Viele Höhen und Tiefen hat der FC Bad Brückenau in stolzen 100 Jahren Vereinsgeschichte erlebt. Diese lebhafte Historie haben die Vereinsmitglieder beim Kommersabend mit viel Kreativität und Pfiff Revue passieren lassen. Dass der Sportlernachwuchs auch noch andere Talente hat, bewies dieser auf der Bühne: Die Kinder sangen ein selbst komponiertes Geburtstagsständchen.
Was einst mit der Liebe ausschließlich zum Fußballsport begann, hat sich ganz grundlegend gewandelt. König Fußball spielt zwar beim FC Bad Brückenau , der nach wie vor eine selbstständige, schlagkräftige Kreisklassenmannschaft am Start hat, immer noch eine große Rolle. Aber längst hat sich der "FCB" auch zu einem gestandenen Handballverein entwickelt, der weit über die Grenzen des Bad Kissinger Landkreises hinaus Bekanntheit und Beliebtheit erreicht hat. Der legendäre Handballer-Schlachtruf "Run FCB" war in fast jeder unterfränkischen Turnhalle schon einmal lautstark zu vernehmen. Klaus Sieß berichtete über die Entwicklung der Handballabteilung in den zurückliegenden Jahren. Der Traditionsverein ist gleichwohl nicht gänzlich frei von Sorgen: Die Perspektive in Sachen Nachwuchs für den geliebten Fußballsport schwindet Jahr für Jahr ein Stückchen mehr, das altehrwürdige FC-Sportheim ist allmählich sanierungsbedürftig.
Dirk Stumpe stellte die neue Chronik des Vereins vor und berichtete auch darüber, dass das heutige FC-Sportheim einst in Einraffshof stand und dort komplett zerlegt und nach Bad Brückenau zum Wiederaufbau transportiert worden war. "Der Zahn der Zeit hat natürlich an dem Gebäude genagt, aber es steht immer noch", sagt Stumpe. Die Handballer werden zwar von einem einzigartigen "Wir-Gefühl" getragen, haben aber bis heute noch nie ein eigenes Domizil besessen. Der Bau der Dreifachturnhalle in Römershag und die spätere Sanierung derselben sollte sich für die Handballer als echter Glücksfall erweisen. Heute nennen die Handballer die Dreifachturnhalle liebevoll ihren "Hexenkessel". Die strukturelle Bedeutung des FC Bad Brückenau für den Amateursport ist entlang der Sinn und darüber hinaus riesengroß. Seit jeher vereint der "FCB" sämtliche Handballsportler zwischen Wildflecken und Zeitlofs, zwischen Motten und Schondra sowie zwischen Detter und Geroda unter einem Dach.
Auch bei den aktiven Fußballern hat der Verein eine Reichweite über die Grenzen der Kurstadt hinaus. Mittlerweile hat der FC eine groß angelegte Kooperation mit den drei Nachbarvereinen SV Riedenberg, SC Oberbach und SV Wildflecken begonnen, um den Fußballsport langfristig doch noch am Leben zu erhalten. Aus einstmals erbitterten sportlichen Rivalen sind längst Partner geworden, die gemeinsam in die Zukunft gehen.
Proppenvoll war die Georgi Halle beim Jubiläumsabend, was Hoffnung für die nächsten Jahre machen dürfte. In den Vereinsfarben Rot und Schwarz war der gesamte Saal geschmückt. Viele Anekdoten aus 100 Jahren wurden präsentiert. Vorsitzender Stefan Richter zum Beispiel berichtete über den früheren Posthof, von dem aus die Jugendlichen einst Fußball schauten, um sich den Eintrittspreis zu sparen. Wenn ein Ball über den Fangzaun gedroschen wurde und im Posthof landete, erschallte lautstark der legendäre Ruf "Posthof" von den jungen Beobachtern. Auch wenn der Sportplatz längst nicht mehr am damals angestammten Ort gelegen ist und es den Posthof in dieser Form auch nicht mehr gibt, so hat sich dieser Ruf bis heute gehalten, wenn ein Ball zum Beispiel allzu weit über das Tor geschlagen wird. Selbst bei den Handballern wurde der kuriose Ausruf übernommen.
Zahlreiche Ehrungen wurden beim Kommersabend absolviert, langjährige Mitglieder wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Jürgen Pfister konnte sich über die extrem seltene Ernennung zum Ehrenvorsitzenden freuen, Wolfram Vorndran ist ab sofort neuer Ehrenrat. Ein besonderes Dankeschön gab es für die Familie Jakobsche, die mit viel Fleiß, Einsatzwillen und Engagement im Hintergrund den sportlichen Betrieb der Fußballer unermüdlich am Leben hält. Heribert Jakobsche leitete zusammen mit Stefan Richter als Moderator durch den Kommersabend. Bettina Diegelmann hatte im Vorfeld die Organisation des Festprogramms übernommen. Für die liebevolle Gestaltung des Kommersabends mit ganz viel Musik, Videos und Bildershows gab es tosenden Applaus. Besonders beeindruckt zeigten sich die Zuschauer von den zahlreichen Videobotschaften und Glückwünschen prominenter Vertreter aus Handball und Fußball . Dabei reichte die Palette von Peter Neururer über Uwe Bein bis hin zu Robin Dutt und Thomas Berthold . Zahlreiche Gratulanten lobten in ihren Grußworten die unermüdliche Vereinsarbeit des FC über ein ganzes Jahrhundert hinweg. Zu der großen Riege der Gratulanten zählten unter anderem Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner ( CSU ), Landrat Thomas Bold ( CSU ), Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks ( CSU ), BFV-Kreisvorsitzender Rainer Lochmüller, BFV-Kreisehrenamtsbeauftragter Klaus Eisenmann sowie Schiedsrichterobmann Alexander Arnold.