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Bad Brückenau
Spitze des Amateurchorgesangs
Ein Jahr später als geplant hat der Valentin-Becker-Preis stattgefunden. Warum diesmal auch die Stadt Bad Brückenau eine Medaille erhalten hat.
„still acquire“, ein Frauenchor aus Erlangen unter der Leitung von Philipp Barth ist einer der diesjährigen Preisträger.       -  „still acquire' - ein Frauenchor aus Erlangen unter der Leitung von Philipp Barth
Foto: Ulrike Schiefer | „still acquire" - ein Frauenchor aus Erlangen unter der Leitung von Philipp Barth
Ulrike Schiefer
 |  aktualisiert: 14.06.2024 11:00 Uhr

Er gilt als „Seismograph der aktuellen Chorkomposition“: Zum 32. Mal wurde in diesem Jahr der Valentin-Becker-Preis vergeben, wegen Corona ein Jahr später als geplant. Einer freute sich besonders, nach insgesamt vier Jahren wieder mit dabei sein zu können - und das in einer Doppelrolle: Erhard Schumm aus Riedenberg.

Bereits seit 42 Jahren leitet Schumm den Gesangsverein Frohsinn und gestaltet ihn musikalisch mit. Beim Valentin-Becker-Preis sang das Ensemble „Mittendrin im deutschen Garten“ von Julius Schmitt (1906-1983). Die Mitglieder genossen es, die Gäste aus Franken, aber auch darüber hinaus zu begrüßen. Schumm ist aber auch als Mitglied der Jury für die Bewertung der Chorleistungen mit zuständig.

Vier Chöre singen sechs Kompositiionen

Bei dem Konzert- und Ehrungsabend wurden sechs prämierte Kompositionen uraufgeführt von vier Chören aus Franken. Gerald Fink, Bundeschorleiter des Fränkischen Sängerbundes ( FSB ) begrüßte die Gäste und moderierte den Abend, der bereits vor einem Jahr hätte stattfinden sollen und wegen Corona verschoben werden musste. Auch der Präsident des Fränkischen Sängerbundes , Friedhelm Brusniak sprach Grussworte an die Gäste.

Adelheid Zimmermann , die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin und Bad Brückenauer Stadträtin, sprach in ihrer Festrede davon, dem Chorgesang in Bad Brückenau eine Bühne zu geben. „Gesang, eine Möglichkeit zur Entspannung. Gesang, ein Weg in eine andere Welt; dem gibt Bad Brückenau einen Boden.“ Sogar Ehrengäste aus den Niederlanden konnte sie willkommen heißen.

Von Blaukraut und Brautkleid

In verschiedenen Kategorien wurden Preise vergeben: Kinder-/ Jugendchor , Originalkomposition, Bearbeitung/Arrangement eines Volksliedes und in diesem Jahr wurde zusätzlich ein Sonderpreis an Elisabeth Fußeder für „may be peace“, eine Komposition für fünf Stimmen, mit Fassungen für Männer- und/oder Frauenchöre, vergeben.

Eine Hommage an den Frieden mit Versen und Seligsprechungen aus der Bergpredigt. Vorgetragen wurde es von „still acquire“, einem Frauenchor aus Erlangen unter der Leitung von Philipp Barth.

Eingebunden wurde das Publikum besonders vom Jugendchor des Christian-Ernst-Gymnasiums in den Zungenbrecher-Medley von Jens Klimek aus Wernigerode; aus vielen lächelnden Gesichtern ertönte im König Ludwig-Saal: Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.

Der Fränkische Sängerbund ( FSB ) wird vom Landkreis Bad Kissingen und dem Bezirk Unterfranken finanziell gefördert, so dass insgesamt 6000 Euro Preisgeld vergeben werden konnten.

Überraschende Ehrung

Zur Überraschung des Abends verlieh der FSB der Stadt Bad Brückenau , vertreten durch Bürgermeister Jochen Vogel , die Carl-Gerster-Medaille, eine Ehrenurkunde zum Dank für die stetige und besondere Unterstützung zur Ausrichtung dieses Kompositionswettbewerbes für Chormusik. Bad Brückenau wurde zu einem vortrefflichen Erinnerungsort mit diesem Alleinstellungsmerkmal.

Im Anschluss überreichte Vogel mit Gerald Fink die Urkunden an die Komponisten. Zum krönenden Ende sangen alle Chöre zusammen auf der Freitreppe zum Kursaalgebäude das Frankenlied „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“ und verbrachten einen lebendigen Abend.

Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb 1953 von Greta Oechsner, der Enkelin des Würzburger Komponisten Valentin Becker (1814-1890), der nicht nur die fränkische Chorlandschaft mitprägte. Alle drei Jahre wird der Preis vergeben, um die Kompositionsleistungen vor allem auf dem sich stetig ändernden Gebiet der Amateur-Chorszene zu würdigen. Das betätigt sich immer wieder durch die Qualität der eingereichten Chorwerke und Arrangements. Besonders die Teilnahme von Komponistinnen stieg in den vergangenen Jahren deutlich und auch als Preisträgerinnen werden sie erfolgreicher.

Der 32. Valentin-Becker-Preis

Die Preisträger
Kategorie 1 – Originalkomposition: 
Drei tierische Songs, Patrick Bach, Helmstadt-Bergen 
Nicht müde werden, Albrecht Haaf, Mullheim 
Kategorie 2 – Bearbeitung oder Arrangement eines Volksliedes oder Songs: 
Kirya Yefefiya, Ohad Stolarz, Berlin 
Edvard-Grieg-Lieder, Sylke Zimpel, Dresden 
Kategorie 3 – Kinderchorkomposition: 
Zungenbrecher-Medley, Jens Klimek, Wernigerode 
Vom Riesen Timpetu, Prof. Kai Koch, Ludwigshafen 
Kategorie 4 - Sonderpreis: may-be-peace, Elisabeth Fußeder, Freiburg im Breisgau

Chöre:
Gesangsverein Frohsinn, Riedenberg    geleitet von Eberhard Schumm;
Großer Chor des Christian-Ernst-Gymnasiums, Erlangen, geleitet von Julian Bode;
Jugendchor des Christian-Ernst-Gymnasiums, Erlangen, geleitet von Philipp Barth;
„still acquire" Frauenchor Erlangen, geleitet von Philipp Barth
Vocanta, Erlangen, geleitet von Joachim Adamczewski

Die Jury
Gerald Fink, Vorsitzender, Bundeschorleiter des Fränkischen Sängerbundes 
 Friedhelm Brusniak, Professor i.R., Universität Würzburg 
Franny Fuchs, Hochschule für Musik Würzburg 
Heike Henning, Universität Mozarteum Salzburg; Professorin für Instrumental- und Gesangspädagogik und Leiterin des Zentrums für chorpädagogische Forschung und Praxis. 
Wolfgang Schicker; BR-Klassik Franken; Musikredakteur und Autor in Nürnberg. 
Erhard Schumm; Franz-Miltenberger-Gymnasium Bad Brückenau  

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