Der Umzug der Tourist Information im Februar in die Georgi-Kurhalle, die Unwägbarkeiten rund um Corona und die fehlende Leitung des normalerweise insgesamt vierköpfigen Teams - das alles ging nicht spurlos an Amina Hartke vorbei. Doch "mit Optimismus und Ehrgeiz machen wir im Team weiter", sagt Hartke.
Zum 1. Mai übernimmt die 32-jährige Veranstaltungskauffrau die Leitung der Tourist Information (TI). Seit drei Jahren arbeitet sie dort bereits im Bereich der Veranstaltungsorganisation und dem Gästeservice. Ihre Stelle in der Tourist Information soll in Kürze neu besetzt werden.
Mit Aufgaben vertraut
Die aus Hessen stammende Hartke folgt auf Kathrin Romeis-Merten, die etwas mehr als ein Jahr lang die Leitung inne hatte. "Für mich ist es ein sanfter Einstieg in die Position, da ich die Aufgaben bereits seit einigen Monaten übernehmen durfte" , sagt sie. Damit spricht sie die Vertretungssituation für ihre Vorgängerin an.
Die Verantwortung ist Hartke daher klar: "Der Tourismus ist eine tragende Säule der Stadt ." Für Bad Brückenau sei das ein Schwerpunkt, der vermutlich in Zukunft noch wichtiger werde, fügt sie hinzu. Vor allem der Bereich des Gesundheitstourismus ist wichtiges Standbein. "Die Bereitschaft der Menschen wächst, für Angebote aus dem Gesundheitsbereich selbst zu bezahlen", ist ihre Erfahrung.
Genug zu tun
Die touristischen Nachfragen hätten sich vor allem im vergangenen Sommer nach dem Lockdown erhöht. "Aktuell ist natürlich wie überall ein Stillstand zu verzeichnen", sagt Hartke. Dass so gut wie alle Veranstaltungen für dieses Jahr auf Eis liegen, heißt für die neue Leiterin jedoch nicht, dass es nichts zu tun gibt.
Das Gegenteil ist der Fall: "In den Schubladen liegt unter anderem der fertige Plan für die Feierabendkonzerte, die bisher ein großer Erfolg waren", erklärt Hartke. Sobald die Regelungen es zulassen, können die Schubladen geöffnet werden. Allerdings: "Ich glaube nicht, dass wir dann aufgrund der zu erwartenden Bestimmungen dieses Jahr alles eins zu eins umsetzen können."
Gutes Fundament
Kurz nach der Zulassung der verordnungsfähigen Georgi-Trinkkur Ende 2019 kam der Lockdown, so dass andere Dinge zunächst in den Vordergrund rückten. Im Hintergrund werde jetzt weiter an der Vermarktung der Trinkkur gearbeitet. In absehbarer Zeit solle es hierzu ein Pauschalangebot geben. "In Bayern ist die Verordnungsfähigkeit einer Trinkkur, in Absprache mit dem Badearzt, absolut ein Alleinstellungsmerkmal", sagt sie. Das könne dementsprechend gut vermarktet werden.
Ihren Vorgängerinnen, Karin Bauer und Kathrin Romeis-Merten, spricht sie ein großes Lob aus. Diese haben in der Vergangenheit ein sehr gutes touristisches Fundament in Bad Brückenau geschaffen. "Wir sind super vernetzt, sei es in der Tourismus Connection mit umliegenden Gesundheitsanbietern oder mit der Rhönallianz, das ist eine gute Zusammenarbeit", sagt Hartke. Die Tourist Information sei außerdem Anlaufstelle für Gastgeber und Vereine.
Barrierefreies Reisen
An Themen mangelt es Hartke nicht. Derzeit arbeitet die Tourist Information an einem Konzept für das barrierefreie Reisen mit. Konkret gehe es dabei um eine Übersicht, in der auf einen Blick erkennbar ist, wo sich Menschen mit Einschränkungen in der Stadt bewegen können, und welche Aktivitäten es beispielsweise gibt. Tourismus ist ihrer Meinung nach nicht nur an Übernachtungszahlen zu bemessen. "Wir brauchen mehr Qualität und weniger Quantität", sagt sie.
Für Stadtrat Hartmut Bös (Grüne) hat die Neubesetzung der Leitung ab Mai nichts mit dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Grüne zu tun, der im Februar vorlag. Dabei geht es um die Prüfung, ob Tourismus und Marketing in eine städtische GmbH ausgelagert werden könne. "Lediglich die Dringlichkeit haben wir rausgenommen", erklärt Bös auf Nachfrage. Der Antrag auf die Gründung einer GmbH sei demnach auf Mitte oder Ende des Jahres verschoben worden.
Bürgermeister Jochen Vogel ( CSU ) freut sich derweil sehr, dass die Leitung der Tourist Information neu besetzt ist. Mit einer kurzfristigen Nachbesetzung von Hartkes bisheriger Stelle sei die Tourist Information dann wieder vollständig. Wohin die Reise in der räumlichen Frage allerdings geht, steht noch auf einem anderen Blatt. Dafür soll zunächst eine Studie die Möglichkeiten rund um das Alte Rathaus erörtern.
