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Bad Brückenau
Was tun bei Totalausfall?
Im ganzen Stadtgebiet kommt es seit Wochen zu Störungen im Kabelnetz. Firmen berichten von massiven Ausfällen. Was sagt der Anbieter Vodafone dazu?
Am Sinnauplatz kommen aktuell viele Störungen im Netz von Vodafone vor. Mathias Knüttel (links) und Michael Schmaus sind darüber nicht erfreut.       -  Am Sinnauplatz kommen aktuell viele Störungen im Netz von Vodafone vor. Mathias Knüttel (links) und Michael Schmaus sind darüber nicht erfreut.
Foto: Julia Raab | Am Sinnauplatz kommen aktuell viele Störungen im Netz von Vodafone vor. Mathias Knüttel (links) und Michael Schmaus sind darüber nicht erfreut.
Julia Raab
 |  aktualisiert: 26.11.2024 12:25 Uhr

Mathias Knüttel und Michael Schmaus sind verärgert. Beide sind Geschäftsführer jeweils einer Firma am Sinnauplatz. Da ist die Firma Elektro Knüttel mit traditionellem Fachhandel und Elektroinstallation sowie die Firma ITK von Schmaus. Beide Unternehmen sind abhängig von der Kabelleitung des Anbieters Vodafone . Doch seit Anfang August gibt es massive Probleme mit dem Internet.

Verständnis hat Grenzen

„Das Abrechnungssystem im Fachhandel läuft über das Internet, EC-Zahlungen sind nicht möglich“, beschreibt Knüttel die Einschränkungen bei Ausfall. Darüber hinaus erreichen die Kunden weder Fachhandel noch Installationsbetrieb per Telefon. „Die Kunden sind zwar verständnisvoll, wenn wir ihnen das Problem erklären.“ Doch das habe Grenzen, besonders wenn sie für Geschäftskunden nicht erreichbar seien.

Die Probleme ziehen sich seit Anfang August oftmals über einen ganzen Tag, in der vergangenen Woche sogar über zwei Tage hinweg. Beide dokumentieren die Ausfälle schriftlich. Beide Firmen hängen am selben Hausanschluss, doch das Problem, bestätigen beide, zeihe sich durch die ganze Stadt. „Ich weiß von meinem Bruder, der in der Innenstadt im Homeoffice arbeitet, dass er massive Ausfälle hat“, sagt Knüttel.

Keine kurzfristige Lösung in Sicht

Die Firma ITK betreut IT-Systeme in der Region. „Über eine Rufumleitung sind wir zwar erreichbar, doch die Fernwartung ist kaum möglich“, berichtet er. Ziehe sich das über längere Zeit hin, dann ist die Außenwirkung schlecht.

Als Geschäftskunden von Vodafone zahlen Schmaus und Knüttel einen höheren Tarif. „Das bedeutet im Normalfall, dass eine Störung deutlich schneller behoben wird als bei Privatkunden.“ Doch das sei nun nicht mehr der Fall.

Notlösung durch Telekom möglich

Mittlerweile hat Schmaus eine Notlösung gefunden. Ein zusätzlicher und separater Anschluss bei der Telekom ermöglicht ihm bei Kabelausfall das Arbeiten. Allerdings in einer deutlich geringeren Geschwindigkeit durch ein Kupfernetz. „Es liegt sogar Glasfaser in der Straße, allerdings ohne Hausanschluss“, beschreibt Schmaus die ganze verzwickte Situation.

Auch aus Römershag gibt es Beschwerden zu Störungen im Kabelnetz von Vodafone . Steffen Herdt vom Gasthaus Breitenbach bestätigt, dass es seit etwa zwei Monaten zu Internetstörungen komme. „Wir haben massive Gästebeschwerden, die das Wlan nutzen möchten“, sagt Herdt. Er wisse auch von weiteren Unternehmen sowie Privathaushalten im Ort, dass es Probleme gebe.

Fehler durch Rückwegstörer

Auf Nachfrage beim Anbieter Vodafone erklärt die Pressestelle: „Im Bereich der Sinnaustraße in Bad Brückenau sorgt ein Rückwegstörer für die Unannehmlichkeiten.“ Was das bedeutet, erklärt IT-Experte Schmaus: Das könne zum Beispiel ein defekter Hausanschluss sein oder ein defektes Kabel, das dann das gesamt Netz lahmlegt.

Vodafone schreibt weiter: „Hier liegt eine Störung vor, die nicht durch Vodafone sondern durch Dritte verursacht wird.“ Laut Anbieter ist seit dem 26. September ein lokaler Rückwegstörer aktiv.

Das Foto zeigt die unterschiedlichen Leitungen: links ist ein Glasfaserkabel, oben ist ein Kupferkabel und rechts zeigt den typischen Kabelanschluss.       -  Das Foto zeigt die unterschiedlichen Leitungen: links ist ein Glasfaserkabel, oben ist ein Kupferkabel und rechts zeigt den typischen Kabelanschluss.
Foto: Julia Raab | Das Foto zeigt die unterschiedlichen Leitungen: links ist ein Glasfaserkabel, oben ist ein Kupferkabel und rechts zeigt den typischen Kabelanschluss.

Dadurch sei die Internet- und Telefonnutzung bei bis zu 265 Kabelkunden zeitweise gestört - immer dann, wenn diese externe Störquelle gerade in Betrieb sei. Inzwischen, schreibt Vodafone weiter, konnten Techniker vor Ort identifizieren, dass es zu einem Unterpegel kommt, der nur durch Tiefbauarbeiten behoben werden kann.

Derzeit wartet der Anbieter noch auf eine Aufbruchsgenehmigung. Sobald diese vorliegt, könne der Tiefbau terminiert werden. Eine befriedigende Antwort ist das für die beiden Geschäftsführer aber nicht. Ein Rückwegstörer hätte ihrer Meinung nach bei den langen Internetausfällen durch Eingriff in der Verteiler behoben werden können.

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Foto: Julia Raab | Am Sinnauplatz kommen aktuell viele Störungen im Netz von Vodafone vor. Mathias Knüttel (links) und Michael Schmaus sind darüber nicht erfreut.
 
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Kommentare
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  • Roland Albert
    Immer das gleiche..,
    Beim Kassieren sind es die ersten, beim Instandsetzen laufen die unter ferner liefen.
    Die Krux der aktuellen Situation der letzten Meile.
    Da schiebts dann jeder wieder auf den Kabelnetzbetreiber.
    Deswegen: die Wahl zwischen Pest und Cholera.
    Beides kostet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten