity ist ein Experiment. Etabliert sich die Plattform, sollen weltweit Orte gerankt werden können, blickt Schöberl voraus. Eine Vision ist, dass die Städte und Gemeinden auf den Profilen ebenfalls aktiv werden. Im Fall von Bad Brückenau hieße das: Die Bürgermeisterin oder die Tourist-Info könnten auf kritische Kommentare antworten oder Aktionen wie etwa den Pinklauf bewerben.
64 Tage steht das Bewertungsportal schon online. Mittlerweile wird die Seite mehr als 1000 Mal pro Woche aufgerufen.
50.000 Orte in ganz Deutschland sind auf dem Portal aufrufbar. Sie können in zehn unterschiedlichen Kategorien bewertet werden.
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