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Bad Brückenau
Bad Brückenau: Woher kommt das Jungwasser?
Im September ließ die Stadt den Georgi-Sprudel mit einer Kamera untersuchen. Nun liegt das Ergebnis vor. Das Heilquellenkonzept schreitet indes voran.
Etwa alle drei Wochen entlüftet Uwe Meißner vom Bauhof  die Leitung, die das Wasser von der Quellfassung zum  Trinkpavillon im Georgi-Park führt.  Foto: Archiv/Ulrike Müller       -  Etwa alle drei Wochen entlüftet Uwe Meißner vom Bauhof  die Leitung, die das Wasser von der Quellfassung zum  Trinkpavillon im Georgi-Park führt.  Foto: Archiv/Ulrike Müller
| Etwa alle drei Wochen entlüftet Uwe Meißner vom Bauhof die Leitung, die das Wasser von der Quellfassung zum Trinkpavillon im Georgi-Park führt. Foto: Archiv/Ulrike Müller
Ulrike Müller
 |  aktualisiert: 19.08.2022 01:10 Uhr
Das Ergebnis klingt zunächst sehr gut. "Es sind keine Schäden an der Quelle festgestellt worden", sagt Leo Romeis, Sachbereichsleiter Finanzen der Stadtverwaltung, bei einem Pressegespräch. Dennoch hat das Fachbüro für Hydrogeologie und Umwelt aus Gießen die Empfehlung ausgesprochen, eine weitere Untersuchung des Georgi-Sprudels anzuschließen.

Grund dafür ist die Tatsache, dass schon länger Stoffe nachgewiesen werden, die darauf hindeuten, dass Jungwasser eintritt und sich mit dem Altwasser vermischt. Ein Leck in der Rohrleitung, die bis in eine Tiefe von 300 Metern hinabreicht, hat die Kamera nicht gefunden . Danach verengt sich die Leitung und ist nicht mehr befahrbar. Verschraubungen könnten aber undicht oder die Beschichtung der Rohre Ursache sein, stellt Romeis Vermutungen in den Raum, die es näher zu untersuchen gilt. Akuter Handlungsbedarf bestehe aber nicht.


Analyse ohne auffällige Werte

Erst im vergangenen Jahr sei der Georgi-Sprudel bei der Heilwasseranalyse getestet worden, berichtet Karin Bauer, Leiterin der Tourist-Info. Die Quellen fallen in ihren Zuständigkeitsbereich. Diese Kontrolle finde alle zehn Jahre statt. "Da ergeben sich nur natürliche Abweichungen, die jede Heilquelle hat", sagt sie. Eine geophysikalische Folgeuntersuchung gehe nun über die Erkenntnisse einer Kamerabefahrung hinaus. In unterschiedlicher Tiefe werde Wasser entnommen. So erhofft sich das Fachbüro Erkenntnisse darüber, an welcher Stelle das Jungwasser eindringt.

Das Heilquellenkonzept, das die Stadt seit dem Jahr 2016 verfolgt, schreitet indes voran. Hintergrund ist eine Untersuchung von Prof. Christoph Gutenbrunner von der Medizinischen Hochschule Hannover. Im Auftrag des Stadtrats hatte er herausgearbeitet, welche Wirkungen die beiden städtischen Heilquellen - Georgi-Sprudel und Siebener - haben. "Das Alleinstellungsmerkmal der Stadt sind unsere Quellen", begründet Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Aus diesen Erkenntnissen heraus möchte die Stadt ihr Profil als Gesundheitsstadt schärfen.


Venen und Stressabbau im Fokus

In einem Folgeprozess entwickelt die Tourist-Information gemeinsam mit Partnern aus der Stadt Angebote, die diese Qualitäten herausstellen. Zwei Schwerpunkte haben sich dabei herauskristallisiert. In Zusammenarbeit mit der Capio Franz von Prümmer-Klinik vermarktet die Stadt die Venentherapie. Am 21. April wird es einen Gesundheitstag rund um Venen und Lymphen geben. Als zertifizierte Venentrainer sind die Physiotherapiepraxen Geppert und Szczesniak ebenfalls Partner. Mit Walking und Gymnastik beispielsweise werden die Venen gezielt gestärkt.

Ein zweiter Aspekt sind die Themen Stressabbau und Burnout. Hier ist die Malteser-Klinik Dr. von Weckbecker Partner. "Unser Ziel ist es, die Genehmigung über die Krankenkassen zu bekommen und das Angebot zertifizierbar zu machen", sagt Karin Bauer. Bei den zähen Verhandlungen werde die Stadt vom Bayerischen Heilbäderverband unterstützt. "Die Zusammenarbeit in den Arbeitskreisen funktioniert sehr gut. Wir haben starke Partner", freut sich Bauer.


554 Meter ist der Georgi-Sprudel tief. Ab 300 Metern verengt sich das Rohr auf sechs Zentimeter Durchmesser.

110 Jahre ist der Georgi-Sprudel alt. Die Heilquelle wurde im Jahr 1907 gebohrt und 1969 erneuert.

0,2/0,3 Liter pro Sekunde schüttet der Georgi-Sprudel normalerweise. Das Wasser kommt von selbst nach oben.
 
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