Eine ausgemachte Sache? Vermutlich eher nicht. Und doch ist das Ergebnis der Wahl zum 3. Bürgermeister keine Überraschung. Heribert Überlacker ( CSU ), seit 2020 im Stadtrat und Referent für Senioren und Menschen mit Handicap sowie Fraktionssprecher, erhielt am Donnerstagabend die Mehrheit der Stimmen der Mitglieder des Stadtrates.
Aber von Anfang an: Dieter Seban ( CSU ), bisheriger 3. Bürgermeister, kündigte bereits 2020 an, dass er nicht die gesamte Wahlperiode ableisten wolle. Immerhin habe der 67-jährige Römershager bereits 13 Jahre im kommunalen Ehrenamt hinter sich.
Drei Wochen Urlaub
So bedankte sich Bürgermeister Jochen Vogel ( CSU ) für die gute Zusammenarbeit und sprach ihm große Anerkennung aus. Denn insbesondere in den vergangenen, schwierigen Jahren habe Seban viele Termine – gemeinsam mit 2. Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG) – wahrgenommen.
Dieter Seban habe „sehr gerne mitgearbeitet“. Nun müsse er aber durchziehen, was er vor drei Jahren angekündigt hat. Ein dreiwöchiger Urlaub stehe vor der Türe („Mal schauen, ob ich es da schon vermisse“), und den Schlüssel für´s Rathaus müsse er noch in der Verwaltung abgeben („Einen Ausstand habe ich noch versprochen“).
19 stimmten ab
Die Wahl zum neuen 3. Bürgermeister erläuterte Michael Worschech, Geschäftsleiter der Stadt. In geheimer Wahl stimmte das Gremium ab, das an dem Wahlabend mit 18 Mitgliedern plus Bürgermeister besetzt gewesen war.
Zur Wahl nicht anwesend waren Florian Wildenauer ( SPD ) und Adelheid Zimmermann ( FDP ). „Grundsätzlich wählbar sind alle Mitglieder des Stadtrates, gewonnen hat, wer mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhält“, sagt Worschech. Dennoch stand es den Fraktionen frei, Vorschläge vorzubringen – was sie auch taten.
Drei Kandidaten stellten sich
Für die SPD ging Ralf Keßler ins Rennen, die Grünen setzten auf Eva Reichert-Nelkenstock und die größte Fraktion im Stadtrat, die CSU , wartete mit Heribert Übelacker auf. Die PWG, die bereits den 2. Bürgermeister stellt, hielt sich mit einem Vorschlag zurück.
Dennoch war spannend, ob sich die zweitgrößte Fraktion geschlossen einem Vorschlagskandidaten anschließen würde. Das tat sie offensichtlich nicht, was die Stimmverteilung vermuten lässt: So erhielt Übelacker zehn Stimmen, Keßler vier Stimmen, Reichert-Nelkenstock drei Stimmen. Weitere Stimmen entfielen auf Seban und Pfister. Damit war das Ergebnis klar, denn von den anwesenden 19 Wahlberechtigten stimmten mehr als die Hälfte für den CSU-Kandidaten.
Zukunft der Therme
Auf den neuen 3. Bürgermeister kommt nicht wenig Verantwortung zu. Bereits ab Herbst muss er wegen einer Rehamaßnahme von Jochen Vogel in Vertretung gemeinsam mit dem 2. Bürgermeister fungieren (wir berichteten).
Auch was die Zukunft der Therme Sinnflut angeht, stehen wichtige Entscheidungen an. Wie es sein Vorgänger Seban an dem Abend sagte: „Heribert Übelacker ist der ideale Kandidat für das Amt, er ist mit den Abläufen einer Verwaltung vertraut und als Beamter hat er die Möglichkeit, sich freistellen zu lassen.“
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