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Bad Brückenau
In Bad Brückenau soll ein Naturlehrpfad entstehen
Nach dem Wegfall der Therme Sinnflut fehlen Naherholungsmöglichkeiten. Ein Naturlehrpfad mit Wasserzugang könnte eine Lösung sein. Wie das Konzept aussieht und wie es damit weitergeht.
Ideenwettbewerb Natürlich fürs Klima       -  Sieger Ideenwettbewerb Natürlich fürs Klima mit Bayerischem Umweltminister Thorsten Glauber (von links), den Gewinnern Eva Reichert-Nelkenstock, Alisa Knüttel, Jürgen Pfister und Bürgermeister Matthias Hauke. 
Foto: (c) STMUV / RALF RÖDEL
Foto: (c) STMUV/ Ralf Rödel | Sieger Ideenwettbewerb Natürlich fürs Klima mit Bayerischem Umweltminister Thorsten Glauber (von links), den Gewinnern Eva Reichert-Nelkenstock, Alisa Knüttel, Jürgen Pfister und Bürgermeister Matthias Hauke.
Julia Raab
 |  aktualisiert: 15.07.2024 02:40 Uhr

Im Februar 2023 reichte die Kommune Bad Brückenau zusammen mit dem Bund Naturschutz, Zeitlofs, Riedenberg und Wildflecken eine Projektidee ein. Inhalt: Eine punktuelle, nachhaltige und ökologische Nutzung und Umgestaltung der Sinn. Mit Überraschung erhielten die vier Kommunen und der BN im Mai vor einem Jahr die Benachteiligung über den Gewinn für den Bezirk Unterfranken. 

Jetzt, ein Jahr später, liegt ein Projektentwurf auf dem Tisch, das mit dem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro entwickelt wurde. Klimamanagerin Alisa Knüttel und Zweiter Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) sind begeistert von den drei Entwürfen. Insbesondere ein Entwurf hat es ihnen angetan: ein Naturlehrpfad mit einer Umgehungsrinne für Spiel und Abkühlung, Sitzgelegenheiten und Retentionsmulde.

Flusszugang in Höhe des Backhauses

Dieser Entwurf habe sowohl Knüttel als auch Pfister überzeugt, denn „er ist kostentechnisch im unteren Bereich und schneller umsetzbar als die anderen Ideen."  Als Ort hat das Umwelt- und Landschaftsplanungsbüro PSU Schaller aus München im Entwurf die Sinn in Höhe des Backhauses flussabwärts in den Blick genommen (siehe Entwurf). 

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Die große, bisher ungenutzte Wiesenfläche neben dem ehemaligen Beachvolleyballfeld im Georgi-Kurpark soll demnach zukünftig als Naherholungsgebiet dienen. Auf einer artenreichen Streuobstwiese könnten Familien an heißen Sommertagen neue Wasserzugänge nutzen und Kinder am neu geschaffenen Wasserspielbereich in einer Umgehungsrinne spielen. Die Sinn müsste an einigen Stellen zwischen Einstieg und Ausstieg zudem vertieft werden. 

Viele Fördermöglichkeiten für das Klimaschutzprojekt

Für die Umsetzung sieht Klimamanagerin Knüttel zudem eine gute Förderkulisse.  Für einzelne Bereiche, wie zum Beispiel die Streuobstwiese und Retentionsbecken gebe es verschiedene Bundes- und Landesförderprogramme. „Wenn wir das geschickt angehen, dann könnten wir eventuell eine Förderquote von 70 bis 80 Prozent erreichen“, schätzt sie. 

Auch mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt sei die Idee abgesprochen. „Es gab Termine vor Ort und mehrere Besprechungen dazu“, sagt Pfister. Hier habe es keine Einwände zur Nutzung des Wassers gegeben. Für einen nächsten Schritt soll der Stadtrat in einer der kommenden Sitzungen darüber abstimmen, ob der Entwurf weiter verfolgt werden soll. 

Badesee bedarf längerer Planung

Eine weitere Idee im ursprünglichen Konzept, ein Badesee in der Nähe des FC-Fußballplatzes, muss zunächst hintenangestellt werden. Hierzu haben sich Wasserwirtschaftsamt und Untere Naturschutzbehörde offenbar klar positioniert: Es bestehe die Gefahr, dass der See ohne Fließgewässer umkippe, zudem gehöre die Stelle zu einer Naturschutzfläche, wie die Untere Naturschutzbehörde mitteilte. „Das heißt aber nicht, dass das für immer gestorben ist, es bedarf aber einer längerfristigen Planung“, sagt Knüttel. 

Der zweite Entwurf aus dem Konzept, der Bau mehrere Retentionsmulden an westlicher und östlicher Sinn, also von Römershag bis nach Eckarts, ist noch in Warteschleife gestellt. Hier ist es für die Klimamanagerin wichtig abzuwarten, bis das Sturzflutenkonzept in den Gemeinden im Sinntal fertiggestellt ist. In diesem Konzept werden unter anderem alle möglichen Interventionen zur Vermeidung von Überschwemmungen untersucht. Alisa Knüttel: „Erst dann können wir sinnvoll die Retentionsbecken umsetzen.“

Grünes Schulgelände in Römershag? 

Ein dritter Entwurf, die Begrünung des Schulgeländes in Römershag, steht für die Verantwortlichen auch hintenan. Die Idee sieht vor, den zentralen Bushalteplatz zwischen Schulhof und Dreifachturnhalle grün zu gestalten, mit Bäumen und kleinen Gärten zur Schülernutzung. Doch auch hier sind mehrere Akteure zu involvieren und ein lange Planungsphase einzuberechnen. Zudem stehen die Sanierungen von Realschule und Gymnasium an. „Wichtig ist aber, dass wir auch noch in Zukunft auf die beiden Pläne und Konzepte zurückgreifen können." 

Zum Hintergrund: Im Ideenwettbewerb „Natürlich fürs Klima“ gewannen die Kommunen Bad Brückenau, Wildflecken, Riedenberg und Zeitlofs 2023 die Kosten für die Entwicklung eines Projektentwurfes. Ingo Queck und Eva Reichert-Nelkenstock vom Bund Naturschutz knüpften mit der Idee an das erfolgreiche Projekt Sinnallianz an, das vor mehr als 20 Jahren in der Region startete. Darin ging es grob gesprochen um die Erhaltung des Wildbachs, die Biodiversität und um den Hochwasserschutz im Sinntal. 

Lesen Sie zum Hintergrund: 

Bad Brückenau: Naturlehrgarten Sinn mit Wassereinstieg       -  Die Wiese zwischen Sinn, Bauhof und Backhaus soll umgestaltet werden. Es soll ein Lehrpfad, ein Wasserkanal, Sitzmöglichkeiten und eine Streuobstwiese entstehen.
Foto: Julia Raab | Die Wiese zwischen Sinn, Bauhof und Backhaus soll umgestaltet werden. Es soll ein Lehrpfad, ein Wasserkanal, Sitzmöglichkeiten und eine Streuobstwiese entstehen.
Bad Brückenau: Auf der Fläche zwischen Sinn, Bauhof und Backhaus soll ein Naturlehrgarten mit Wasserzugang entstehen.       -  Bad Brückenau: Auf der Fläche zwischen Sinn, Bauhof und Backhaus soll ein Naturlehrgarten mit Wasserzugang entstehen.
Foto: Julia Raab | Bad Brückenau: Auf der Fläche zwischen Sinn, Bauhof und Backhaus soll ein Naturlehrgarten mit Wasserzugang entstehen.
 
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