Michelle Taylor ist mit Leib und Seele Erzieherin . Das wird sichtbar, wenn die 28-Jährige von der Arbeit im Kindergarten erzählt. Ihre Augen leuchten bei der Beschreibung, was sie und ihre Kolleginnen tagtäglich auf die Beine stellen. Im September hat sie die Leitung des eingruppigen Kindergartens in Römershag übernommen. „Genau das war immer mein Ziel “, betont sie.
Der große Traum
Als Erzieherin habe sie immer auch die anderen, organisatorischen Aufgaben im Blick haben wollen. Dafür nutze sie die Ausbildung, die sie im Jahr 2012 begann, um sich ein breites Bild von den unterschiedlichen Kindergartenkonzepten zu machen. Nach Stationen in Römershag , Dittelbrunn und Wernarz war es ihr großer Traum, wieder zurück nach Römershag zu kommen.
Hier hat sie selbst in den Kindergarten besucht. „Das ist hier so vertraut und mit so viel Charme, ich kenne die Leute und fühle mich hier sehr verbunden“, beschreibt sie. Für sie stand fest, dass es für ihre Arbeit als Erzieherin ein eingruppiger Kindergarten sein muss. „Das soll nicht wertend sein, das ist lediglich ein persönliches Gefühl“, betont Taylor.
Turbulenter Anfang
Für die neue Leiterin ist es besonders wichtig, als Team zu funktionieren. „Ich spreche alle Ideen mit den Kolleginnen ab und wir entscheiden gemeinsam, was wir wie umsetzen“, spricht Taylor die flachen Hierarchien an. Das Wichtigste sei, dass es den Kindern und den Kolleginnen gut gehe.
Seit ihrem Start in Römershag wurde viel umgeräumt. „Es gibt nun ein kleines Atelier, wo die Kinder malen und basteln können“, beschreibt sie. Und ein Kaufladen gibt es seit Kurzem. „Das ist der absolute Renner momentan.“
Eine aufregende Zeit
Gemeinsam mit ihr kamen zum Start im September sechs Kleinkinder im Alter von zweieinhalb Jahren in den Kindergarten . „Das ist natürlich eine sehr aufregende Zeit, in der man nicht so viel planen kann“, sagt sie. Auch Taylor ist bewusst, dass sie einen Bildungsauftrag erfüllen muss. Dennoch: „Wir achten sehr auf die Bedürfnisse der Kinder.“ Nicht jeder könne zu jeder Zeit basteln. „Da sind wir flexibel genug und geben den Kindern das, was sie gerade brauchen.“
Das Wichtigste für die Jahre im Kindergarten sei, die Kinder auf das Leben vorzubereiten. Sich selbstständig an- und ausziehen, auf die Toilette gehen und Hände waschen zu lernen. Und besonders das soziale Miteinander zu stärken. Denn das hat gerade in den vergangenen Jahren gelitten. Sei es durch die Coronazeit oder die Schnelllebigkeit der Medien. „Die Kinder sind unruhiger, es gibt mehr Streitereien, die sie nicht mehr untereinander klären können“, stellt sie fest.
Raus an die frische Luft
Umso wichtiger ist Taylor die Bewegung an der frischen Luft. „Die Kinder lieben es, in den Wald zu gehen oder auf dem Spielplatz zu toben.“ Und danach, ist ihre Erfahrung, können sie sich auch wieder besser konzentrieren, wenn sie beispielsweise die Nüsse im Sack zählen sollen.
Was sie besonders liebt an ihren Job, fasst sie mit einem Strahlen zusammen: „Die Kinder zaubern oft ein Lachen ins Gesicht und es wird mir nie langweilig.“ In manchen Situationen, sagt sie, fühle sie sich an die eigene Kindheit erinnert.