Seit Beginn des Pinklaufes vor zwölf Jahren gab es keine Erhöhung der Startgebühr . Zehn Euro zahlten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bisher; das Geld wurde zu 100 Prozent an die Deutsche Brustkrebshilfe gespendet. Im vergangenen Jahr kamen so rund 13.000 Euro zusammen bei einer Teilnehmerzahl von 1300 Läuferinnen und Läufern.
Das Problem dabei: „Für die Durchführung des Pinklaufs wird jedes Jahr ein Fehlbetrag im Haushalt eingeplant“, sagt Bürgermeister Jan Marberg (SPD). Ein weiterer Umstand könne in diesem Jahr sein, dass die allgemeine Kostensteigerung zu weniger Sponsorengelder und Werbepartnern führen, was die Stadtkasse noch mehr beanspruchen würde. Durch die notwendigen Einsparungen im diesjährigen städtischen Haushalt hat die Verwaltung die Gesamtkosten für die Veranstaltung neu kalkuliert.
Kostendeckung für die Stadt wichtig
Um die Stadtkasse nun nicht noch weiter zu belasten, könnte der Fehlbetrag aus dem Startgeld gedeckt werden. Dafür sei eine Anpassung der Startgebühren nötig, so der Bürgermeister. Denn: „Der Pinklauf gehört zur Stadt und wir möchten gewährleisten, dass diese überregionale Veranstaltung auch in den nächsten Jahren stattfinden kann“, erklärt Marberg.
In der Diskussion im Stadtrat kann sich das Gremium mit einer Erhöhung um fünf Euro auf 15 Euro abfinden. Die fünf zusätzlichen Euro sollen an die Stadt zur Kostendeckung fließen, zehn Euro weiterhin an die Deutsche Brustkrebshilfe. Der Überschuss, den die Stadt im Nachhinein nicht zur Kostendeckung benötigt, soll ebenfalls gespendet werden.
T-Shirt erst in Zukunft nachhaltig
Ein weiterer Diskussionspunkt ist das pinkfarbene T-Shirt, das den Charity-Lauf zu einem besonderen Hingucker macht und viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Für das Bekleidungsstück sollen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab sofort zehn Euro bezahlen. „Sehr viele haben bereits T-Shirts aus den Vorjahren und benötigen nicht jedes Jahre ein neues“, sagt der Bürgermeister.
Auch im Sinne der Nachhaltigkeit sei es wichtig, nicht die billig produzierte Ware zu kaufen. Stellvertretender Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) machte deshalb deutlich: „Wir sind eine Fair-Trade-Stadt und sollten unbedingt das Thema angehen.“
Neues Logo für Bad Brückenau?
Um die Außendarstellung auf professionellere Beine zu stellen, möchte Bürgermeister Jan Marberg zudem ein neues Logo für die Stadt erstellen lassen. Dieses solle als „Dachmarke Identität" für Stadt, Stadtwerke, Tourist-Information und weitere Partner dienen. „Eine einheitliche Außendarstellung ist wichtig“, sagt Marberg zum Stadtrat. Dafür werden 20.000 Euro im Haushalt eingestellt. Dafür solle der Klimaweg, der bisher mit 100.000 Euro im Haushalt eingeplant war, geopfert werden.
Einige Stadtratsmitglieder kritisieren diesen Schritt: Heike Kötzner (CSU) betont, dass das Logo der Stadt auch auf den Logos von Firmen wie zum Beispiel den Staatlichen Mineralbrunnen zu finden ist. „Das muss dann alles geändert werden“, sagt sie. Die Folgekosten wären nicht abzusehen.
Viel Kritik an der Idee für ein neues Stadtlogo
Dirk Stumpe (parteilos) kritisierte zudem, dass ein neues Logo zum jetzigen Zeitpunkt ein falsches Signal an die Bevölkerung gebe. Während in anderen Themenbereichen massiv gespart werden müsse, könne sich die Stadt auch kein neues Logo leisten.
Zufriedengeben konnten sie die Stadträtinnen und Stadträte aber mit einer „Auffrischung“ des Logos. Florian Wildenauer (SPD) betonte dabei die Wichtigkeit eines Corporate Designs. Mit einer ganz knappen Mehrheit von zehn zu neun Stimmen nahm der Stadtrat den Posten in den Haushalt auf.
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