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Bad Brückenau
Eine Rampe für das Kino in Bad Brückenau
Eine neue Rampe öffnet Türen: Im Kino von Bad Brückenau wird Inklusion greifbar. Ein emotionales Thema, das nicht nur bei den Betroffenen für Erleichterung sorgt.
Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer (3.v.l.) freut sich zusammen mit dem Seniorenbeirat und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.       -  Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer (3.v.l.) freut sich zusammen mit dem Seniorenbeirat und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.
Foto: Julia Raab | Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer (3.v.l.) freut sich zusammen mit dem Seniorenbeirat und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.
Julia Raab
 |  aktualisiert: 31.01.2025 02:39 Uhr

Nacheinander und besonders vorsichtig rollen die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohneinrichtung Haus Leonhard über eine Rampe die vier Stufen hinauf in den Eingangsbereich des Bad Brückenauer Kinos. So mancher kann sich dabei eine kleine Träne nicht verkneifen. Aber der Grund dafür ist ein guter. 

Sie sind glücklich darüber, dass der Kinobesuch, der ihnen jeden Monat so viel Freude bereitet, ab sofort ohne größere Komplikationen verläuft. Denn bisher mussten Hilfspersonen mit viel Kraft und Mühe die Menschen mit einer Gehbehinderung oder Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die Stufen nach oben befördern. Das gehört nun der Vergangenheit an. 

Kinobesuch jetzt ohne Hindernis möglich

Elisabeth Diller, Leiterin des vom Domenikus-Ringeisen-Werk geführten Hauses, bestätigt das. Sowohl im Haus Leonhard als auch in der benachbarten Förderstätte Haus Emmanuel gebe es viele Personen mit Einschränkungen, die gerne und regelmäßig ins Kino gehen. 

Andreas Knüttel, Mitglied des Beirates für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen und als Betroffener involviert in viele Ideen zur Barrierefreiheit in der Stadt, freut sich, dass die Rampe endlich da ist. Lange genug habe es gedauert. 

Beirat für Senioren und Menschen mit Handicap neu gegründet

Denn bereits vor einigen Jahren habe er sich dafür eingesetzt. Mit Amtsbeginn von Jochen Vogel (CSU) gründete sich auch der Beirat für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen neu. CSU-Stadtrat und Dritter Bürgermeister Heribert Übelacker ist Referent des Beirates. "Mit Hilfe von Sponsoren und Unterstützung von Helfern konnte das Projekt realisiert werden", sagt Übelacker. 

Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer freut sich zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.       -  Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer freut sich zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.
Foto: Julia Raab | Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer freut sich zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.

Daran beteiligt waren neben dem Beirat auch die Jagdangliederungsgemeinschaft Bad Brückenau, Tobias Schürlein vom TS-Stahlbau übernahm abschließende Metallarbeiten und die Firma Altec, von der die Rampe stammt, ist preislich große Schritte auf die Bad Brückenauer zugegangen. 

Vorschriften für Rampen für öffentlichen Bereich

Eine solche, vom TÜV genehmigte Rampe,  "kostet im höheren vierstelligen Bereich und muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen", erklärt Übelacker. Im öffentlichen Bereich darf beispielsweise eine Steigung von sechs Prozent nicht überschritten werden. Damit ragt das Gestell weiter auf die Straße und ist etwas "unhandlicher". In der Bad Brückenauer Innenstadt sind vor vielen Gebäuden Stufen verbaut, die es für Personen mit Handicap in manchen Fällen unmöglich machen, den Laden zu betreten. 

"Wenn man die Eigentümer nicht darauf aufmerksam macht, dann passiert da nichts", hat Andreas Knüttel die Erfahrung gemacht. Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer kennt die Problematik in ihrem Kino. Die neue Lösung findet sie "ganz wunderbar". Auch das benachbarte Pub und anliegende Restaurants könnten von der Rampe profitieren, denn an ihr sind Räder verbaut, die sie mobil machten. "Das ist ein Gewinn für die mittlerweile wieder lebendige Innenstadt", ist sich Knüttel sicher. 

Keil für Stufe zur Toilette fehlt

Nur einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es noch: Die Toilette im Kino befindet sich im Keller des Gebäudes. Immobile Personen dürfen aber die Toilette am benachbarten Irish Pub nutzen, die über eine Durchgangstüre zu erreichen ist. Eine Schwelle von rund zehn Zentimeter Höhe macht es für sie allerdings schwierig. "Dafür wäre ein Keil sinnvoll und wichtig", sagt Knüttel. Auch hierfür sucht der  Beirat für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung noch nach einem Sponsor. 

Interessierte melden sich gerne bei Referenten Heribert Übelacker unter der Handynummer: 0162/3490285. 

Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer (3.v.l.) freut sich zusammen mit dem Seniorenbeirat und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.       -  Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer (3.v.l.) freut sich zusammen mit dem Seniorenbeirat und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.
Foto: Julia Raab | Kinobetreiberin Carola Berner-Löhmer (3.v.l.) freut sich zusammen mit dem Seniorenbeirat und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Leonhard aus Bad Brückenau über die Rampe zum Kino.
 
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